Ringen

Gelungener Traunsteiner Abschied von Fans und Halle

von Redaktion

„Ein Abschied von den Fans und der Halle nach Maß“, betonte TVT-Abteilungschef Hartmut Hille nach dem deutlichen 24:11-Sieg des TV Traunstein in der Ringer-Bayernliga gegen den AC Penzberg.

Traunstein Gut 250 Zuschauer waren gekommen, um sich den letzten Heimkampf der in dieser Saison überaus erfolgreichen Traunsteiner Ringer nicht entgehen zu lassen. Aber auch, um noch einmal die Franz-Eyrich-Halle auf sich wirken zu lassen, die trotz des hohen Alters von rund 100 Jahren den ureigenen Flair versprühte, und neben anderen sportlichen Aktivitäten in ihrer langen Geschichte Heimstätte für viele hunderte Mattenduelle und grandiose Siege, aber auch dramatische Niederlagen der Traunsteiner Ringer war. Mit dem Kampf am Samstag ging nun auch die sportliche Zeit für die Halle zu Ende, die in wenigen Wochen abgerissen wird.

Der Kampf ging nach dem öffentlichen Wiegen nicht gut los: Ben Wittenzellner (57 kg, griechisch-römisch) hatte gegen den zehn Jahre älteren ausländischen Athleten Abdulla Hasani einen schweren Stand. Die Kraft des Erwachsenen gegen einen Jugendlichen gab wenige Sekunden vor Kampfende den Ausschlag für dessen überlegenen Punktsieg. Wie gewohnt eine Augenweide war der Kampf von Georgi Sredkov (130, Freistil) gegen Peter Vierke. Sehenswerte Freistilaktionen sorgten nach knapp fünf Minuten für einen souveränen 17:1 überlegenen Punktsieg. Konzentriert und siegorientiert präsentierte sich Tobias Einsiedler, der seinen Kontrahenten Obiyd Azizi nach hoher Führung mittels Halbnelson nach gut eineinhalb Minuten aufs Blatt legte. Gut kämpfte Gökhan Tetik (98 kg, G) gegen den favorisierten Thomas Kramer. Lange hielt er den Kampf ausgeglichen, ehe eine Fußverletzung sein Standvermögen entscheidend beeinträchtigte. Am Ende konnte sich der Gästeringer mit 1:10 Punkten durchsetzen. Wer wieder spektakuläre Aktionen von Plamen Petrov (66 kg, G) erwartete, wurde enttäuscht. Sein verletzter Kontrahent Christian Welk legte sich bereits bei der ersten Aktion Petrovs auf beide Schultern. 12:7 führte Traunstein zur Pause.

Nach der Pause konnten sich die Gäste über vier kampflose Punkte freuen, da der TVT die Klasse verletzungsbedingt leerlaufen lassen musste. Dann lief der Traunsteiner Motor wieder auf Hochtouren: Ilja Vorobev brannte gegen Philipp Wrba ein Feuerwerk an feinen Freistiltechniken ab. Und so war der Sieg mit technischer Überlegenheit (15 Punkte Differenz) beim 16:0 nach gut zwei Minuten effektive Kampfzeit die logische Folge. Alex Patalaschko (80 kg, G) setzte seine kleine Siegserie gegen Alexander Dürr fort, der dem Vorwärtsdrang des Traunsteiner Ringers nur defensive Aktionen entgegenzusetzen hatte. Nach sechs Minuten standen 9:0 Punkte angeschrieben. Einen Kampf par excellence bot Artur Tatarinov (75 kg, G) gegen den bisher unbesiegten Werdenfelser Daniel Horst. Je länger der Kampf dauerte, umso mehr wurde der Gästeringer in die Defensive gedrängt, verteidigte aber geschickt. Erst mit der Schlusssekunde konnte Tatarinov mit einer Zweierwertung den umjubelten 5:3-Sieg einfahren. Sein Zwillingsbruder Eduard Tatarinov hatte es wieder wie gewohnt eilig. Und so musste sich sein Gegner Martin Welk, der sich offen dem Duell stellte, schnell die Überlegenheit des Traunsteiners anerkennen. Egal was er probierte, die Punkte schrieb der Traunsteiner. Nach zwei Minuten standen 16:0 Punkte angeschrieben. Der TVT beendete seinen letzten Kampf in der Franz-Eyrich-Halle mit einem 24:11-Sieg.

Auch die Reserve des TVT siegte gegen die Penzberger „Zweite“. Nach Abzug der Punkte für Doppelstarter bei den Gästen setzten sich die Traunsteiner mit 36:20 durch. Für die Punkte sorgten Yusuf Raiskhel (57 kg, zwei Mal), Bashar Ramo (61 kg), Andreas Dik (66 kg), Saber Mansuri (66 kg), Philipp Schrag (75 kg, zwei Mal) und Seifullah Rahmani (98 kg). wz

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