Kerzenschein gegen die verschlingende Dunkelheit

von Redaktion

Ein berührendes Adventskonzert in der Sachranger Pfarrkirche zwischen Klassik und alpenländischer Musik

Sachrang – Das Adventskonzert in der Pfarrkirche St. Michael pflegt jedes Jahr aufs Neue die Tradition einer besinnlichen Einstimmung. Statt Paradiesspiel standen heuer Texte von Gerd Holzheimer, großartig vorgetragen von Peter Weiß, sowie Harfenspiel, Oboenimprovisationen, Hornquartette und adventliche Lieder auf dem Programm. Die abgedunkelte Barock-Kirche, nur erhellt vom Kerzenschein und den kleinen Leuchten der Notenständer, tat ihr übriges.

Peter Weiß erzählte von der Kanzel herab vom Morgenstern der finstern Nacht und fragte: „Welchen Weg weist er uns?“ Er sprach vom Wunsch nach Frieden, von Freiheit und von der Sehnsucht. „Was für eine Freude, was für ein Glück,“ hieß es an einer Stelle. Und glücklich, wer beim Adventskonzert dabei war. Denn nicht nur die Texte, sondern auch die musikalischen Beiträge luden zum Entschleunigen und zur Einkehr ein. Etwa wenn Hansjörg Schellenberger von der Empore herab das „Wir soll ich dich empfangen“ improvisierte oder wenn das Hornquartett (Tristan Seyb, Ludwig Stegmiller, Simon Moosrainer und Paul Pitzek) das „Ave verum“ von Mozart sanft und wunderbar getragen anstimmte. Es war ein stimmiger Wechsel zwischen klassischer und alpenländischer Musik. Das Hornquartett brillierte mit weichem, warmem, mal mit lieblichem, mal mit fülligem Klang, das Harfen-Duo (Aurelia Noichl und Daphne Spiewok) erfreute – wunderbar harmonierend – mit kontemplativen Weisen und mit klassischen Stücken.

Wunderbar schmiegte sich da der „Winter“ von Antonio Vivaldi an den Gesang der Moastadirndl (Aurelia Noichl und Helena Rottmüller) an, die mit ihrem „Maria, durch ein Dornwald ging“ das Herz der Zuhörer aufgehen ließen. Berührend war auch die Stelle im Lied „Advent is a Leuchten“, wenn es heißt: „Macht’s Friedn und tuat’s enk vertragn.“

Auch die Geschwister Moosrainer (Ronja, Magdalena, mit Gitarre, und Simon) trugen mit ihrem Dreigesang zur besinnlichen Stimmung bei. „Die Dunkelheit verschlingt die Welt“ und doch wird „ein Stern aufgehen, Immanuel mit Nam‘“. Hoffnung machte auch das Lied „In einer kalten Winternacht“. Weiter heißt es nämlich „da ist die Sehnsucht aufgewacht“. Und diese Sehnsucht, diese Freude, wenn die Sänger später davon singen, dass „uns ein Kind zur Welt gebracht“ wird, „geboren aus der Liebe“, zog sich wie ein roter Faden durch das Konzert. Das Adventskonzert endete mit dem Andachtsjodler, den erst die beiden jungen Damen anstimmten, dann fielen die Geschwister Moosrainer und schließlich auch alle anderen Mitwirkenden und das Publikum mit ein. Rührend, das ja, aber solche Momente bräuchte es in unserer nicht so „staden Zeit“ ruhig öfter. Elisabeth Kirchner