Bad Aibling – Ganz egal, was am Samstagabend im Fernsehen lief. Eines ist jedoch sicher: So spannend wie das bayerische Basketball-Derby zwischen den Damen der TuS-Bad-AiblingFireballs und den TH Wohnbau Angels aus Nördlingen war es ganz sicherlich nicht. Denn das Bundesligateam aus Bad Aibling sicherte sich in einer über die ganze Zeit hart umkämpften Partie erst in den letzten Minuten den Sieg. Am Ende konnten die Nördlingerinnen mit 78:74 bezwungen werden.
Dass es dazu kam, lag erstens an einer tollen Moral der FireGirls, die gerade dann, als Nördlingen am Ende mit 70:70 gleichzog, noch einmal den Schalter umlegen konnten und die wichtigen Punkte machten. Und zweitens wuchs eine Spielerin an diesem Abend über sich hinaus: Lauren Engeln warf 18 Punkte und wurde so erstmals die Topscorerin der Aiblinger Basketballdamen. Das bewertete sie nach der Begegnung auf der anschließenden Pressekonferenz auch als ein Verdienst der gesamten Mannschaft: „Ich wurde gut von meinen Teamkolleginnen angespielt, sonst wäre das nicht möglich gewesen“, sagte sie. „Dazu kam, dass ich mich sehr gut gefühlt habe und mittlerweile sehr selbstbewusst bin und die nötige Lockerheit besitze.“
Nach dem Spiel, in dem die FireGirls das erste Viertel mit 23:14 klar dominierten, dann aber die zweiten zehn Minuten mit 19:29 hergaben, kam es nach der Halbzeitpause zu einem spannenden Schlagabtausch. Am Ende einer hochklassigen Bundesligapartie waren die Gastgeberinnen die glücklichen, aber verdienten Siegerinnen, gingen doch die beiden letzten Spielabschnitte mit 20:16 und 16:15 knapp an Bad Aibling.
Dieser Sieg bedeutet für die Basketballerinnen aus der Kurstadt erst einmal Platz drei. Nun ist die Play-off-Teilnahme so gut wie sicher für die Aiblingerinnen. Trotzdem tritt Trainer Milos Kandzic ganz bewusst auf die Euphoriebremse. „Noch zwei Siege, dann haben wir den Klassenerhalt erreicht“, sagte er unter dem Gelächter der Zuhörer auf der Pressekonferenz. Als Spaß war dies jedoch nicht gemeint. „Im Ernst: Wir müssen realistisch sein“, sagte er. „Wir denken von Spiel zu Spiel und wollen konzentriert bleiben.“re