Fussball-Regionalliga Bayern

Zum Siegtreffer fehlten Zentimeter

von Redaktion

Punkt gewonnen oder zwei verloren? Diese Frage werden sich sowohl die Fußballer des TSV 1860 Rosenheim als auch die Kicker vom VfB Eichstätt nach der Regionalliga-Partie stellen. Beim 2:2 hatten beide Mannschaften die Chance auf den Sieg, was bedeutet, dass auch beide mit leeren Händen hätten dastehen können.

Rosenheim – „Uns tut der Punkt schon gut“, meinte Eichstätts Trainer Markus Mattes nach dem Spiel, wobei er für sein Team ein Plus an klaren Chancen notieren konnte. 1860-Trainer Tobias Strobl haderte hingegen: „Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, dass Eichstätt diese Chancen bekommen hat. Wir haben uns selbst reingeritten, indem wir dem Gegner coole Ballgewinne beschert haben. Durch das Eichstätter Umschaltspiel sind wir so in die Bredouille geraten, dass wir Glück hatten, uns nicht noch ein drittes Gegentor eingefangen zu haben.“ Das Spiel war unglaublich kampfbetont und mit vielen Fouls, beide Mannschaften investierten auf dem holprigen Geläuf im Jahnstadion viel und legten gleich mit einem Blitzstart los. Nach knapp 40 Sekunden lag der Ball bereits im Sechziger-Tor, als Fabian Schäll den schnellsten Treffer der Regionalliga-Saison markierte. Doch 1860 schlug zurück, weil auch Eichstätt Fehler machte. Als ein Verteidiger den Ball am eigenen Strafraum vertändelte, wusste er sich nur mit einem Foul zu helfen. Den anschließenden Freistoß brachte Wiggerl Räuber in die Mitte, der abgefälschte Ball wurde von Michael Denz eingeköpft – es waren gerade einmal fünfeinhalb Minuten vorbei.

Räuber und Denz waren mit Korbinian Linner an vorderster Front, weil die Offensive ansonsten ausfiel: Markus Einsiedler war verletzt, Danijel Majdancevic fehlte aus familiären Gründen. „Sie spielten auf ungewohnten Positionen, haben das aber ordentlich gemacht“, meinte Strobl. Allerdings fehlten Räuber vorne die Bälle, die eigentlich Räuber von hinten spielt beziehungsweise erobert. In diesem Mannschaftsteil machte man einige Fehler, sodass Eichstätt gleich mehrere klare Torchancen besaß. Top-Stürmer Fabian Eberle, der Matthias Heiß in einem rassigen Duell richtig zu schaffen machte (beide mussten im Verlauf angeschlagen raus), scheiterte mehrmals am aufmerksamen Torwart Rainer Hausner. Das Tor erzielten dann aber die Hausherren in Folge eines lang in die Spitze geschlagenen Balles, den Linner stark aufnahm und dann den Gästetormann umspielte – es lief die Nachspielzeit der ersten Halbzeit.

Eichstätt wirkte aber nicht geschockt, nicht vom Gegentor und auch nicht vom Ausfall Eberles. Dieser wurde vom quirligen Florian Grau ersetzt, der kurz nach Wiederbeginn das 2:2 per Elfmeter erzielte. Zuvor hatte Heiß den pfeilschnellen Julian Kügel im Strafraum zu Fall gebracht. Grau und Kügel hätten dann mehrmals Eichstätt in Führung bringen können, ehe turbulente Schlussminuten noch Siegchancen für jedes Team brachten. Eichstätts Philipp Federl vertändelte alleine vor Hausner, auf der anderen Seite fehlten Bruno Goncalves bei einer Hereingabe Zentimeter – es blieb beim Unentschieden!

TSV 1860 Rosenheim: Hausner, Köhler, Mayerl, Lenz, Heiß (ab 55. Goncalves), Zant, Höhensteiger, Maier, Räuber, Denz, Linner.

Schiedsrichter: Hummel (TSV Betzigau). – Zuschauer: 378. – Tore: 0:1 Schäll (1.), 1:1 Denz (6.), 2:1 Linner (45.), 2:2 Grau (50., Foulelfmeter).

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