Fussball-Regionalliga Bayern

Überraschungen gibt’s nicht jeden Tag

von Redaktion

In der vergangenen Saison jubelte der TSV 1860 Rosenheim nach dem Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München in der Fußball-Regionalliga. Solche Tage gibt es aber nicht regelmäßig. Das mussten die Rosenheimer gestern Abend feststellen, als sie die Bayern-Amateure neuerlich empfingen und eine verdiente Niederlage kassierten. 0:2 hieß es am Ende aus Sicht der Gastgeber.

Rosenheim– Es war diesmal nicht der Tag der Sechziger, um einen großen Sieg zu landen. Bei Halbzeit lagen die Gastgeber schon mit 0:2 zurück und auch nach dem Wechsel waren die Bayern weiteren Treffern näher als die Sechziger dem Anschlusstor. „Die Niederlage ist definitiv verdient, sie waren über das gesamte Spiel diese zwei Tore besser“, bekannte 1860-Coach Tobias Strobl, der aber doch ein wenig haderte: „Es waren Nuancen und Situationen im Spiel, in denen wir mit einer schnelleren Entscheidung wesentlich besser vors Tor und damit zu mehr Chancen gekommen wären. Das haben wir aber nicht getan, deswegen müssen wir das so hinnehmen.“

Strobl sprach von einem „lehrreichen Abend“ für seine Mannschaft: „Das Schönste ist ja immer, seine eigene Messlatte irgendwo anzuheben. Diesmal hat man schon gemerkt, dass diese ansatzweise auch erreicht ist und wir unsere Grenzen auch aufgezeigt bekommen haben.“ So zum Beispiel im Mittelfeld, in dem die Rosenheimer diesmal nicht wie gewohnt in die Zweikämpfe kamen, die Defensive damit viel Arbeit bekam und die Offensive zu wenig brauchbare Bälle. „Wir sind da nicht reingekommen, weil die Bayern das phasenweise gut gemacht haben, das muss man schon anerkennen“, stellte Strobl fest.

Und irgendwie sind die Gastgeber auch ein bisschen mit den eigenen Mitteln geschlagen worden. Denn es wurde stets brenzlig, wenn eine Mannschaft vorne drauf ging. Anfangs die Sechziger, als Fatih Eminoglu aus der Distanz abzog oder als Danijel Majdancevic vom starken Nicolas Feldhahn noch abgeblockt wurde. Dann die Bayern erfolgreicher, als Goalgetter Wriedt ein Missverständnis zwischen Georg Lenz und Wiggerl Räuber zur Führung nutzte. „Die Phase, die wir ausnutzen wollten bei ihrem Ballverlust, die hat Bayern heute bei uns ausgenutzt“, bedauerte der Sechziger-Coach, den vor allem das 0:2 wurmte, das die Sechziger nach einem eigenen Eckball kassierten. Torschütze war der ehemalige Rosenheimer Raphael Obermair, der nach Zuspiel von Wriedt aus der Drehung einschoss.

Dazwischen lag ein Freistoß von Pius Krätschmer, der knapp vorbeiging und ein Riesendusel für Bayern, als der Ball nach einem Pressschlag zwischen Torwart Leo Weinkauf und Markus Einsiedler am langen Eck vorbeihoppelte. „Wir hatten auch kein Ballglück“, haderte Strobl. Danach schoss Philipp Maier knapp vorbei und im zweiten Durchgang wurde der eingewechselte Bruno Goncalves frei vor dem Tor noch abgedrängt. Alles Halbchancen, aber keine hundertprozentigen Möglichkeiten. Das ließen die Bayern nicht zu. Allerdings verpassten die Gäste auch die endgültige Entscheidung, weil Milos Pantovic und zweimal Wriedt dicke Dinger ausließen, Fabian Benko die Querlatte traf und einmal Schiri Kreye ein Tor wegen einer Abseitsentscheidung nicht anerkannte. „Da hatten wir dann auch Glück, dass wir nicht noch ein drittes und viertes Gegentor kassiert haben“, bilanzierte Strobl. Wunder gibt es immer wieder, hat einst Katja Ebstein gesungen – allerdings auch nicht immer.

TSV 1860 Rosenheim: Stockenreiter, Köhler, Lenz, Räuber, Krätschmer, Mayerl, Maier (ab 86. Linner), Denz, Einsiedler, Eminoglu (ab 59. Goncalves), Majdancevic.

Schiedsrichter: Kreye (Warmensteinach). Zuschauer: 850.– Tore: 0:1 Wriedt (9.), 0:2 Obermair (34.).

Artikel 2 von 11