Fussball-Regionalliga Bayern

„Der Sieg war definitiv unverdient“

von Redaktion

Tobias Strobl, Trainer des Fußball Regionalligisten 1860 Rosenheim ist bekannt für seine klaren Ansagen und deshalb überraschte auch seine Einschätzung des Samstag-Heimspiels gegen Bayreuth in der Pressekonferenz nach dem Spiel nicht.

Rosenheim – „Heute hat sicher nicht die bessere Mannschaft gewonnen und ja: Die drei Punkte waren für uns definitiv unverdient“. Mit 1:0 hatte seine Mannschaft die SpVgg Bayreuth nach einem Tor von Danijel Majdancevic (50. Minute) besiegt und Strobl fügte an: „Wir sind gerade mental richtig müde, was mit den vielen Spielen zu erklären ist und deshalb können sie mir glauben, dass wir so glücklich über diese drei Punkte sind.“

Es war kein Augenschmaus für die lediglich 260 Fußball-Fans im Jahnstadion, was beide Mannschaften anboten, aber es war eigentlich von Anfang an klar, dass es in diesem Spiel nicht um einen Schönheitspreis ging. Für die Sechziger zählten wegen der engen Tabellensituation und nach den beiden letzten Heimniederlagen nur drei Punkte – egal wie und auch Bayreuth, das mit sechs Niederlagen in Serie nach Rosenheim kam, wollte den Negativlauf unbedingt beenden.

Wie eine Flipperkugel zwischen den Füßen

Dass es kein Spiel für Fußball-Feinschmecker wurde, lag unter anderem auch an den Platzverhältnissen, die eines Regionalligaspiels nicht würdig waren. Das erkannte ein Zuschauer schon nach wenigen Minuten und forderte: „Könnt ihr nicht mal den Platz walzen, das ist ja furchtbar.“

Bestes Beispiel für das holprige Spielfeld: Als der eingewechselte Markus Einsiedler in der 84. Minute alleine auf das Tor zusteuerte, sprang ihm der Ball wie eine Flipperkugel zwischen den Füßen hin und her und genau als Einsiedler schießen wollte, befand sich der Ball in etwa auf Kniehöhe. So konnte der Bayreuther Keeper Alexander Skowronek den unkontrollierten Schuss von Einsiedler parieren und damit das vorentscheidende 2:0 verhindern. Deshalb mussten die Sechziger in Unterzahl – Majdancevic erhielt in der 75. Minute wegen gefährlichen Spiels eine völlig überzogene Rote Karte – bis zu letzten Sekunde des Spiels um den knappen 1:0- Erfolg zittern.

Während sich die Rosenheimer bis auf zwei, drei Konterchancen in der Schlussphase kaum eine klare Torchance erspielten, hatten die Bayreuther im gesamten Spielverlauf bei drei Pfostentreffern Pech. „Wir hätten schon in der ersten Halbzeit in Führung gehen müssen und dann bin ich überzeugt, dass das Spiel einen anderen Verlauf genommen hätte“, erklärte der geknickte Gäste-Trainer Marc Reinhardt. Weil die Gäste Nachlässigkeiten in der Rosenheimer Abwehr und des jungen Torhüters Mario Stockenreiter nicht ausnutzten, brauchten sie sich auch nicht zu beschweren, als die Rosenheimer kurz nach der Pause durch Torjäger Daniel Majdancevic (8. Saisontor) mit 1:0 in Führung gingen. Korbinian Linner legte auf und Majdancevic verwandelte mit der Innenseite eiskalt.

Danach schoss Pius Krätschmer einen an Bruno Ferreira Goncalves verursachten Foulelfmeter hoch über das Tor und so mussten die Sechziger wirklich bis zum Schluss um den wichtigen Dreier bangen.

TSV 1860 Rosenheim: Stockenreiter – Lenz, Räuber, Krätschmer – Köhler, Denz, Maier (78. Krüger), Mayerl – Höhensteiger (56. Ferreira Goncalves), – Linner (66. Einsiedler), Majdancevic.

Tor: 1:0 Danijel Majdancevic (50.)

Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau) – Zuschauer: 260

Rot: Majdancevic (75./ TSV 1860 Rosenheim/ gefährliches Spiel)

Besondere Vorkommnisse: Krätschmer (TSV 1860 Rosenheim) schießt Foulelfmeter über das Tor (65.).

Artikel 1 von 11