Die Situation im Lager der Rosenheimer ist natürlich alles andere als prekär. 20 Punkte aus den ersten 15 Saisonspielen sind bisher eine richtig starke Ausbeute, auch wenn am vergangenen Dienstag gegen die Amateure des Deutschen Rekordmeisters vom FC Bayern München nichts zu holen war. Da jedoch Bayerns Eliteliga in dieser Saison sehr ausgeglichen ist, würde die Luft auf bedrohlichere Tabellenregionen mit einer Niederlage gegen Bayreuth wahrlich etwas dünner werden. Deshalb erwarten die 60er-Coaches Strobl und Mayer von ihrem Team sicherlich etwas Zählbares. Und vor allem eine mutigere Spielweise. Anders als noch gegen die Bayern, denen man mit vielen kleinen Fehlern und verhaltenem Spielvortrag in die Karten spielte, soll die Truppe nach dem Gusto des Trainerstabs nun gegen die Oberfranken wieder zu ihrem begeisternden Spiel zurückfinden.
Die SpVgg Bayreuth startete mit großen Ambitionen und einer ebenso großen Punktausbeute in diese Regionalligaspielzeit. Bis zum elften Spieltag lag man immerhin noch auf Rang drei der Tabelle. Doch seither – also seit sechs Spielen – hagelt es für die von Marc Reinhardt trainierten Oberfranken nur noch Niederlagen. Meist wird ihnen dabei die wackelige Defensive zum Verhängnis. Bereits 31 Gegentreffer mussten sie hinnehmen – drittschlechtester Wert der Liga. Dies hängt unter anderem auch damit zusammen, dass mit dem etatmäßigen Stammtorhüter Jonas Hempfling und dem Defensivspezialisten Julian Kolbeck wichtiges Personal verletzungsbedingt fehlt. Hinzu kommen noch die Ausfälle von Anton Makarenko und Kristian Böhnlein. Der Kapitän der Bayreuther holte sich bei der 1:3 Niederlage gegen den TSV Buchbach seine fünfte Gelbe Karte ab und muss nun gegen die Innstädter zuschauen.
Mit dem Böhnlein-Ausfall wird definitiv auch die Bayreuther Stärke bei Standardsituationen limitiert werden. Dennoch verfügt man mit Ivan Knezevic (8 Treffer) und Patrick Hobsch (5 Treffer) über eine herausragende und nicht zu unterschätzende Offensivabteilung, die häufig den direkten Weg zum Tor sucht.
„Wir werden nicht ins offene Messer laufen“
Marc Reinhardt
Trainer Marc Reinhardt von der SpVgg Bayreuth zu dem Gastspiel in Rosenheim: „Rosenheim ist eine Mannschaft, die sehr diszipliniert und kompakt verteidigt. Mit Majdancevic und Einsiedler haben sie auch zwei starke Offensivkräfte. Wir werden da nicht ins offene Messer laufen. Wir müssen es schaffen, konsequent zu verteidigen und das Spiel so lange wie möglich offen halten. Chancen, die wir bekommen, müssen wir kaltschnäuzig nutzen. Das werden vielleicht nicht so viele sein.“ mpo