„Ich hatte mal in Ingolstadt einen Spieler auf der linken Außenbahn gesehen, wenn ich mir für diese Position einen schnitzen hätte können, dann hätte ich ihn genommen. Als ich das erste Mal in Rosenheim zugeschaut habe – da war ich noch nicht Trainer – habe ich diesen Spieler mit Max Mayerl eins zu eins wiedergesehen, nur eine Klasse besser“ – diese Wertschätzung von Tobias Strobl, Trainer des Fußball-Regionalligisten 1860 Rosenheim, zeigt, wie wichtig Max Mayerl, der 26-jährige Außenbahnspieler aus Kiefersfelden, für ihn und für die Mannschaft ist. Und die Strobl-Aussage verdeutlicht in Worten, warum dieser Max Mayerl mit elf Nominierungen unter den drei besten Spielern, allein an der Spitze dieser Statistik der Fußball-Fachzeitschrift „kicker“ in der Regionalliga Bayern steht. Vor allen Ex-Profis, Torjägern, Mittelfeld-Strategen und Top-Torhütern.
„Da ist schon noch Luft nach oben“
Max Mayerl
„Ich war schon sehr überrascht, als ich davon erfahren habe. Und ich freue mich natürlich riesig, wobei meine Leistung nur in Zusammenarbeit mit meinen Teamkollegen möglich war und ist“, gibt sich der Bauleiter und Techniker bei der Firma Pfeifferbau in Rosenheim gewohnt bescheiden. Er hat in der laufenden Saison in 22 Spielen keine Minute gefehlt. Mayerl ist kein Lautsprecher, trotzdem hat seine Meinung in der Mannschaft Gewicht, denn immerhin ist er der drittälteste Spieler. „Ja das stimmt, aber ich bin erst 26 und komm noch in meine besten Jahre als Fußballer. Da ist schon noch Luft nach oben“, sagt Mayerl, dessen Vorbild schon immer der portugiesische Weltstar Cristiano Ronaldo war: „Sein Tempo auf der linken Seite, seine Leidenschaft, mit der er spielt, faszinierten mich schon immer. Die Arroganz, mit der er manchmal auftritt, eher nicht“.
Die linke Außenbahn ist auch das Revier von Mayerl und das, seit er Fußball spielt: „Die linke Seite gehört mir, defensiv und offensiv“, sagt Mayerl selbstbewusst, der seine Stärken in seiner Lauffreudigkeit und in seinem starken linken Fuß sieht. „Verbessern müsste ich meinen rechten Fuß“, gibt der Mittelfeldspieler zu, den sein Trainer auch für seine taktischen Fähigkeiten lobt: „Er hat unser System sehr schnell verinnerlicht. Und Max ist ein Spieler, der gleichbleibend auf einem sehr guten Niveau spielt, selten überragend, aber auch nie schlecht.“ Das Lob vom Trainer gibt Mayerl postwendend zurück: „Unter Tobi Strobl haben wir noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Jeder Spieler hat von ihm vor allem im taktischen Bereich profitiert. Er ist selbst noch sehr jung und weiß wie wir Spieler denken.“ Ein ganz besonderes Highlight waren für Max Mayerl die Spiele gegen „seinen Verein“ – die Münchner Löwen. In Mayerls Adern fließt „blaues Blut“ und „ich habe sämtliche Höhen und Tiefen bei den Löwen mitgemacht.“ Und plötzlich stand er zu Saisonbeginn im Grünwalder Stadion – dort wo er sonst als Fan auf der Tribüne steht – den Löwen auf dem Platz gegenüber. „Das war der Wahnsinn und ich finde, dass wir in beiden Spielen sehr gut mitgehalten haben. Das Heimspiel vor so vielen Zuschauern in unserem Jahnstadion war natürlich ein ganz besonderes Erlebnis“, erinnert sich Mayerl, der zu Hause in Kiefersfelden im Nachbarort von Bastian und Tobias Schweinsteiger das Fußballspielen gelernt hat, dann in der E-Jugend zu den Münchner Löwen gewechselt ist.
„Jung, talentiert, toller Zusammenhalt“
Max Mayerl
„Meine Eltern haben mich da immer hin und her gefahren, aber irgendwann ist der Aufwand zu groß geworden. Ich war dann teilweise nicht mehr in der Stammformation und bin in der C-Jugend zu 1860 Rosenheim gewechselt“, erzählt Mayerl. Von da ging es nach Kufstein in die 3. österreichische Liga und jetzt wieder zurück nach Rosenheim. Hier scheint der zweifache Vater (Töchter Emma und Hanna) jetzt endgültig seine fußballerische Heimat gefunden zu haben: „Wir haben eine super Truppe. Jung, talentiert, mit einem tollen Zusammenhalt. Da ist noch einiges möglich.“
Auch für 2018: „Wir wollen die Saison unter den ersten zehn in der Tabelle beenden oder etwas weiter oben angreifen, aber dazu müssten wir einfach noch konstanter werden. Wir haben alle Voraussetzungen, dass wir das schaffen können“, sagt Max Mayerl. Er will dazu seinen Teil beitragen und auch 2018 möglichst oft zu den besten Spielern seines Teams gehören.