Fussball-Regionalliga Bayern

Jetzt schrillen die Alarmglocken

von Redaktion

1860 Rosenheim verlor gestern Abend das Heimspiel gegen Memmingen 1:4 – Rote Karte für Jahic

Es war der 5. Mai, als der TSV 1860 Rosenheim im letzten Heimspiel der Regionalliga-Saison 2017/18 gegen den FC Memmingen mit 1:4 verlor, zwei rote Karten sah und plötzlich dick im Abstiegsstrudel festsaß. In der laufenden Spielzeit ist erst der sechste Spieltag absolviert, nach einer neuerlichen 1:4-Heimniederlage gegen Memmingen und einer roten Karte schrillen bei den Sechzigern abererneut die Alarmglocken.

Den Negativtrend in dieser Saison erlebten die Rosenheimer bislang nur in der Fremde mit drei Niederlagen in der Liga und dem Aus im BFV-Toto-Pokal. Nun verlor man erstmals auch im Jahnstadion und die Anzeichen einer handfesten Krise wurden sichtbar. Dazu gehört nicht nur die Niederlage und der Blick auf die Tabelle, die Rosenheim mit vier mageren Punkten auf dem drittletzten Platz sieht. Nein, dazu gehört die vereinsinterne Sperre von Mittelfeldmann Philipp Maier, der Frust-Abgang von Danijel Majdancevic nach dessen Auswechslung und vor allem das einmal mehr ungenügende Defensivverhalten, das den Gästen am Ende auch Chancen für ein oder zwei Tore mehr geboten hatte.

Erstmals in Führung

„Wir müssen unbedingt daran arbeiten, dass wir Stabilität und Ruhe reinbringen, das ist das Wichtigste in den nächsten Wochen. Im Fußball zählt das heute, hier und jetzt und die Zukunft. Deshalb muss das letzte dreiviertel Jahr aus den Köpfen der Spieler so schnell wie möglich raus“, meinte 1860-Trainer Ogi Zaric unmittelbar nach der Partie. Dazu soll auch Zentralspieler Maier wieder gehören. „Er hat die Mannschaft von außen gut unterstützt und wird wieder Teil des Teams sein“, so Zaric.

Wieder war es gestern Abend so, dass man im ersten Durchgang die aktivere Mannschaft war, allerdings daraus keinen Profit schlagen konnte. Die beste Gelegenheit hatte Michael Neumeier, der am Torwart scheiterte, Distanzschüsse von Omer Jahic und Linor Shabani gingen knapp drüber. Etwas war dann aber zunächst anders: Denn gleich nach dem Wechsel war Neumeier nach einem Lochpass auf und davon und schob die Kugel am Memminger Keeper vorbei. Gerade mal 62 Sekunden waren nach Wiederanpfiff gespielt, erstmals in dieser Saison waren die Sechziger mit 1:0 in Führung gegangen. Rückenwind? Nein, denn binnen einer Viertelstunde war alles kaputt.

Zunächst verhinderte Tormann Mario Stockenreiter gerade noch den Ausgleich, die anschließende Ecke köpfte Pius Krätschmer ins eigene Tor. Kurze Zeit später grätschte Jahic an der Mittellinie von hinten in den Gegner und ließ dem Schiri damit keine andere Wahl, als die Rote Karte zu ziehen. Und als Krönung nahm Lukas Rietzler die Kugel aus der Distanz direkt– via Innenpfosten brachte er die Allgäuer mit einem Traumtor in Führung. „Das sind unerklärliche Momente“, fehlten Zaric dazu die Worte.

Er versuchte, die Wende mit Wechseln herbeizuführen und brachte drei frische Spieler. Torchancen ergaben sich allerdings nicht mehr. Auf der anderen Seite hingegen schon. Drei klare Gelegenheiten ließ Memmingen aus, ehe die Gäste für die Entscheidung sorgten. Spielend leicht fielen die Treffer durch Furkan Kircicek und Jannik Rochelt in der Schlussphase – und schon war das Ergebnis von vor drei Monaten perfekt. Und den Mannen von der Jahnstraße ist bewusst: Der Alptraum ist nicht zu Ende, er hatte lediglich Sommerurlaub gemacht.

TSV 1860 Rosenheim: Stockenreiter, Tobias (ab 69. Köhler), Mayerl, Heiß, Krätschmer, Räuber, Merdan, Shabani, Jahic, Majdancevic (ab 61. Bosnjak), Neumeier (ab 71. Linner).

Schiedsrichter: Dietz (Kronach).

Zuschauer: 300.

Tore: 1:0 Neumeier (47.), 1:1 Krätschmer (52., Eigentor), 1:2 Rietzler (67.), 1:3 Kircicek (86.), 1:4 Rochelt (89.).

Besonderheit: Rote Karte für Jahic wegen groben Foulspiels (56.).

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