Working Equitation fasst alte europäische Reitweisen zusammen. Bei einem Turnier gibt es drei Prüfungen zu absolvieren: Dressur, Dressurtrail und einen Speedtrail. Eine vierte Prüfung, der Rinderwettbewerb, ist ja nach dem Turnier optional ausgeschrieben. Auch in Deutschland gewinnt dieser Wettbewerb an Popularität. Kerstin Minks organisiert das Finale der ersten süddeutschen Meisterschaft in Working Equitation auf Gut Ising und hat im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen erzählt, was sie an Working Equitation so begeistert.
Wie sind Sie dazu gekommen, die süddeutsche Meisterschaft auf Gut Ising auszurichten?
Ich finde es richtig gut, dass Working Equitation immer beliebter in Deutschland wird. Daher wollte ich gerne ein Turnier ausrichten. Gemeinsam mit Sandra Zel, die die Turnierleitung übernimmt, veranstalten wir das Finale der süddeutschen Meisterschaft. Es finden insgesamt sechs Turniere statt, die zur Meisterschaftswertung zählen.
Reiten Sie selbst auch auf den Turnieren?
Ich bin langjährige Reiterin, habe aber nur an einem Turnier 2006 teilgenommen und so meine Begeisterung für Working Equitation entdeckt. Als Reiter hat man bei einem Turnier meist nur eine Blickrichtung, durch das Organisieren lerne ich verschiedene Blickwinkel kennen. Ich hoffe, dass ich durch meine Begeisterung immer mehr Reiter zu dieser Sportart animieren kann. Man muss für etwas brennen, um andere erwärmen zu können.
Was macht für Sie das Besondere an Working Equitation aus?
Das Besondere ist, dass es verschiedene Prüfungen gibt und jeder Teilnehmer eine andere Herausforderung und Stärken hat. Dadurch entsteht viel Spannung. Das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter wird durch die verschiedenen Aufgaben gestärkt. Working Equitation kann mit jeder Pferderasse geritten werden, vom Warmblut über Spanier bis zum deutschen Reitpony sind in den unteren Klassen alle vertreten.
Dressur, Dressurtrail und Speedtrail sind ja die Prüfungen, die immer abgelegt werden. Wo liegt denn der Unterschied zwischen Dressur und Dressurtrail?
In der Dressur werden klassische Dressuraufgaben wie Galoppwechsel oder Bahnfiguren geritten. Im Dressurtrail gibt es verschiedene Hindernisse und Aufgaben zu bewältigen. Zum Beispiel ein Tor vom Pferd aus zu öffnen, dabei wird auch eine Vorhandwendung abgefragt. Dressur wird hier praktisch angewandt.
Und der Rinderwettbewerb, wann wird der ausgetragen und wie genau funktioniert er?
Beim Rinderwettbewerb sind zwölf Jungrinder in der Halle, der Reiter muss ein bestimmtes Rind aus der Herde selektieren und dieses in einen Pferch lotsen. Der Reiter muss einen Rinderschein haben, um an der Prüfung teilnehmen zu können. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass es den Rindern gut geht und die Tierschutzvorschriften eingehalten werden. Es gibt A- und B-Klasse-Turniere. Die A-Prüfungen sind mit Rinderwettbewerb, die B-Prüfungen ohne. Alles Turniere im Rahmen der süddeutschen Meisterschaft sind B-Turniere – also ohne Rinder. Interview: Ines Rossteuscher