Rosenheim – Ja, was ist denn da los? Da gewinnen die Starbulls Rosenheim ihr Heimspiel in den Achtelfinal-Play-offs gegen die Hannover Indians mit 5:1 und gehen in der Serie mit 2:1 in Führung – und dennoch war Starbulls.Trainer Manuel Kofler nach dem Sieg mächtig sauer.
„Wir haben im ersten Drittel schlecht gespielt, das zweite Drittel war, obwohl wir da die Tore geschossen haben, bloß ein bisschen besser und das letzte Drittel war ordentlich. Mit dieser Leistung kann ich nicht zufrieden sein, in den Play-offs muss man ganz anders auftreten“, formulierte Kofler seinen Warnschuss zu Beginn – um dann auch gleich weiterzuledern: „Defensiv gehen wir noch zuviel Risiko. Wenn sich das nicht ändert, dann werden wir Probleme haben.“ Und: „Einige Spieler müssen komplett anders auftreten, ansonsten wird die Reise schnell enden.“ Rummms!
Kofler machte sicherlich der zerfahrene Auftritt im ersten Durchgang mit zwei Powerplays, die das Prädikat torgefährlich nicht einmal im Ansatz verdient hatten, zu schaffen, bestimmt aber auch das Verhalten beim einzigen Gegentreffer mit dem leichtfertigen Scheibenverlust von Matthias Bergmann hinter dem eigenen Tor, und, dass die Gäste im letzten Abschnitt durchaus die Chancen auf zwei oder drei weitere Treffer hatten.
Die Führung der Starbulls entsprang einem Eigentor, denn der Pass von Michael Fröhlich wurde entscheidend abgefälscht. „Man braucht auch Glück, um zu gewinnen“, stellte Gäste-Coach Lenny Soccio fest. Glück, dass sich sein Team gestern Abend nicht unbedingt erarbeitet hatte. „Wir wollten uns im zweiten Drittel sammeln, Rosenheim hat uns aber keine Zeit dazu gelassen“, befand der Ex-Nationalspieler. Immerhin traf Viteszlav Bilek etwas umstritten – zuvor brachte er den Indians-Goalie außer Tritt – zum 2:0, ehe Thomas Reichel und Petri Lammassaari den indisponierten Indians-Schlussmann Sebastian Albrecht überwanden. Der Finne Lammassaari spielte anstelle des angeschlagenen Kanadiers Chase Witala. „Danke, dass er in die Bresche gesprungen ist. Er war eigentlich nach seiner Verletzung noch nicht so weit, hat sich aber in den Dienst der Mannschaft gestellt und war für uns durch das Tor, vor allem aber auch in Unterzahl, wertvoll“, hatte Kofler dann aber auch Grund zur Freude und für Lob. Ein Lob, das sich auch die neugestaltete vierte Sturmreihe mit Rückkehrer Thomas Reichel und den beiden Verteidigern Andi Nowak und Christoph Gottwald verdienten. „Die vierte Reihe ist für uns sehr wichtig, sie gibt den anderen Reihen Energie. das hat mir sehr gut gefallen“, der am Ende noch ein weiteres Powerplay-Tor durch Maxi Vollmayer nach überlegtem Fröhlich-Zuspiel sah.
Mit der 2:1-Führung im Rücken fahren die Starbulls nun am Freitag zum zweiten Mal nach Hannover an den Pferdeturm und haben nun Matchball in der Serie. Der Druck liegt nun auf Seiten der Indians.
Statistik: Starbulls Rosenheim – Hannover Indians 5:1 (1:0, 3:1, 1:0). Starbulls: Steinhauer (Brunnert) – Draxinger, Vollmayer; Bergmann, Rohner; Neumann, Krumpe – Fröhlich, Baindl, Bilek; Lammassaari, Bucheli, Zick; Wenzel, Heidenreich, Daxlberger; Gottwald, Reichel, Nowak. Tore: 1:0 (16.) Fröhlich/Draxinger, Baindl, 2:0 (30.) Bilek/Baindl, Fröhlich, 2:1 (33.) Morczinietz, 3:1 (34.) Reichel/Draxinger, Nowak, 4:1 (40.) Lammasaari/Zick, Bucheli, 5:1 (57.) Vollmayer/Draxinger, Fröhlich; Schiedsrichter: Kapzan; Strafminuten: Rosenheim 8, Hannover 12; Zuschauer: 2301.tn