Kolbermoor/Bingen – Die Spannung ist kaum noch zu überbieten: Am heutigen Samstag (18 Uhr) kommt es zum dritten und entscheidenden Duell um die deutsche Tischtennis-Meisterschaft der Damen zwischen der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und dem SV DJK Kolbermoor. Die beiden vorangegangenen Begegnungen endeten jeweils 5:5, und so steht man sich zum dritten Mal innerhalb von gut einer Woche gegenüber. Schauplatz des Spektakels ist erneut die Sporthalle in Bingerbrück.
Nach dem 5:5 in eigener Halle müssen die Kolbermoorerinnen ein zweites Mal nach Rheinland-Pfalz reisen. Das bedeutet sechs Stunden Bahnfahrt hin und sechs Stunden zurück. Wenn man dann am Sonntag in der Früh wieder in Kolbermoor ist, will man den begehrten Wanderpokal, den man bislang noch nie seit Bundesligazugehörigkeit in Händen halten durfte, im Gepäck haben.
Beim Heimspiel am vergangenen Wochenende durfte man nach den Eingangsdoppeln davon ausgehen, dass es ein Happyend geben könnte. Nach dem 2:4-Rückstand musste man aber froh sein, dass man zumindest noch ein 5:5 erreichte. Kristin Lang meinte danach: „Wir haben uns einen Sieg erhofft. Zwei, drei Spiele sind im Entscheidungssatz gegen uns gelaufen“. Jia Liu, die einmal mehr gegen Hana Matelova den Kürzeren zog, blickt doch recht zuversichtlich auf die heutige Begegnung. „Wir haben noch eine Chance deutscher Meister zu werden“, erklärte sie. Man soll sich nicht zu sehr auf das Glück verlassen. In den beiden Begegnungen ging es sechs Mal über die volle Distanz von fünf Sätzen. Allerdings durften sie die Platte in diesen engen Spielen nur einmal als Sieger verlassen. Kolbermoors Damen müssen aus den letzten beiden Spielen ihre Lehren ziehen. In der Meisterschaftsrunde konnte man in den beiden Begegnungen eine Bilanz von 6:2 Siegen im vorderen Paarkreuz erzielen und im Play-off lautet die Bilanz bislang 2:6. Diese Gegensätzlichkeit rührt sicherlich auch daher, dass sich Bingens Spielerinnen auf das Kolbermoorer Quartett sehr gut einstellen konnten und aus heimischer Sicht auch ein wenig Pech mit dabei war. Kristin Lang will heute gegen Hana Matelova oder auch gegen Ding Yaping ihre Spiele endlich siegreich gestalten. Sie ist bislang der Pechvogel dieser Play-off-Spiele, verlor sie doch bislang alle Begegnungen.
Eine erfreuliche Wende kam im hinteren Paarkreuz zustande. Während in der Meisterschaftsphase die Bilanz von 1:6 miserabel war, drehte man das Ergebnis nun auf 5:3 Siege. Das hat unter anderem auch damit zu tun, dass Svetlana Ganina in den letzten Spielen sehr konzentriert wirkte und nur wenige Fehler machte. In den beiden letzten Spielen war es die Abwehrspielerin, die Kolbermoor im Rennen hielt.
Für Trainer und Abteilungsleiter Michael Fuchs steht fest: „Die Chance ist genauso groß wie in den letzten beiden Spielen. Es wird wieder eine enge Kiste. Besonders Hana Matelova ist vorne für zwei Punkte gut“.
Sollte die Partie wieder 5:5-Unentschieden enden würden zuerst die in dieser Begegnung gewonnenen Sätze über Sieg oder Niederlage und damit den deutschen Meistertitel entscheiden. Im Hinspiel gab es auch hier ein Unentschieden: 19:19 lautete das Ergebnis. Beim Rückspiel in Kolbermoor hatten die Gastgeber mit 22:20 Sätzen knapp die Nase vorn. Bei Gleichstand in den Sätzen entscheiden die gewonnenen Bälle. Hier hatte beide Male Kolbermoor knapp die Nase vorn: in Bingen 375:373 und in Kolbermoor 413:408. Gibt es auch da keinen Sieger, entscheidet das Los.
Dass das Pendel am Samstag zugunsten der TTG ausschlägt, dazu könnten auch die Zuschauer beitragen. Joachim Lautebach hofft wie beim ersten Spiel auf lautstarke Unterstützung für seine Spielerinnen.
Eines steht aber fest: Verdient hätten die Kolbermoorer Damen den Titel auf alle Fälle. In den beiden letzten Jahren mussten sie jeweils dem ttc berlin eastside den Vortritt lassen und wurden lediglich Vizemeister.eg