A Liacht is aufkemma

von Redaktion

Traditionelles Seeoner Adventssingen in der Klosterkirche St. Lambert

Seeon – Andächtig schweigend saßen die Besucher des traditionellen Seeoner Adventssingens in den Bänken der ehemaligen Klosterkirche St. Lambert. Stille, die wohltut, nicht nur dieser Tage. Die drei Frauenstimmen des Seeoner Dreigesang (Maria Mitterer, Edith Urbauer und Maria Wegerer) gaben die erste Kostprobe und ließen in zarter Gitarrenbegleitung des Roithamer Gitarrentrio genau das aufkommen, wovon sie so inbrünstig und leis sangen: lichte Hoffnung – das Adventslied von Tobias Reiser „A Liacht is aufkemma“ erzählt die Weihnachtsgeschichte auf ganz eigene Art, setzt dem (irdischen) Bösen, das Aufscheinen des Lichtes als Symbol für Hoffnung entgegen.

Wie eine Bekräftigung dessen erklangen von der Empore die Esterer Blechbläser – wunderbar strahlend-festlich mit sakraler Würde. Bevor Pastoralreferentin Irmi Huber ihren begrüßenden Text las, verwöhnte der Seeoner Singkreis unter dem Dirigat von Andrea Wittmann die Zuhörer mit dem Lied „Ach mein Seel“. Im kurzweiligen Wechsel von Instrumental- und Chormusik und Hubers gehaltvollen Texten schienen die drei Adventskerzen in der ehemaligen Klosterkirche immer heller zu leuchten – „weniger ist mehr“, der wenn auch abgegriffene Ausspruch machte seiner Bedeutung Ehre. Zart gezupft, fein und harmonisch aufeinander eingestimmt, trug die Seeoner Saitenmusi (Zither, Kontrabass, Hackbrett, Harfe und Gitarre) virtuos zum musikalischen Genuss bei.

Der Seeoner Singkreis zeigte mit „Is finsta draußt“ oder dem Jodler „Da Verliebte“, dass gut geprobter mehrstimmiger Gesang, Herzen höherschlagen lässt – die eigenen und die ihrer Zuhörer. So auch die Einsätze des Trio Dreierlei (Akkordeon, Flöte und Gitarre) – ein volksmusikalisches (Klang-)Bonbon, aus dem, wie aus dem gesamten Konzert, die Würze freud- und friedvollen Miteinanders herauszuschmecken war. Am Ende bot der ebenso Tradition gewordene „Andachtsjodler“ den Zuhörern die Chance, sich selbst ins Adventssingen einzubringen.

Kirsten Benekam

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