Der 36-jährige Deutsch-Tscheche – er hat 354 DEL-Spiele und 448 in der zweithöchsten deutschen Spielklasse absolviert – kommt mit seiner Frau und zwei Kindern von Bad Nauheim nach Rosenheim.
Herr Frosch, an Rosenheim haben Sie gute Erinnerungen, oder?
Das stimmt. Das waren immer gute Spiele, die Stimmung im Stadion war toll und ich habe in meiner Bad Nauheimer Zeit ganz oft Tore gegen die Starbulls erzielt.
Von der DEL und der DEL2 jetzt in die Oberliga. Ein logischer Schritt, wenn man sich dem Karriereende nähert oder warum geht es eine Klasse tiefer?
Ich wollte einfach einen Zweijahresvertrag, um Sicherheit zu haben. Ich hätte natürlich auch in der DEL2 weiterspielen können, es gab Angebote, aber eben nur für ein Jahr. Ich fühle mich fit und kann mit Sicherheit noch zwei Jahre auf hohem Niveau spielen, vor allem aber wollte ich Planungssicherheit für mich und meine Familie.
Wie kam der Wechsel nach Rosenheim zustande?
Der Kontakt ist über Trainer Manuel Kofler entstanden. Wir haben zusammen telefoniert und für beide Seiten war ziemlich schnell klar, dass wir nächste Saison zusammenarbeiten wollen. Nachdem noch ein paar kleine Details geklärt wurden, habe ich den Vertrag unterschrieben.
Sie sind jetzt 36, haben super Statistiken in den höheren Ligen. Was dürfen die Starbulls und die Rosenheimer Fans von Ihnen erwarten?
Ich will einfach zeigen, dass ich Eishockey spielen kann und dass ich der richtige Spieler für Rosenheim bin. Ich will der Mannschaft helfen die Play-off-Runde zu erreichen und dann ist alles möglich.
Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Ihre Stärken, Ihre Schwächen?
Ich bin läuferisch ganz gut, habe gute Hände, ein gutes Spielverständnis und ich kann auch Tore schießen. Schwächen habe ich keine – ich bin ein kompletter Spieler (lacht). Aber im Ernst: Schwächen sollen andere beurteilen und ich denke als Eishockeyspieler und als Mensch lernt man nie aus.
Sie sollen eventuell mit Ihrem Landsmann Vítezslav Bílek in einer Sturmreihe spielen. Kennen Sie ihn?
Ja, ich kenne ihn, wir haben auch schon zusammen gesprochen und er freut sich, dass ich komme. Vielleicht spielen wir ja wirklich nächste Saison zusammen in einem Sturm. Er hat mir übrigens nur gute Sachen über Rosenheim und den Verein erzählt.
Wo erlebten Sie Ihre schönste und schwerste Zeit in Ihrer Eishockey-Karriere?
Meine schönste Zeit war sicher bei Nürnberg in der DEL. Der damalige Coach Jeff Tomlinson war ein super Trainer für mich. Schwer war der Start in Deutschland. Bei meiner ersten Station in Freiburg 2004 habe ich mir den Fuß gebrochen. Danach ging es vier Jahre nach Schwenningen und da habe ich mich sehr gut entwickelt, habe jedes Spiel gespielt und stand in Überzahl und Unterzahl auf dem Eis. Das war auch eine ganz wichtige Zeit für mich. Aber auch die vier Jahre in Bad Nauheim waren wunderschön und vielleicht kann ich ja auch die nächsten vier Jahre für Rosenheim spielen. Ich würde es mir wünschen. Hier herrschte immer eine gute Atmosphäre, die Fans sind toll und mir gefällt auch die Halle.
Was machen Sie am liebsten außer Eishockey spielen?
Ich spiele sehr gerne Tennis und Badminton – eigentlich mag ich alle Sportarten, die mit einem Ball zu tun haben. Interview: Hans-Jürgen Ziegler