Heidelberg – Die TuS Bad Aibling Fireballs sind in der 1. Basketball-Bundesliga der Damen weiterhin auf Schlagdistanz zum Herner TC, denn die 1. Ligadamen aus der Thermen- und Kurstadt haben in einem packenden und hochklassigen Spiel in Heidelberg mit 93:83 gewonnen. Mindestens genauso erfreulich wie der Sieg: Lena Bradaric feierte nach sechsmonatiger Verletzungspause ihr Comeback.
Bad Aibling hat nun 26 Punkte und Herne 28 Punkte in der Tabelle. In den Zweikampf mischt sich zudem noch Marburg in den Kampf um das wichtige Heimrecht in der 1. Runde der Play-offs mit ein. Denn die Hessinnen sind mit 24 Punkten in Lauerstellung und spielen morgen, Dienstag, in Wasserburg.
Die Fireballs schauen aber laut Headcoach Milos Kandzic auf sich selbst. „Wir werden sehen wo wir am Ende in der Tabelle stehen werden und wer unser Gegner in der 1. Runde sein wird.“
Das Spiel in Heidelberg begann auf Seiten der Fireballs etwas zerfahren, unkonzentriert und ohne Körperspannung. Das wussten die Heidelberger Damen sehr gut zu nutzen und legten wie die Feuerwehr im ersten Spielabschnitt los. Mit 27:17 gewannen die Baden-Württembergerinnen das 1. Viertel.
Heidelberg konnte seinen Vorsprung im 2. Viertel weiter halten und sogar auf über 13 Punkte knapp zwei Minuten vor der Halbzeit ausbauen. Doch Lindsay Sherbert und Lauren Engeln hielten die Firegirls im Rennen und konnten so bis zum Pausentee den Abstand auf sieben Punkte verkürzen (47:40 für Heidelberg). Wie ausgewechselt kamen die Firegirls heraus. Hochkonzentriert, fokussiert und mit der Tugend, um jeden Ball kämpfen zu wollen, spielten die Aiblingerinnen nun im 3. Spielabschnitt auf. Mit 29:19 gewann man dieses Viertel und ging erstmals in Führung.
Die USC-Damen zollten wohl auch ein wenig dem sehr hohen Anfangstempo Tribut und die Treffsicherheit nahm entscheidend ab. Dennoch stemmte sich Heidelberg vehement gegen eine drohende Niederlage, denn man wollte wichtige Punkte gegen Bad Aibling einfahren, um final das Abstiegsgespenst loszuwerden und sogar noch die Play-off-Chancen wahren zu können. Vor allem Veshaundra Young hielt enorm dagegen und war mit 26 Punkten und 21 Rebounds überragende Spielerin auf Seiten der Damen vom Neckar. Doch eine überragte selbst sie noch: Lindsay Sherbert. Sie konnte selbst durch die harte Gangart des Gegners nicht gestoppt werden. Mit 28 Punkten und 18 Rebounds und einem unbändigen Siegeswillen hielt sie die Fireballs immer wieder über Wasser und war in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Am Ende gewannen die Aiblingerinnen auch den vierten Spielabschnitt mit 24:17 und setzen sich am Ende verdient mit 93:83 gegen Heidelberg durch.
Einen absolut emotionalen Moment gab es dann auch noch im Spiel. Lena Bradaric, die sich über Monate hinweg gequält hatte und im Therapie- und Trainingszentrum von Hans Friedl und dem Corox-Team auf ihr Comeback vorbereitet hatte, bekam letzte Woche von Prof. Hinterwimmer von der Starmed Klinik in München und Hans Friedl nach einem Belastungstest grünes Licht. So betrat Lena Bradaric nach Anfang September 2017 zum ersten Mal wieder das Basketball-Parkett, spielte 20 Minuten, führte ihr Team als Kapitän, als wäre nie etwas gewesen und erzielte zwei Punkte und zwei Rebounds.
Am kommenden Samstag, 10. März, wird Lena Bradaric dann vor heimischem Publikum auflaufen. Mit der Rückkehr der Damen-Nationalspielerin haben die Fireballs nun mit neun Spielerinnen wieder einen ausgewogenen Kader und können sich in den kommenden Wochen beruhigt auf die Play-offs vorbereiten. In dem Team steckt ein Winner-Gen, das am Ende sogar die absolute Überraschung in der 1. Ligasaison 2017/2018 ausmachen könnte.
Es spielten für Bad Aibling: Lindsay Sherbert (28 Punkte, 18 Rebounds), Lauren Engeln (22 Punkte), Alina Hartmann (16), Destinee Young (14), Cyrielle Recoura (8), Chelsea Waters (3), Lena Bradaric (2), Julijana Kancevic und Sandra Wimmer. af