Fussball-Regionalliga Bayern

Ein rassiges Unentschieden

von Redaktion

Beinahe wäre am Samstag die Rosenheimer Remis-Serie zu Ende gegangen. Doch weil Korbinian Linner sieben Minuten vor dem Schlusspfiff völlig freistehend am Pipinsrieder Kasten vorbeizog, blieb es bei einem torlosen Unentschieden in der Partie der Fußball-Regionalliga Bayern zwischen dem FC Pipinsried und dem TSV 1860 Rosenheim.


Pipinsried
– 1860-Coach Tobias Strobl schien damit zufrieden: „Wir haben ein rassiges gutes Regionalligaspiel mit coolen Ballstafetten gesehen. Mit dem Punkt können beide gut leben.“ Sein Gegenüber Fabian Hürzeler wirkte indes nicht sonderlich glücklich. „Wir müssen damit leben.“

Der kleine Unterschied in der Bewertung resultierte aus der Schlüsselszene in der fünften Minute. FCP-Torjäger Manuel Müller hatte sich durchgetankt, TSV-Abwehrhühne Michael Denz fuhr den linken Hacken aus, Müller stolperte und Drittliga-Referee Florian Kornblum zeigte sofort auf den Punkt. Christoph Burkhard legte sich das Leder zurecht und schob die Kugel links am Kasten vorbei (6.). Hürzeler kommentierte: „Wenn wir früh in Führung gehen, endet das Spiel anders.“ Tatsächlich hatten seine Kicker die erste Hälfte klar dominiert und die Gäste phasenweise in deren Hälfte festgenagelt, was mit einer taktischen Finte des 1860-Trainers zu tun hatte. „Wir wollten den Gegner kommen lassen“, erklärte Strobl. „Offensichtlich haben meine Jungs dabei etwas missverstanden und alle Aktionen nach vorne eingestellt.“ Zudem hatte er Top-Angreifer Danijel Majdancevic erst auf die Bank gesetzt; Markus Einsiedler stand in der Startelf. Eine Rochade mit Blick auf das Pokalmatch am Dienstag in Bayreuth. Strobl erläuterte: „Ich wollte Danijel schonen, Markus wiederum braucht Spielpraxis.“

Der TSV agierte mit einem 3-4-3, der zuletzt malade Leopold Krüger war von Anfang an auf der rechten Außenbahn unterwegs, vornehmlich im hinteren Bereich. Denn die Pipinsrieder nahmen das Heft sofort in die Hand und setzten die Rosenheimer schon an deren Strafraum unter Druck. Wertvollster Mann bei 1860: Keeper Rainer Hausner. Zum Beispiel bei einem Freistoß von Kasim Rabihic, den der Schlussmann entschärfte (17.). Des Torhüters Vorderleute tauchten erst kurz vor der Halbzeit gefährlich vor seinem FCP-Kollegen Thomas Reichlmayr auf: Michael Zant zog aus 22 Metern ab, aber deutlich zu hoch (44.).

Strobl brachte zur Halbzeit Majdancevic, der Edeltechniker machte erst durch einen gefährlichen Freistoß (48.), dann durch einen Schuss vom Strafraumeck auf sich aufmerksam (50.). Der Charakter der Partie wandelte sich völlig. Die Gäste konnten nun vorne die Bälle halten, die Gastgeber griffen erst hinter der Mittellinie an. Es folgte ein offener Schlagabtausch mit zahlreichen Torszenen. Majdancevic setzte mit seinen Freistößen Ausrufezeichen (65., 68.). Auf der anderen Seite musste sich Hausner bei Aktionen von Burkhard (53., 55.) und Müller (63.) strecken. Die Schlussphase gehörte dem TSV, nicht zuletzt, weil der FCP stehend k.o. war.

Zeitgleich gewann die SpVgg Bayreuth gegen den 1.FC Nürnberg II mit 2:0. Ein Ergebnis, das Strobl mit Stirnrunzeln zur Kenntnis nahm. „Bayreuth hat gegen die Löwen und gegen Nürnberg gewonnen. Wir fahren am Dienstag im Pokal nicht als Favorit dorthin.“

TSV 1860 Rosenheim: Hausner, Lenz, Denz, Zant – Krueger (ab 46. Majdancevic), Höhensteiger, Maier, Linner (ab 84. Zottl), Einsiedler (ab 58. Goncalves), Weber.

Schiedsrichter: Kornblum (TSV Chieming).

Zuschauer: 270.

Tore: Fehlanzeige.

Besonderheit: Pipinsrieds Burkhard schießt Foulelfmeter neben das Tor (6.).hkr

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