Nur Hans Weber schafft die direkte Qualifikation

von Redaktion

Enttäuschung für deutsche Eisspeedway-Piloten: Verletzter Günther Bauer dank Wildcard weiter – Pech für Stefan Pletschacher

Mit einer Enttäuschung endete für die deutschen Piloten die Qualifikation zur Eisspeedway-WM: Den einzigen sicheren Platz sicherte sich der Schlierseer Hans Weber, der bei der Qualifikationsrunde in Örnsköldsvisk (Schweden) mit elf Punkten Fünfter wurde. Dagegen verpassten zunächst sowohl Günther Bauer (Schleching) mit Rang acht in Schweden als auch Stefan Pletschacher (Ruhpolding) als Achter in Ylitornio (Finnland) einen festen Platz in der Grand-Prix-Serie.

Noch schlimmer: Bauer verletzte sich im Stechen um Platz sechs heftig. „Das Eis war schon ausgefahren und schlecht. Da ist mir hinten die Maschine weggerutscht, und der Reifen mit den Spikes ist mir beim Landen auf den Fuß geflogen“, berichtet er. Die Folge: Die Spikes trafen Bauer heftig, und „inzwischen wurde der Fuß mit 28 Stichen zusammengeflickt.“

Allerdings musste Bauer mindestens eine halbe Stunde lang in der Kabine auf eine Erstversorgung warten. „Dann hat mir zum Glück die Freundin von Hans Weber geholfen, die ist Krankenschwester“, lobt er. Die Veranstalter hatten seine Verletzung wohl zunächst unterschätzt. Zum einen, „weil ich selbst von der Bahn gegangen bin und die wohl nicht gemerkt haben, wie es mir ging.“ Zum anderen, weil eine Runde nach Bauers Aus Stefan Svensson seinen Landsmann Jimmy Olsen von der Bahn fuhr – und die Sanitäter dann mit Olsen beschäftigt waren. Svensson wurde disqualifiziert, Olsen erhielt neben seinen Wunden immerhin das direkte WM-Ticket.

Ein Trost für Bauer: Der 46-Jährige erhielt eine der zwei permanenten FIM-Wildcards für die Serie, die andere ging an Jasper Iwema (Niederlande), Siebter der Runde in Ylitornio.

Insgesamt „war es wie erwartet ein harter Kampf der ersten Acht. Hans Weber ist richtig gut gefahren. Bei mir lief es nicht so gut, als das Eis nach den ersten zwei Läufen schlechter geworden ist“, gibt Bauer offen zu.

Bei seinem Sohn Luca lief es nicht gut, „obwohl er im Training sehr stark war.“ So gab es mit zwei Punkten den 15. Platz. Doch der 19-Jährige steht auch gerade erst am Anfang seiner Eisspeedway-Karriere.

Günther Bauer kann seine Wildcard übrigens auch tatsächlich nutzen: Bis zum WM-Auftakt in Astana (Kasachstan/3. und 4. Februar) dürfte er wieder fit sein. „In gut einer Woche werden die Fäden gezogen, bis dahin muss ich mich halt ruhig halten“, weiß er. Während sein Sohn Luca und Stefan Pletschacher am kommenden Sonntag (11 Uhr) beim internationalen Rennen in Weißenbach (Österreich) am Start sind, muss der 46-Jährige dort auf den Start verzichten. „Das ärgert mich, weil das in Weißenbach eine bärige Veranstaltung ist“, bedauert der Routinier.

In Örnsköldsvisk wurde Stefan Svenssons Sohn Niclas (elf Punkte) Vierter hinder den beiden Russen Dimitri Khomisewtisch (15) und Daniil Iwanow (14) sowie dem überzeugend auftretenden Saalfeldener Franz Zorn (13). Alle sind in der WM dabei.

Nicht schlecht schienen zunächst auch die Chancen von Stefan Pletschacher zu stehen, in Finnland das Stechen um Rang sechs zu erreichen. Er hatte ebenso wie Ex-Straßenmotorrad-WM-Pilot Jasper Iwema (Niederlande) neun Punkte auf dem Konto, Jan Klatovsky acht , ehe der Tscheche im letzten Lauf auch gegen die zuvor dominierenden Russen Sergej Karatschintsew (14 Punkte) und Dinar Walejew (13) gewann. Hätte Klatovsky als Dritter nur einen Zähler geholt, wären Pletschacher, Iwema und Klatovsky mit je neun Zählern ins Stechen gekommen. Doch der Routinier aus Tschechien gewann gegen die Russen, die nicht gerade ehrgeizig wirkten. Pletschacher dazu: „Ich verstehe nicht, dass die dem Klabo die drei Punkte schenken.“

Allerdings sei der Tscheche insgesamt „auch wirklich gut gefahren, und im direkten Duell mit ihm habe ich kurz vor Schluss den Sieg verschenkt und damit letztlich auch die Qualifikation verspielt. Das war mein eigener Fehler, das darf bei einer so brutalen Leistungsdichte nicht passieren.“ Insgesamt aber war er mit seinen Fahrten zufrieden, „ich habe gesehen, dass ich mithalten kann.“

Auch die beiden anderen Deutschen schieden aus. Zwei Punkte und einen Platz hinter dem Ruhpoldinger landete Max Niedermaier. Der Edlinger ist als „Spätstarter“ in die Saison bekannt, der sich im Verlauf des Jahres immer weiter steigert.

In Ylitornio kamen neben den beiden Russen und Klatovsky auch die zwei Schweden Ove Ledström (3./12 Punkte) und Martin Haarahiltunen (4./11) weiter, ebenso der Österreicher Harald Simon (6./11). who

Artikel 9 von 11