Derbyzeit in der Wacker-Arena: Am 18. Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern gastiert der TSV Buchbach beim Lokalrivalen SV Wacker Burghausen und möchte im vierten Anlauf heute um 14 Uhr endlich mal etwas Zählbares mitnehmen. „Wir sind gut drauf, spielen Woche für Woche taktisch sehr diszipliniert. Vielleicht ist das ja jetzt genau der richtige Moment für uns, um in Burghausen mal zu punkten“, sagt Buchbachs Trainer Anton Bobenstetter.
Sechs Liga-Vergleiche hat es zwischen den beiden Mannschaften gegeben, vier Mal ist Burghausen als Sieger vom Platz gegangen und hat vor eigenem Publikum eine makellose Bilanz. Auf der anderen Seite haben die Rot-Weißen die letzten fünf Spiele nicht mehr verloren. „Ich mag solche Spiele, als Spieler habe ich das geliebt“, freut sich Burghausens Trainer Patrick Mölzl schon auf das Derby, wenngleich er an das letzte Derby nicht die besten Erinnerungen hat. Anfang April dieses Jahres unterlag Burghausen in Buchbach mit 1:3 – die erste Partie unter der Regie von Mölzl. „Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht wirklich klar, wie hoch da die Emotionen schlagen. Aber das habe ich ja dann gleich mitbekommen. Die Niederlage damals war natürlich ärgerlich, aber man kann die jetzige Situation nicht mit damals vergleich“, sagt Mölzl, der davon ausgeht, dass es beiderseits keine großen Überraschungen geben wird: „Damals hatte wir ja noch eine reine Profi-Mannschaft, jetzt ist es ein Duell auf Augenhöhe. Das hören zwar einige Leute nicht so gerne. Es ist aber so.“
Auch Bobenstetter, der wieder auf den zuletzt gesperrten Merphi Kwatu zurückgreifen kann, weiß natürlich, was auf ihn und seine Truppe zukommt: „Das waren immer enge und heiße Spiele. Auch in der vergangenen Saison war’s knapp. Da haben wir stark gespielt, aber nach kuriosen Entscheidungen eben 0:3 verloren.“ Da ja Burghausen in der Vorrunde immer gegen den nächsten Buchbacher Gegner gespielt hat, war Bobenstetter ganz oft im Stadion und hat auch die Siege gegen Bayern II und Bayreuth miterlebt. „Mölzl macht in Burghausen eine gute Arbeit, auch wenn er es am Anfang schwer hatte“, lobt der erfahrene Taktikfuchs seinen jungen Kollegen: „Seine Handschrift ist klar erkennbar.“
Auf der anderen Seite beklagt Mölzl etwas die fehlende Konstanz: „Wir haben immer noch so einen Wackelkurs. Wir spielen drei Wochen gut und dann wieder drei Wochen schlecht. Das ist bei Buchbach anders, da weiß Bobenstetter genau was er bekommt. Das ist eben eine gestandene Regionalligamannschaft.“ Wobei der Burghauser Coach sein Team bei der 0:1-Niederge letzte Woche in Nürnberg überwiegend positiv wahrgenommen hat: „Wenn wir im Spiel mit dem Ball nicht so unsicher gewesen wären, hätte sich Nürnberg keine Chancen erarbeitet. Insgesamt muss man aber anerkennen, dass Nürnberg einfach besser war. Anders als andere Ausbildungsmannschaft ist Nürnberg auch im Spiel gegen den Ball taktisch richtig gut. Von der ersten Halbzeit gegen uns, kann man ein Lehrvideo machen. Das war einfach perfekt. Ich habe zum Teil Lösungen gesehen, die ich gar nicht so auf dem Schirm hatte.“ Handlungsschnelligkeit, Zweikampfverhalten und Geschwindigkeit haben Mölzl jedenfalls schwer beeindruckt.
Bei den Gastgebern fehlt Christoph Buchner wegen der fünften Gelben, dafür kehrt Stefan Wächter nach verbüßter Gelbsperre zurück. „Das ist auch gut so, denn egal, auf welcher Position Stefan spielt, er geht voran. Obwohl er erst 20 Jahre ist, gehört er bei uns zu den Leadern“, so Burghausens Patrick Mölzl, der aber auch sagt: „So einen Strategen wir Aleks Petrovic hat sich bei uns noch nicht herausgebildet. Wir haben aber andere Qualitäten.“ mb