Die Rosenheimer präsentierten sich gegen die wieder erstarkten Augsburger im heimischen Jahnstadion zwar willig, aber eine gewisse Verunsicherung war schon zu spüren. Vor allem dann, als die Augsburger nach einem, wie es Tobi Strobl nannte, „Gurkentor“ in der 58. Minute mit 1:0 in Führung gingen. „Da merkte man, dass unser Team momentan nicht gerade das größte Selbstvertrauen hat“, erklärte der Sechziger-Coach, der nach dem 0:2 zehn Minuten später viele Momente sah, „in denen wir ein Tor hätten machen können, aber das war eben der Unterschied: Augsburg erzielte das Tor und wir eben nicht.“
Und dann war auch Schiedsrichter Hansbauer nicht aufseiten der Sechziger. Bei einer Situation in der ersten Halbzeit, als Danijel Majdancevic einen Schritt schneller am Ball war als sein Gegenspieler und anschließend fiel, blieb die Pfeife stumm. Eine vertretbare Entscheidung des Unparteiischen, aber warum er bei einem klaren Foul von Leonhard von Schrötter an Michael Denz in der Schlussviertelstunde nicht auf Elfmeter entschied, bleibt sein Geheimnis. Ein Tor in dieser Phase und die Rosenheimer hätten vielleicht noch einmal die Chance auf einen Punktgewinn bekommen. Augsburgs Trainer Dominik Reinhardt dazu: „Wir hatten in ein paar brenzligen Situationen in unserem Strafraum, die ich nicht beurteilen will, Glück. Aber wir hatten auch schon viele Spiele, in denen es anders herum war und von daher nehmen wir die drei Punkte gerne mit. Und ich denke, wir haben auch verdient gewonnen, auch wen das Spiel lange Zeit sehr ausgeglichen, umkämpft und eng war.“
„Kein Augenschmaus für die Zuschauer.“
Dominik Reinhardt
Es war für beide Mannschaften schwer auf dem holprigen Geläuf im Jahnstadion zu kombinieren und „deshalb war es auch kein Augenschmaus für die Zuschauer“, gab Reinhardt zu. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend, wobei die Augsburger, angeführt vom souveränen Markus Feulner, schon in der ersten Halbzeit Vorteile hatten.
Nach der Pause tat sich auf beiden Seiten nicht viel – bis das zu diesem Zeitpunkt überraschende 0:1 fiel, als Augsburgs Kapitän Nicola Della Schiava vom Sechzehner-Eck abzog und ins lange Eck traf. Nach dem 0:2 zehn Minuten später war die Partie praktisch entschieden, auch wenn die Rosenheimer jetzt alles nach vorne warfen.
Jetzt geht es bereits am Dienstag für die Sechziger zum Auswärtsspiel gegen den Tabellenzweiten und haushohen Favoriten FC Bayern München II. Es gibt leichtere Aufgaben in der aktuellen Situation und deshalb sagt Tobi Strobl: „Wir können dort nichts verlieren und wenn wir was holen, ist es vielleicht genau der Turnaround, den wir jetzt brauchen.“
TSV 1860 Rosenheim: Hausner – Köhler, Lenz, Heiß, Zantl, Weber (59. Mayerl) – Basta (88. Zottl), Denz – Räuber, Majdancevic – Linner (81. Hartl).
Schiedsrichter: Hanslbauer (Altenberg) – Zuschauer: 300 – Tore: 0:1 Della Schiava (58.), 0:2 Stowasser (68.)