Aus der Starbulls-Statistik

Für die Geschichtsbücher

von Redaktion

Ob manche jetzt schon zu zählen beginnen: Wenn der Bilek und der Witala in jedem Spiel sechs Scorerpunkte machen, könnten sie dann vielleicht den Bosas und den Gajovsky noch einholen? Spaß beiseite: Natürlich werden die beiden neuen Kontingentspieler der Starbulls nicht jeden Abend so eine Gala abliefern wie am Sonntag, aber insgesamt war es doch ein Spiel für die Geschichtsbücher.

Rosenheim – Nicht nur, dass Chase Witala nach seinem punktlosen Aufgalopp in Deggendorf gleich die Rosenheimer Oberliga-Bestleistung von fünf Assists in einem Match (bisher gehalten von Matthias Bergmann und Ron Newhook) und er, Viteszlav Bilek und Michael Fröhlich Mondi Hilgers Rekord von sechs Punkten einstellten, nein, gleich drei Spieler mit je sechs Scorerpunkten, das ist für Oberliga-Verhältnisse schon etwas Besonderes. Ähnliches findet man eigentlich nur zu Bezirksliga-Zeiten, als der damalige Paradesturm aus Mondi Hilger, Vitus Mitterfellner und Stefan Rohm bestand und zum Beispiel gleich am allerersten Wochenende beim 18:3 in Miesbach (gegen deren 1b) und beim 20:0 gegen Berchtesgaden zusammen auf 21 beziehungsweise 19 Scorerpunkte kamen.

Aber mit Regensburg war ja auch „zum Eingewöhnen“ genau der richtige Gegner zur Stelle, sind die Eisbären doch in dieser Saison der absolute Lieblingsgegner. Fünf Spiele bisher, fünf Siege, ein einziger Minuspunkt, 31:8 Tore und sage und schreibe 88 (!) Scorerpunkte – das erreichten die Starbulls nicht einmal gegen den abgeschlagenen Letzten Miesbach. Dazu kam, dass die Gäste nur mit 14 Feldspielern angereist waren, ob wegen Verletzungspech oder trotz neuem Trainer etwa gewissen Auflösungserscheinungen, das soll nicht das Rosenheimer Problem sein. Zum zweiten Mal mussten sich die Oberpfälzer im Emilo-Stadion zweistellig vom Eis fegen lassen (mit fast gleichem Resultat, nach 10:2 jetzt 10:1), und doch waren es relativ unterschiedliche Spielverläufe. Damals trat Rosenheim ganz ohne Kontingentspieler an (die beiden Finnen waren verletzt), diesmal hätten die Neuen mit ihrem Sturmpartner Fröhlich ausgereicht. Damals fielen die Eisbären einer wahren Lawine von fünf Treffern im Mitteldrittel und zwei Doppelschlägen mit Toren binnen jeweils 69 Sekunden zum Opfer, diesmal fielen die Treffer in schöner Regelmäßigkeit, zumeist im Sieben- oder Acht-Minuten-Takt.

Gemeinsam war beiden Kantersiegen: Damals überwand Tobias Draxinger den unglücklichen Gästekeeper Justin Schrörs 18 Sekunden nach der ersten Drittelpause, diesmal war Bilek drei Sekunden schneller, und das gleich vom Eröffnungsbully weg, was den alten Oberliga-Rekord von Matthias Bergmann (0.25 beim 6:4 gegen Klostersee am 5. Dezember 2004) übertrifft. Ebenfalls gemeinsam: eine überdurchschnittliche Zahl an Strafminuten (beim 10:2 insgesamt 128, diesmal immerhin noch 65). Wobei eins wieder sehr unterschiedlich ist: Beim Rekord-Strafzeiten-Match kassierten die Regensburger diese auf breiter Basis (zehn verschiedene Spieler plus der damalige Coach Peppi Heiß), und auch fünf verschiedene Starbulls schnupperten Strafbankluft, diesmal war Micky Rohner für 14 der 16 Minuten verantwortlich, und auf Regensburger Seite räumten Kronawitter (18 Minuten) und vor allem Jason Pinizzotto (29 Minuten) fast alleine ab. Pinizzotto, zu Zweitliga-Zeiten 18-mal gegen die Starbulls erfolgreich, heuer aber noch ohne jeden Scorerpunkt, konnte immerhin zuvor das „Zu Null“ verhindern.

Was über dem spektakulären Sonntags-Match ein bisschen ins Hintertreffen geriet: Zwei Tage davor konnten sich Fröhlich & Co. zum zweiten Mal nacheinander beim Hauptverfolger Deggendorf durchsetzen, während ein weiterer Anwärter auf den Spitzenplatz, der EV Landshut, in der Vorrunde noch bestes Heimteam, in der Meisterrunde bereits zweimal auf eigenem Eis patzte. Dennoch bleibt es mit nur sechs Punkten Differenz zwischen Platz eins und vier bei zehn noch ausstehenden Spielen natürlich weiterhin knapp. Noch erfolgloser als Pinizzotto war diesmal das Deggendorfer Super-Duo Kyle Gibbons und Curtis Leinweber. Die beiden hatten sechs der sieben Treffer gegen die Starbulls in den beiden Vorrunden-Begegnungen erzielt, diesmal blieb es bei einem einzigen Assist für Leinweber. Und der überraschende Sieg in Deggendorf war der erste volle Rosenheimer Auswärtssieg nach drei Gastspielen, in denen man dem Gastgeber mindestens einen Punkt überlassen musste. Zu Hause sind die Starbulls derzeit dagegen eine Bank: Nach dem 1:4 gegen Sonthofen (am Sonntag auch in Landshut der Gewinner) stehen inzwischen sieben Heimpiele mit voller Punktzahl in der Bilanz.

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