Rosenheim – Das Inn/Salzach-Derby in der Fußball-Regionalliga Bayern zwischen dem TSV 1860 Rosenheim und dem SV Wacker Burghausen hatte gestern Abend keine Tore zu bieten. 600 Zuschauer sahen im Rosenheimer Jahnstadion eine kampfbetonte und teils – aufgrund der Schiri-Leistung und der ständigen Motzerei auf und neben dem Platz – hektische Begegnung, allerdings kaum Strafraumszenen, geschweige denn gefährliche Torchancen.
Eine richtig gute Gelegenheit gab’s nur zu Beginn, als der Ex-Sechziger Sascha Marinkovic nach einem misslungenen Rückspiel der Hausherren freie Bahn hatte, aus halbrechter Position aber am Tormann Mario Stockenreiter scheiterte. „Bis auf die Chance von Sascha und eine strittige Elfmetersituation haben wir uns keine Chancen herausspielen können“, musste Wacker-Coach Wolfgang Schellenberg feststellen, der dann auch von einem „leistungsgerechten Unentschieden“ sprach. Die Gäste zeigten immer wieder eine gewisse individuelle Klasse, ließen aber den Zug zum Tor teilweise gänzlich vermissen – was laut Schellenberg nicht unbedingt daran lag, dass Muhammed Subasic und Marius Duhnke fehlten. „Dass uns die abgehen, ist klar. Letztlich hat nach dem Pokalspiel vom Dienstag vielleicht ein bisschen die Frische gefehlt“, hatte er einen anderen Grund ausgemacht.
Es gab aber noch einen: den Gegner. Denn die Sechziger haben deutliche Fortschritte in der Defensivarbeit gemacht, was lediglich drei Gegentore aus den letzten vier Spielen deutlich unterstreichen. „Wir haben in den letzten drei Wochen den Fokus auf die Arbeit gegen den Ball gelegt, die Jungs haben das jetzt adaptiert. In dieser Hinsicht hat sich die ganze Mannschaft heute ein Pauschallob verdient“, befand 1860-Trainer Ogi Zaric. Es scheint auch, als ob er seine Formation nun gefunden hat, denn erneut hinterließen die Hausherren einen sehr kompakten Eindruck, die verschiedenen Mannschaftsteile lieferten ein stimmiges Gesamtbild.
Wobei dazu auch die Alternativen gehören, die sich nun immer mehr anbieten – zumindest im Offensivbereich, denn alle drei eingewechselten Spieler präsentierten sich gleich recht griffig. Und so kam es, dass die Sechziger hinten raus sogar die größere Torgefahr verströmten. Ein Kopfball von Markus Einsiedler in recht guter Position ging noch etwas weit vorbei, bei einer Hereingabe von Korbinian Linner verpassten zwei Rosenheimer die Kugel knapp und einen Distanz-Aufsetzer von Omer Jahic drehte Wacker-Keeper Franco Flückiger gerade noch zur Ecke. „Mit einem Quäntchen Glück im letzten Drittel können wir das Spiel sogar gewinnen“, meinte Zaric, der sich mehr als über den Punkt darüber freute, „dass man keinen Unterschied gesehen hat“.
TSV 1860 Rosenheim: Stockenreiter, Köhler, Heiß, Lenz, Krätschmer, Räuber, Maier, Tobias, Neumeier (ab 85. Linner), Bosnjak (ab 68. Jahic), Majdancevic (ab 57. Einsiedler).
SV Wacker Burghausen: Flückiger, Schulz, Hingerl, Buchner, Coskun, Stingl, Aigner (ab 50. Bachschmid), Winklbauer (ab 46. Omelanowsky), Wächter, Richter, Marinkovic.
Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ochenbruck).
Zuschauer: 600.
Tore: Fehlanzeige.