Rosenheim– Teil eins des Miesbach-Wochenendes für die Rosenheimer Eishockeyspieler in der Oberliga Süd ist deutlich an die Starbulls gegangen. Im Heimspiel besiegten die Mannen von Trainer Manuel Kofler gestern Abend den TEV Miesbach klar mit 9:1. Von Beginn an war der Tabellenführer gegen den Nachzügler die überlegene Mannschaft und hätte es letztlich auch locker zweistellig machen können.
„Wir haben sehr verdient gewonnen. Es hat Spaß gemacht, den Jungs zuzuschauen“, meinte Starbulls-Coach Kofler, der aber auch den Gästen ein Kompliment machte. „Miesbach hat bis zum Schluss gekämpft, hat eine Mannschaft aus lauter eigenen Spielern. Das findet man selten und man kann ihnen deshalb auch nur viel Glück wünschen.“ Gäste-Trainer Markus Wieland, der einst im Nachwuchs in Rosenheim spielte und auch in der DEL dort als Verteidiger aktiv war, machte keinen Hehl aus der deutlichen Niederlage: „Wir haben gewusst, was da für eine Walze auf uns zukommt. Das war eine Top-Leistung von Rosenheim, sie haben uns über 60 Minuten an die Wand gespielt.“ Wieland sprach von einer Lehrstunde und davon, dass es Klärungsbedarf für das Rückspiel am Sonntag in Miesbach gebe – sauer auf seine Truppe war er aber nicht. „Wir haben neun verletzte Spieler und haben einige junge Spieler aus unserer Landesliga-Mannschaft hochgezogen. Die haben alles gegeben.“
Schon früh war klar, dass das Spiel eine souveräne Angelegenheit für die Starbulls sein würde. Kofler brachte den wiedergenesen Lukas Steinhauer im Tor und veränderte Sturmreihen. In der vierten Minute fiel das 1:0, in der siebten Minute der zweite Treffer. Danach vergaben die Hausherren einige gute Chancen, ehe man sich im zweiten Drittel auch vom Ergebnis her deutlich absetzte und mit 6:1 in die zweite Pause ging. Im letzten Durchschnitt schraubte man das Resultat auf 9:1 und damit auf eine Höhe, die es schon lange nicht mehr in Rosenheim gab und ein Fall für OVB-Statistiker Manfred Eder werden dürfte. Das zweistellige Resultat wurde versäumt, Daniel Bucheli und Maxi Vollmayer hatten mit Pfostenschüssen Pech.
Und so konnte man sich durchaus den Randgeschichten dieser Partie widmen: Für Simon Heidenreich, Christoph Echtler und Yannick Wenzel war es jeweils das erste Saisontor, was Kofler freudig zur Kenntnis nahm und mit einem „freut mich sehr für die Jungs“ kommentierte. Ebenso freute ihn, dass sein Team ohne jegliche Strafzeit blieb, „das kommt auch nicht so oft vor“, meinte der Starbulls-Coach. Bemerkenswert ist auch, dass bei der Anzahl von neun Treffern erst der Schlusspunkt in Überzahl fiel, Manuel Neumann traf, als die Starbulls mit zwei Mann mehr auf dem Eis waren. Alle anderen Tore wurden bei gleicher Spieleranzahl erzielt, wobei das 4:0 von Echtler und das 6:1 von Heidenreich bei angezeigter Strafe fielen. Und ebenso auffällig ist, dass bei neun Toren kein Kontingenttreffer dabei war, sondern mit Heidenreich, Fabian Zick (je 2), Echtler, Bucheli, Tobias Draxinger, Wenzel und Neumann ausschließlich Akteure mit deutschem Pass einnetzten.
Statistik: Starbulls Rosenheim – TEV Miesbach 9:1 (2:0, 4:1, 3:0). Starbulls: Steinhauer (Endres) – Krumpe, Gottwald; Vollmayer, Draxinger; Bergmann, Neumann – Wenzel, Reichel, Zick; Nowak, Heidenreich, Echtler; Fröhlich, Baindl, Lammassaari; Daxlberger, Nättinen, Bucheli.
Tore: 1:0 (4.) Heidenreich/Echtler, Vollmayer, 2:0 (7.) Zick/Reichel, Wenzel, 3:0 (21.) Zick/Wenzel, Lammassaari, 4:0 (27.) Echtler/Heidenreich, Neumann, 5:0 (30.) Bucheli/Daxlberger, Bergmann, 5:1 (32.) Deml/Fissekis, Kathan, 6:1 (37.) Heidenreich/Lammassaari, Bergmann, 7:1 (49.) Draxinger/Echtler, Heidenreich, 8:1 (53.) Wenzel/Zick, Gottwald, 9:1 (57.) Neumann/Bergmann, Daxlberger; Schiedsrichter: Altmann; Strafminuten: Rosenheim 0, Miesbach 18 plus 10 Disziplinarstrafe für Kristic; Zuschauer: 2321.