Rosenheim – 46 Spiele in der Eishockey-Oberliga Süd sind vorbei. Hauptrunde, Meisterrunde, eineinhalbfacher oder einfacher Spielplan – alles nur Vorgeplänkel! Im Eishockey geht‘s erst richtig los, wenn die Play-offs anstehen. Für die Starbulls Rosenheim beginnen diese heute mit einem Heimspiel. Um 19.30 Uhr erwartet der Tabellenzweite der Oberliga Süd im Achtelfinale den Siebten der Oberliga Nord, die Hannover Indians.
Dass mit diesen Platzierungen auch die Favoritenrolle geregelt ist, davon will Starbulls-Trainer Manuel Kofler rein gar nichts, aber schon überhaupt nichts wissen – und wandelt dafür sogar eine alte Fußballer-Weisheit um: „Play-offs haben eigene Gesetze“, sagt der Rosenheimer Coach. Und er erklärt: „Wir haben bislang eine gute Saison gespielt, waren immer auf Platz eins oder Platz zwei. Das zählt aber jetzt alles nichts mehr, denn ab dem ersten Play-off-Spiel fängt alles wieder bei null an.“
Dennoch ist es nicht so, dass die Starbulls aus dem bisherigen Saisonverlauf keine Erkenntnisse mit in die entscheidende Saisonphase nehmen: „Wir nehmen sogar wahnsinnig viele Eindrücke mit“, sagt Kofler. „Wir haben unwahrscheinlich viel trainiert, waren von Anfang an vorne dabei, haben aber auch manchmal nicht so gespielt, wie wir spielen wollten.“ Mitnehmen können die Rosenheimer in jedem Fall das gute letzte Spiel, als man zu Hause den Tabellenersten Deggendorf mit 7:1 bezwang. Im Hinterkopf ist höchstwahrscheinlich auch, dass die Starbulls eine Heimmacht sind. Andererseits bleibt natürlich der Eindruck von der Auswärtsschwäche, die in der Meisterrunde hervorgetreten ist. Diese gilt es am Sonntag abzustellen, wenn man zum zweiten Spiel der Play-off-Runde (gespielt wird „Best-of-five“, es sind also drei Siege notwendig) in Hannover gastiert. Am dortigen Pferdeturm wartet ein enthusiastisches Publikum, das den Indians eine besondere Heimstärke beschert. Gleiches erhofft sich Kofler heute für sein Team im emilo-Stadion: „Unsere Fans werden im Play-off-Modus sein, dann wird Hannover die grüne Hölle erwarten.“
Der Starbulls-Coach hat sich in dieser Woche intensiv mit den Indians beschäftigt. „Ich habe viel telefoniert und Erkundigungen eingeholt, dazu natürlich DVDs studiert und analysiert“, sagt Kofler. „Hannover ist schwer zu spielen“, hat er Respekt, gibt sich allerdings auch selbstbewusst: „Wir sind bestens vorbereitet.“
Nachdem gegen Deggendorf Verteidiger Tobias Draxinger und Stürmer Michael Fröhlich laut Kofler „geschont“ wurden, ist davon auszugehen, dass beide heute mit von der Partie sind. Verraten wollte dies der Rosenheimer Trainer nicht, ebenso wenig, ob er seine beiden Kontingentspieler wieder in verschiedene Sturmreihen auflaufen lässt. Diese Geheimnisse behält er noch bis heute, 19.30 Uhr, für sich. Kein Geheimnis dagegen ist die Vorfreude auf die besondere Eishockey-Zeit: „Wir freuen uns alle, dass es jetzt wirklich losgeht.“tn