Waldkraiburg, im Auftaktspiel mit 0:6 noch hoffnungslos unterlegen, zeigte sich relativ frech auf Rosenheimer Eis und verlor knapper als nach dem Spielverlauf eigentlich angebracht, und die Landshuter, im ersten Spiel in Rosenheim viel stärker unterlegen, als es das 1:3 aussagte, konnten vor eigenem Publikum den Spieß umdrehen und ihren Fehlstart der ersten drei Begegnungen (auch in Verbindung mit dem 4:3 in Regensburg am Freitag) fürs Erste wettmachen.
Erstmals in Rückstand nach 319 Minuten
Über 319 Spielminuten, bis zur 15. Minute der sechsten Partie, dauerte es, bis die Starbulls erstmals in dieser Saison in Rückstand gerieten. Und, wie sich zeigte, konnten sie mit diesem für sie ungewohnten Zustand noch nicht so recht umgehen. Es folgten drei weitere Gegentreffer, darunter zwei binnen 74 Sekunden, ehe Matthias Bergmann mit seinem Ehrentreffer kurz vor Schluss wenigstens den Makel eines gegnerischen Shutouts verhindern konnte. Nach den 115 Minuten, die Lukas Steinhauer zu Saisonbeginn ohne Gegentor geblieben war, vergingen vom Regensburger Gegentor vor einer Woche bis zum Waldkraiburger Ehrentreffer diesmal sogar 122:24 Minuten, in denen er und Luca Endres, der nach Steinhauers Pfostenkollision hereingekommen war, ohne Gegentor blieben. Steinhauers persönliche Zu-Null-Phase endete mit der Landshuter Führung nach genau 127 Spielminuten. Endres bewies nach seinen starken Vorstellungen in den Testspielen, dass auf ihn auch im Ernstfall (sprich: Punktspiele) Verlass sein dürfte. Umgekehrt stotterte der Rosenheimer Angriffsmotor erstmals in dieser Saison gewaltig. Erst ein einziges Mal waren mehr als 30 Minuten ohne Starbulls-Treffer vergangen (38 Minuten vom 6:0 in Waldkraiburg bis zum 1:0 gegen Landshut am Auftakt-Wochenende), diesmal aber hielt Löwen-Goalie Sertl nach dem 3:0 seinen Kasten 32 Minuten lang sauber, und zwischen Fröhlichs 4:1 und Bergmanns Ehrentor zwei Tage später vergingen fast 64 Spielminuten!
Was auch daran lag, dass das Überzahlspiel, das mit drei Toren im ersten Spiel so hervorragend begann und mit zwei Treffern im zweiten Match sich fortsetzte, seither doch merklich an Effektivität verloren hat. Je ein Treffer in den Spielen in Regensburg und gegen Peiting, und nun kein einziger in insgesamt 16 Überzahl-Minuten dieses Wochenendes. Bei eigener Unterzahl hatte man in den ersten fünf Spielen nur ein Gegentor kassiert, am Sonntag trafen die Landshuter (die zuvor schon im Powerplay gegen die Starbulls erfolgreich waren) gleich zweimal, und ein weiterer Treffer fiel bei einer angezeigten Strafe gegen Thomas Reichel.
Zum ersten Mal überhaupt wurde Lukas Steinhauer übrigens am Sonntag im ersten Drittel überwunden; zuvor stand da stets noch die Null auf der Negativseite. Schaut man genauer auf die Torentwicklung, fällt auf, dass Tobi Draxinger und Co. sowohl im Anfangsdrittel (bisher 7:1 Tore) als auch im Schlussabschnitt (9:2) meist dominieren, aber im Mitteldrittel (6:4 Tore) anscheinend Atem holen müssen. Als besonderer Durchhänger erwies sich dabei die Phase von der 28. bis zur 34. Minute, in der die Starbulls mehr als die Hälfte ihrer Gegentore (vier von sieben) zuließen!
Damit ist also die Serie von fünf Siegen zum Auftakt gerissen. Eine interessante Parallele übrigens zur Oberliga-Saison 2007/2008, denn damals starteten die Starbulls ebenfalls mit fünf Spielen ohne Minuspunkt und wurden im sechsten Match ebenfalls „eingebremst“, wobei dies mit einem 1:7 in Dresden aber wesentlich unsanfter geschah als am Sonntag.