Grassau – Zwischen den Musikzentren München und Salzburg hatte sich in den 1950er-Jahren der international bekannte Dirigent, Pianist und Musikförderer Wolfgang Sawallisch niedergelassen. Seine Villa mit Gästehaus und Park – „unser grüner Hügel,“ sagen die Grassauer – dient heute der Wolfgang-Sawallisch-Stiftung als Kurs- und Ausbildungszentrum für den Musikernachwuchs, dessen Meisterkurse unter den jungen Klassik-Talenten weltweit begehrt sind. Dafür steht zum einen die hochkarätige Schar der Dozenten, aber auch das einmalige Ambiente der Villa .
Seit Jahren sind die Abschlusskonzerte dieser Kurse – im vergangenen Semester waren das unter anderem Gesang, Gitarre, Streichquartett, Violine, Klavier, Akkordeon, Cello, Horn und Flöte – beim Klassikpublikum schon lange kein Geheimtipp mehr.
Wolfgang Sawallisch, so ist es verbürgt, soll sich in jungen Pianisten-Jahren mit Lust auch am Jazz versucht haben. Entschieden hat er sich dann zwar anders, doch der Respekt vor, und das Wissen um die große Vielfalt in der Welt der Musik waren ihm eine Selbstverständlichkeit. Auch deshalb würde Sawallisch den Programmen der letzten Jahre in seiner Villa applaudieren, deren Vielfalt und Offenheit kaum zu vergleichen ist mit sonstigen Angeboten in der Region. Im vergangenen Halbjahr wurden allein 13 Abschlusskonzerte geboten, dazu kamen 22 Klassikkonzerte mit einem Angebot quer durch die Epochen, Interpreten und Genres, in Konzertreihen wie sawallisch4strings (Streichquartett) und rising Stars (hochbegabter Nachwuchs).
Nicht zu vergessen das Angebot an Literatur und Musik mit besonderen Lesungen und die Auftritte von internationalen Jazzgrößen. Ein paar Beispiele: Souvenir de Florence (Sextett Staatskapelle Weimar), La Historia de la Guitarra (Gitarrenkonzert mit Hans Werner Huppertz), Mystique (Bachs Goldberg-Variationen mit Markus Bellheim), Scott Hamilton & Friends (Jazz in der Villa). Das erste Halbjahresprogramm 2026 steht bereits. Eine Empfehlung? Schwer! Nur so viel: Rechtzeitig losfahren, die Parkplätze!