Eishockey-Oberliga Süd

16 Penaltys waren nötig

von Redaktion

Die gut 1800 begeisterten Zuschauer in der Netzsch-Arena mussten gestern Abend gute Nerven beweisen, ehe der Sieg der Selber Wölfe in der Meisterrunde unter Dach und Fach war. Erst nach 65 rassigen Minuten einschließlich der Verlängerung und anschließend 16 Penaltys sicherten sich die Gastgeber zwei Punkte gegen den Spitzenreiter aus Rosenheim.

Und es wäre sogar mehr drin gewesen. „Drei Punkte wären heute nicht unverdient gewesen“, sagte der Selber Trainer Henry Thom nach der packenden Begegnung. Auch der Rosenheimer Trainer Manuel Kofler sprach von einem letztlich verdienten Sieg der Selber. „Sie waren in den ersten 60 Minuten etwas aktiver und haben sich die klareren Torchancen herausgespielt.“ In der Verlängerung sah Kofler sein Team im Vorteil. „Im Penaltyschießen haben wir dann zuviel rumgezipfelt.“

Selb kam druckvoll aus der Kabine, musste aber bei den brandgefährlichen Vorstößen der Gäste mächtig auf der Hut sein. Nach sechs Minuten brannte es dann richtig vor dem Tor der Hausherren, bei denen Gare zwei Minuten die Strafbank drückte. Bei Gleichzahl auf dem Eis hatte der VER wieder leichte Vorteile und erkämpfte sich nach 13 Minuten das 1:0 durch Gare. Der Jubel war aber kaum verhallt, da kam schon die Antwort des Spitzenreiters. Der nutzte einen Selber Fehlpass zu einem schnellen Gegenangriff und Nättinen hatte nach Fröhlichs klugem Querpass keine Mühe mehr zu vollenden. Die Partie blieb sehr temporeich mit einigen weiteren Möglichkeiten auf beiden Seiten.

Als gleich zwei Rosenheimer im zweiten Drittel die Strafbank drückten, wurde es richtig laut in der Netzsch-Arena: Piwowarczyk bediente McDonald, und der hämmerte die Scheibe zum 2:1 unter die Latte. Als eine Trinkflasche von der Selber Bank auf das Eis flog, nachdem Schiedsrichter Müns ein Foul gegen Mudryk nicht geahndet hatte, gelang den Rosenheimern 14 Sekunden vor der Pausensirene durch Micky Rohner den Ausgleich ein.

Im Schlussdrittel ging der offene Schlagabtausch der beiden Spitzenteams weiter. Die Hausherren kitzelten ihre letzten Kraftreserven heraus und der Einsatz machte sich nach 49 Minuten bezahlt mit einem klasse Tor. Nach einem doppelten Doppelpasse mit Moosberger schloss Mudryk aus spitzem Winkel zum 3:2 ab.

Jetzt stand die Halle kopf. Doch wieder hatte die Führung nicht lange Bestand. Fröhlich ließ sich die Möglichkeit zum 3:3 nicht entgehen.

Beide Teams suchten die Entscheidung in der regulären Spielzeit. Vergeblich. Es ging in die Verlängerung. Und schließlich ins erste Penaltyschießen für den VER in dieser Saison. Und da avancierten Torwart Kümpel und McDonald nach 16 Penaltys zu den Selber Sieghelden.

Statistik: Selb – Starbulls 4:3 (1:1, 1:1, 1:1, 1:0). Tore: 1:0 (13.) Gare (Piwowarczyk, Schiener), 1:1 (13.) Nättinen (Fröhlich, Rohner), 2:1 (28.) McDonald (Piwowarczyk – PP2), 2:2 (40.) Rohner (Baindl, Bucheli – PP1), 3:2 (49.) Mudryk (Moosberger, 3:3 (50.) (Fröhlich (Vollmayer). Penaltyschießen: 4:3 (65.) McDonald.

Schiedsrichter: Cori Müns; Strafminuten: Selb 8; Rosenheim 4.

Zuschauer: 1677.

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