Bad Endorf/Rosenheim – Seine Kunst ist subtil und doch konkret und beinhaltet Skulpturen unterschiedlichster Materialien, filigrane Tuschezeichnungen, aber auch Performances. Christian Hess ist mit dem Kulturpreis 2025 des Landkreises Rosenheim ausgezeichnet worden. Im Kurfilmtheater Marias Kino in Bad Endorf ehrte Landrat Otto Lederer außerdem die Violinistinnen Bernadette Pihusch und Clara Neidenberger mit dem Kulturförderpreis. Der Kultursonderpreis 2025 ging an den Theaterkreis Wasserburg sowie an Stefan Kröll und den Trachtenverein D’Mangfalltaler Westerham. Die Laudationes hielt die Kulturreferentin des Landkreises Anke Hellmann.
„Wir sind ein
Kulturlandkreis“
In seiner Begrüßung zeichnete Landrat Lederer kurz die Geschichte des Kulturpreises nach, den der Landkreis seit 40 Jahren an Kulturschaffende verleiht. Er hob zudem hervor, welche Rolle der Preis für die Kulturentwicklung im Landkreis spielt: „Ich kann behaupten, dass wir damit die Kulturszene im Landkreis nachhaltig unterstützen.“ Einen besonderen Platz nimmt der Kulturförderpreis des Landkreises ein: „Das ist für mich eine ganz bedeutende Auszeichnung. Damit zeichnen wir junge Talente aus und unterstützen sie zum Teil bis hin zu einer professionellen Karriere“, betonte der Landrat.
Der Ort der Verleihung, Marias Kino, schlägt eine direkte Brücke zum diesjährigen Kulturpreisträger. Christian Hess ist seit 1998 selbst aktives Mitglied im Kinoverein. Der Bildhauer, Zeichner und Performancekünstler wurde 1973 in Nürnberg geboren und lebt und arbeitet in Ullerting am Simssee. Bekannt ist er unter anderem für seine filigranen rubinroten Tuschezeichnungen, die so diffizil sind, dass die Linien sich zu bewegen scheinen. Mit technischer Brillanz und ästhetischer Tiefe verwandelt Hess auch schwere Materialien wie Beton, Holz und Stein in eindrucksvolle Werke.
Kulturreferentin Anke Hellmann zeichnete das vielseitige künstlerische Schaffen von Christian Hess nach, mit dem er das kulturelle Leben der Region maßgeblich bereichert. Sein Engagement in vielen Bereichen von Kunst und Kultur ist „ein leuchtendes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn künstlerische Leidenschaft auf gesellschaftliche Verantwortung trifft und überregionale Strahlkraft erzeugt“, so Hellmann.
Mit ihrem außergewöhnlichen musikalischen Talent und ihrer künstlerischen Ausdruckskraft begeisterten die beiden Violinistinnen und Kulturförderpreisträgerinnen Bernadette Pihusch und Clara Neidenberger das Publikum.
Die 2009 geborene Bernadette Pihusch besucht den musischen Zweig am Ignaz-Günther-Gymnasium Rosenheim und studiert als Jungstudentin am Mozarteum Salzburg. Die Pruttingerin kann nicht nur bereits auf eine beeindruckende Wettbewerbsbilanz und zehn Stipendien, sondern auch auf eine Vielzahl an Konzerten zurückblicken. Unter anderem tritt sie mit den Bad Reichenhaller Philharmonikern und dem Ensemble Bella Musica der Universität Mozarteum oder als Solistin auf. Als Duo Bernadel musiziert sie mit ihrer Schwester Elisabeth, ebenfalls Landkreis-Kulturförderpreisträgerin von 2023.
Ebenfalls zur Gruppe der Jungstudentinnen am Mozarteum zählt die 2005 geborene Clara Neidenberger. Ihr künstlerischer Werdegang ist nicht nur von einer beeindruckenden Auftrittszahl geprägt, unter anderem tritt sie bei den Orgelwochen in Bad Endorf oder bei den Orgel-Konzerten im Salzburger Dom auf, sondern auch von ihrem Engagement. Begeistert unterstützt sie junge Musiker und trägt durch ihr Engagement im Bad Endorfer Musikförderverein Allegro con brio zur musikalischen Lebensqualität ihrer Heimatregion bei.
Der Kulturpreis ist mit 5.000 Euro dotiert, der Kulturförderpreis mit 2.500 Euro und der Kultursonderpreis mit 1.500 Euro.