Fussball-Regionalliga Bayern

Verschossener Elfmeter als Knackpunkt

von Redaktion

Minutenlang saß 1860- Rosenheim-Kapitän Mathias Heiß nach dem Abpfiff noch auf dem Rasen des Aschaffenburger Schönbusch-Stadions und grübelte: „Warum wir diese Partie verloren haben, weiß ich wirklich nicht. Wir hatten ein klares Chancenplus, der Gegner schießt viermal aufs Tor und erzielt drei Treffer.“

Aschaffenburg – Auch Trainer Ognjen Zaric konnte das Ergebnis nach dem Regionalliga-Punktspiel nicht einordnen. „Dieses 0:3 spiegelt den Spielverlauf überhaupt nicht wider.“ In der Tat wusste der TSV 1860 spielerisch zu gefallen, hatte deutlich mehr Spielanteile, ein klares Konzept, die bessere Raumaufteilung und vor allem eine Vielzahl guter Möglichkeiten.

Nach beiderseits verhaltenem Beginn übernahmen die Gäste Mitte der ersten Hälfte das Kommando, liefen aber nach 34 Minuten in den ersten Konter. Auf der linken Abwehrseite konnte niemand den Aschaffenburger Innenverteidiger Ugurtan Kizilyar stoppen und bei dessen Hereingabe kümmerte sich kein Verteidiger wirklich um Torschütze Björn Schnitzer. Die Abwehrarbeit war einer von zwei Kritikpunkten neben der Chancenverwertung, die Zaric an seiner Mannschaft fand. „Wir haben in einigen Situationen nicht konsequent genug verteidigt.“ Unmittelbar vor und nach der Pause hatte die Viktoria ihre besten Szenen und durch Desch, Cheron und Verkaj auch Chancen. Bei dem Schuss von Verkaj reagierte Torhüter Mario Stockenreiter glänzend. „Da müssen wir eigentlich das 2:0 machen, dann ist das frühzeitig für uns entschieden“, ärgerte sich Aschaffenburgs Trainer Jochen Seitz.

Denn danach hing der Erfolg des Aufsteigers am seidenen Faden. Der für Adel Merdan zur Pause gekommene Michael Neumeier stürzte die Viktoria mit seinem Tempospiel mächtig in Verlegenheit. „Die Rosenheimer haben Druck gemacht und uns weit zurückgedrängt“, befand Seitz über seine Elf, die den Gästen viel Platz überließ. Zwangsläufig ergaben sich Chancen. Omer Jahic scheiterte am Innenpfosten (53.), Neumeier schoss aus der Drehung vorbei (59.), nach einer scharfen Ecke von Jahic verpasste Georg Lenz den Ball nur knapp, einen Weitschuss von Linor Shabani parierte Ricardo Döbert im Aschaffenburger Tor (68.). Eine Minute später die beste Gelegenheit: Simon Schmidt hatte gegen Heiß geklammert, aber den fälligen Strafstoß schoss Danijel Majdancevic so schwach, dass Döbert abwehren konnte. „Das war der Knackpunkt“, befand Heiß. „Wenn wir da den Ausgleich schaffen, dann kippt das Spiel und wir gewinnen.“

Zwar berannten die Rosenheimer unverändert das Tor der Viktoria, fingen sich aber in der Schlussphase zwei Konter ein. Die Gelb-Rote Karte für Leopold Krüger in der Nachspielzeit fiel nicht mehr ins Gewicht. „Zum Schluss machen wir auf, da kann es passieren, dass du solche Konter fängst“, sah Heiß darin keine spielentscheidenden Momente.

Zaric war zu Recht mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. „Wir haben guten und attraktiven Fußball gespielt. Die gesamte Anlage des Spiels war sehr gut. Leider waren wir heute im letzten Drittel nicht effektiv genug.“ Für die Aschaffenburger war es im achten Spiel gegen den TSV 1860 der erste Sieg überhaupt.

TSV 1860 Rosenheim: Stockenreiter, Lenz, Räuber, Heiß, Köhler (ab 72. Krüger), Merdan (ab 46. Neumeier), Krätschmer (ab 59. Shabani), Maier, Mayerl, Majdancevic, Jahic.

Schiedsrichter: Potemkin (Friesen).

Zuschauer: 1211.

Tore: 1:0 Schnitzer (34.), 2:0 Toch (81.), 3:0 Schnitzer (94.).

Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Krüger (92.).

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