Landshut – Am sechsten Spieltag der Eishockey-Oberliga Süd haben die Starbulls Rosenheim ihre erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Ausgerechnet im altehrwürdigen Duell beim Erzrivalen EV Landshut mussten sich die Rosenheimer geschlagen geben – und damit gleichzeitig auch die Tabellenführung abgeben.
Während Rosenheim am Freitag gegen Waldkraiburg eher leichtes Spiel hatte, mussten die Landshuter beim 4:3 in Regensburg bis zur letzten Sekunden kämpfen. Das machte sich am Anfang auch bemerkbar. Zunächst gaben die Gäste den Ton an, ohne sich aber echte Chancen zu erspielen. Der EVL hielt gut dagegen, und spätestens mit dem ersten Powerplay in der siebten Minute hatten sich die Hausherren die Müdigkeit aus den Beinen gespielt und waren gleichauf. Zunächst verpassten Markus Gröger und Stefan Reiter, in der 15. Minute war’s aber so weit: Max Hofbauer erkämpfte sich in der neutralen Zone den Puck, Niki Maier steckte ihn zu Peter Abstreiter durch – und der vollstreckte zum 1:0.
Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, wenn Rosenheim wenigstens eine der anschließenden Überzahlsituationen genutzt hätte. Gelegenheiten zum Ausgleich hätten sich nämlich schon geboten. Zum Beispiel gleich in der 16. Minute: Schlussmann Max Englbrecht lag nach einer tollen Parade bereits am Boden, der EVL-Kasten war so weit offen wie das berühmt-berüchtigte Scheunentor. Doch Rosenheims Kontingentstürmer Jussi Nättinen zielte zu genau, traf völlig freistehend nur die Querlatte! Ähnlich gelagert war der Fall in der 28. Minute: Nach toller Powerplay-Kombination stand Maximilian Vollmayer ebenfalls mutterseelenallein auf Höhe des rechten Bullypunktes. Erneut war Englbrecht bereits geschlagen, doch auch Vollmayer brachte das Kunststück fertig, den Puck nicht ins Tor, sondern knapp am langen Pfosten vorbei zu schießen. Zwei Schlüsselszenen. Sah auch Manuel Kofler so: „Das waren eigentlich gute Powerplays. Aber manchmal geht die Scheibe eben nicht rein.“
Als die Landshuter all diese brenzligen Situationen mit einer Portion Kampfgeist, einer Portion Max Englbrecht und auch einer Portion Glück überstanden hatten, schlugen sie eiskalt zurück. In nummerischer Überlegenheit schob Hofbauer einen Abpraller zum 2:0 ein (32.), und nach Zusammenspiel mit Luca Zitterbart erhöhte Jungspund Alexander Ehl sogar auf 3:0 (34.). Nach diesem Doppelschlag binnen 74 Sekunden wirkten die Starbulls konsterniert.
Ein Zustand, der sich nicht mehr ändern sollte. Zwar hatten die Gäste durch Petri Lammassaari noch einen Lattentreffer zu verzeichnen (50.), doch das war’s dann auch schon. Da brachten auch Torwartwechsel (41.) und Auszeit (54.) nix. Im Gegenteil: Billy Trew vollstreckte im Powerplay zum 4:0 (56.). Das 4:1 (59.) durch Matthias Bergmann war letztlich bloß noch Ergebniskosmetik. „Der Sieg war verdient, Landshut war vor beiden Toren hungriger als wir“, musste Kofler feststellen.
Statistik: EV Landshut – Starbulls Rosenheim 4:1 (1:0, 2:0, 1:1). Starbulls: Steinhauer (ab 41. Endres) – Bergmann, Neumann; Gottwald, Krumpe; Draxinger, Vollmayer – Daxlberger, Baindl, Fröhlich; Zick, Echtler, Bucheli; Lammassaari, Reichel, Nättinen; Wenzel, Nowak. Tore: 1:0 (15.) Abstreiter/Hofbauer, Forster, 2:0 (32.) Hofbauer/Fischhaber, Forster, 3:0 (34.) Ehl/Zitterbart, Baßler), 4:0 (54.) Trew/Schadewaldt, Fischhaber), 4:1 (59.) Bergmann/Baindl, Lammassarri); Schiedsrichter: Noeller (ETC Crimmitschau); Strafminuten: Landshut 10, Rosenheim 12; Zuschauer: 3085.nag