Rosenheim – Manuel Kofler hatte vorgebaut: Auf der Pressekonferenz nach dem 10:1-Heimsieg über Regensburg in der Meisterrunde der Eishockey-Oberliga Süd hielt der Trainer der Starbulls Rosenheim einen minutenlangen Monolog, in dem er mehrfach die mannschaftliche Geschlossenheit und die Stärke des Kollektivs hervorhob. „Bei uns ist der Star die Mannschaft“, formulierte Kofler und wies fast mantraartig daraufhin, dass es ihm vollkommen egal sei, ob die Tore von deutschen Akteuren oder von Kontingentspielern geschossen würden.
Dem Rosenheimer Coach war bewusst, dass sich der Blick auf die hervorragende Heimpremiere der beiden neuen ausländischen Spieler richtete. Was war das denn auch für ein Debüt vor heimischer Kulisse für Chase Witala und Viteszlav Bilek? Der junge Kanadier erzielte einen Treffer und leistete zu fünf weiteren Toren die Vorarbeit. Und der erfahrene Tscheche war dreimal erfolgreich und hatte bei drei weiteren Toren seinen Schläger mit dabei. Bereits nach 15 Sekunden beförderte Bilek die Hartgummischeibe über die Torlinie – nach Vorarbeit von Witala, versteht sich.
„Es war ein Einstand nach Maß“, meinte Kofler, richtete seinen Dank an die Vorstandschaft aus, die diese zusätzlichen Verpflichtungen ermöglichte, und befand: „Ich glaube, wir haben damit alles richtig gemacht. Das sind zwei gute Spieler, die uns hoffentlich noch stärker machen werden.“
Nättinen und Hein verlassen Starbulls
Der erste Eindruck war jedenfalls nicht verkehrt. Gemeinsam mit Michael Fröhlich bildeten beide eine vielversprechende erste Reihe, die diesen Namen auch vollkommen rechtfertigt. Die Zugänge präsentierten sich stark an der Scheibe und mit viel Zug zum Tor. Witala und Bilek ersetzten die beiden eher glücklosen Finnen Petri Lammassaari und Jussi Nättinen. Letzterer wird die Starbulls auch wieder verlassen. „Ich wünsche ihm, dass er zu dieser Stärke zurückfindet, weshalb ich ihn eigentlich auch geholt habe“, so Kofler, der in die Play-offs mit einem zusätzlichen Kontingentspieler gehen wird. Lamassaari ist derzeit verletzt und arbeitet daran, wieder fit zu werden. Auch Valentin Hein wird die Starbulls verlassen. Der junge Angreifer soll Spielpraxis sammeln.
Die Entscheidung im Spiel gegen Regensburg fiel im zweiten Drittel. Da schraubten die Rosenheimer das Resultat von 3:1 auf 7:1 – unter anderem durch zwei Überzahltore, nachdem Regensburgs Jason Pinizzotto nach einem Foulspiel gegen Michael Baindl die Beherrschung verloren hatte und zum Duschen geschickt wurde. „Man fragt sich, was sich ein erfahrener Spieler dabei denkt“, war Gäste-Trainer Igor Pavlov über den Ausraster seines Torschützen verärgert. Auch Baindl ging in die Kabine, Kofler gab aber Entwarnung: „Das war eine Vorsichtsmaßnahme.“ Neben Bilek (3) und Witala trafen Michael Fröhlich (2), Manuel Neumann, Daniel Bucheli, Thomas Reichel und Christoph Gottwald (eigentlich ein Regensburger Eigentor) für die Starbulls.
Statistik: Starbulls Rosenheim – Eisbären Regensburg 10:1 (3:1, 4:0, 3:0). Starbulls: Steinhauer (ab 41. Boehm) – Gottwald, Rohner; Neumann, Bergmann; Krumpe, Vollmayer – Fröhlich, Witala, Bilek; Bucheli, Daxlberger, Baindl; Zick, Wenzel, Echtler; Heidenreich, Reichel, Nowak. Tore: 1:0 (1.) Bilek/Fröhlich, Witala, 2:0 (9.) Neumann/Daxlberger, Baindl, 3:0 (17.) Bucheli/Neumann, Witala, 3:1 (19.) Pinizzotto/Gajovsky, Kronawitter, 4:1 (25.) Fröhlich/Witala, Bilek, 5:1 (31.) Bilek/Fröhlich, Bergmann, 6:1 (36.) Reichel/Daxlberger, Zick, 7:1 (38.) Witala/Fröhlich, Bilek, 8:1 (46.) Gottwald/Vollmayer, Bucheli, 9:1 (53.) Bilek/Witala, Fröhlich, 10:1 (56.) Fröhlich/Witala, Bilek. Schiedsrichter: Paule; Strafminuten: Rosenheim 6 plus 10 Disziplinarstrafe für Rohner, Regensburg 19 plus 10 Disziplinarstrafe für Kronawitter plus Spieldauerstrafe für Pinizzotto; Zuschauer: 2468.tn