Bergen – Die Mitglieder der deutschen nordischen Ski-Nationalmannschaft, Hans Speicher (1974), Wolfgang Müller und Wolfgang Pichler (1975), Dieter Notz (1979) und Georg Zipfel (1980), trugen sich in die Siegerliste ein, als die Strecke noch 8,4 Kilometer lang, Abkürzungen erlaubt und Skistöcke zugelassen waren. 5000-Meter-Weltklasseläufer Peter Weigt siegte 1976 und Patriz Ilg, Welt- und Europameister im 3000-Meter-Hindernis-Lauf, nahm die Hürde Bergen-Hochfelln 1981 mit Streckenrekord. Nach den reinen Leichtathleten setzten sich die Berglaufspezialisten Herbert Franke (1982) und Kurt König (1983) die Krone auf. König, jetzt Organisator des bedeutenden Karwendel-Berglaufes und Berglaufberater des Deutschen Leichtathletikverbandes, war der letzte Deutsche, der den Hochfellnberglauf gewinnen konnte. 34 Jahre ist das nun schon her und auch ein Indiz dafür, dass sich am Hochfelln stets absolute Weltklasse einfindet.
Die amtierenden Welt- und Europameister, meist alles Medaillengewinner treffen sich traditionell am letzten Sonntag im September in Bergen zu einem hochkarätigen Leistungsvergleich, zu einer Art WM-Revanche. Der „Vater des Hochfellnberglaufes“, OK-Vize Georg „Bibi“ Anfang ist mit vielen Weltklasse-Athleten freundschaftlich verbunden und konnte immer wieder sowohl Bergab- als auch Reinberglauf-Spezialisten für den deutschen Berglauf-Klassiker begeistern. Seit 1997 als Grand-Prix-Lauf ausgeschrieben, entwickelte sich der Hochfellnberglauf zu einen der weltweit bestbesetzten Bergläufe. 2000 wurde dort sogar die Weltmeisterschaft ausgetragen. Die deutschen Eliteläufer Helmut Schießl und Timo Zeiler platzierten sich stets im Spitzenfeld. Trotzdem gelang es ihnen nicht in die Sphären der internationalen Berglaufstars Jonathan Wyatt, (Neuseeland/Streckenrekord 40:34,9 Minuten/2002), Antonio Molinari (Italien/41:22,3), Petro Mamu Shaku (Eritrea/41:38,7), Marco de Gasperi, (Italien/41:41,8) und Yossief Tekle (Eritrea/42:13,1) vorzudringen, die die Top-Fünf der „Ewigen Hochfelln-Bestenliste“ bilden. Für den besten Deutschen Schießl steht mit 43:32,0 Minuten immerhin die 19-beste Laufzeit zu Buche. Nur knapp 1:20 Minuten trennen ihn von Platz fünf, gehalten von Ex-Junioren-Weltmeister Tekle, der 2015 siegte. Der zweitbeste Deutsche, Guido Dold, wird mit 43:38,1 Minuten an 23. und der fünffache deutsche Meister Zeiler mit 43:48,1 Minuten an 29. Stelle geführt.
Bei den Damen hält den Streckenrekord die mehrfache Welt- und Europameisterin Andrea Mayr aus Österreich mit 47:28,2 Minuten (2008). Weltmeisterin 2002 Svetlana Demidenko aus Russland folgt mit 47:42,5 Minuten an zweiter Stelle und Ex-Berglauf-Europameisterin und Berglauf-Langstrecken-Weltmeisterin Martina Strähl aus der Schweiz nimmt mit 49:20,4 Minuten den dritten Rang der „Ewigen Bestenliste“ ein. Birgit Unterberger-Sonntag, die 2000 auf dem Hochfelln Vize-Weltmeisterin wurde und sich 2000 in Piding und 2013 in Bergen zur deutschen Meisterin krönte, wird als beste Deutsche mit 49:43,2 Minuten an fünfter Stelle gelistet. Julia Lettl folgt mit 51:35,7 Minuten auf dem 14. und die junge Sarah Kistner mit 51:57,4 Minuten auf dem 20. Rang.
„Bei aller Konzentration auf die Berglaufweltelite legen wir als Organisatoren den Fokus seit jeher auch auf Hobby-, Freizeit- und Breitensportler, die ihre persönliche Bestzeit anpeilen, unter der Marke von einer Stunde bleiben oder einfach nur den Gipfellauf zum schönsten Aussichtsberg des Chiemgaues in Angriff nehmen wollen“, so Vize-OK-Chef Georg Anfang. Auch beim diesjährigen 44. Internationalen Hochfellnberglauf ist eine Inn/Chiemgauwertung ausgeschrieben, für die Geldpreise „ausgelobt“ werden. Dadurch soll die Wertschätzung gegenüber den heimischen Läufern zum Ausdruck kommen.mmü