Fussball

16 Monate Sperre nach Kung-fu-Tritt

von Redaktion

Acht Türkspor-Spieler nach Skandalspiel gesperrt

Altenmarkt/Rosenheim – Ein Jahr und vier Monate lang hat der Torhüter von Türkspor Rosenheim Zeit, über seinen Ausraster nach dem Skandalspiel in der A-Klasse 2 beim SV Prutting nachzudenken. Bis zum 15. Februar 2019 darf Senol Kaya an keinem Fußballspiel des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) teilnehmen, wie das Kreis-Sportgericht Inn/Salzach unter Leitung von Stephan Bierschneider am Wochenende entschied. Die Sportrichter legten ihm unter anderem einen „Kung-fu-Sprung mit Anlauf“ in eine Spielertraube zur Last.

Das Spiel war Mitte Oktober beim Stand von 2:2 abgebrochen worden, nachdem Schiedsrichter Dominik Größwang sieben Türkspor-Spieler des Feldes verwiesen hatte. Danach eskalierte das Geschehen auf dem Rasen, es kam zu einer Massenschlägerei. Weil Handy-Videos von Zuschauern im Internet auftauchten, machte die Partie bundesweit Schlagzeilen. Das hatte für beide Vereine ein Nachspiel.

Insgesamt acht Spieler von Türkspor Rosenheim erhielten Spielsperren, die meisten davon wegen „unsportlichen Verhaltens“ gegen den Schiedsrichter. Fünf davon sind bereits abgelaufen. Viermal verhängte das Sportgericht zudem Geldstrafen über 100 Euro. Aksel Candogan, der in die Rauferei verwickelt war, muss dagegen neun Monate – bis Juli 2018 – aussetzen. Spielertrainer Hakan Kus erhielt sechs Monate Sperre, davon zwei zur Bewährung. Er darf damit nach der Winterpause wieder antreten. Das Sportgericht hielt ihm zugute, dass er zunächst besonnen reagiert hatte, ehe er einen Faustschlag einstecken musste.

Auch Prutting wurde bestraft

Spieler aus Prutting waren an den Tumulten nicht beteiligt. Der gastgebende Verein kam trotzdem nicht ungeschoren davon. Ein ehemaliger Funktionär, der nach Ansicht der Sportrichter den Eklat mit ausgelöst hatte, wurde dagegen zu 300 Euro Geldstrafe verurteilt. Der SV Prutting muss zudem wegen „Verletzung der Platzdisziplin“ 500 Euro zahlen, unter anderem wegen Beleidigungen durch Zuschauer, weil Ordner fehlten und Getränke in Glasflaschen verkauft wurden.

Weitere Ermittlungen

In gleicher Sache wird auch noch gegen Türkspor Rosenheim ermittelt. Ein Türkspor-Spieler, der als Zuschauer in die Schlägerei involviert war, muss ebenfalls noch vor das Sportgericht.

Die Spielwertung wurde da fast zur Nebensache: Die Partie wird 2:0 für den SV Prutting gewertet, schlicht weil Türkspor nach der Flut von Roten und Gelb-Roten Karten nicht mehr genügend Spieler auf dem Platz hatte. Die vier Spiele danach verloren die Rosenheimer mit insgesamt 0:33 Toren. ah

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