Felden – Miserabler hätten die Wetterfrösche ihre Vorhersage für das Finale am Chiemsee kaum formulieren können: Regen, Sturm, Kälte. Dass sich trotzdem so ein großes Feld am Chiemseepark zum Beachstart am Strand aufreihte, zeigte mal wieder, dass Stand-Up-Paddler völlig immun gegen solche Prognosen sind. Sie wurden belohnt mit Sonne und perfekten Temperaturen, auch der Wind blieb aus.
Wie immer ging’s am Bayerischen Meer mit dem Kids Race los, in den drei Altersgruppen U10/U12 und U14 paddelten 14 Talente um die Bojen. Darunter war auch wieder die starke Nachwuchsgruppe aus Ingolstadt, die auf den weit angereisten Nachwuchs aus Berlin traf. Süd gegen Nord, mit jeweils einem Sieg gab’s ein gerechtes Unentschieden. Das Niveau ist deutlich gestiegen, durch gezieltes Training in diesen beiden Stützpunkten muss man sich um den deutschen Nachwuchs nun weniger Sorgen machen.
Das internationale Feld, allen voran die große Gruppe aus Österreich (22), die treuen Teilnehmer aus Italien, Schweiz, Tschechien, Slowenien, aber auch Paddler aus Belgien, Großbritannien und sogar Kuba und Französisch Polynesien, reihte sich am Strand auf. Die Damen durften auf Wunsch wieder fünf Minuten eher aufs Wasser, das sorgte für einen fairen Start und wird in Zukunft bei der Alps Trophy generell so stattfinden. Für die zahlreichen Zuschauer vor dem Badehaus war dann der Herrenstart ein gewaltiges Spektakel, der Chiemsee schäumte kurz hinter den Hecks der Raceboards.
„Sie kommen, bitte den Zieleinlauf freimachen“, lautete nach gut einer Stunde der Aufruf von Renndirektor Alois Mühlegger vom veranstaltenden Regatta-Surf-Club Chiemsee – und schon bog das weit voraus liegende Führungstrio aus Ole Schwarz, Normen Weber und Davide Ionico um die letzte Boje 100 Meter vor dem Ufer. Schwarz behielt seine Position bis ins Ziel auf dem Strand, jeweils sechs Sekunden dahinter folgten Weber und Ionico. Weber reichte damit der zweite Platz zum Sieg in der Jahreswertung der SUP Alps Trophy. Auf Rang vier lief Peter Bartl ein, der sich Rang drei in der Rangliste holte. Nicht am Start war Peter Weidert, der zur selben Zeit in London antrat, aber trotzdem den zweiten Platz in der Alps Trophy erreichte.
Ebenso abwesend war die Jahressiegerin Laura Bartl, die sich mit drei Erfolgen den Weg an den Chiemsee sparte. Anwesend, aber nicht am Start, zeigte sich Marion Rappl, die sich für die einen Tag später stattfindende bayerische Meisterschaft am Pilsensee schonte. Sie musste mit ansehen, wie Marion Seebauer aus Österreich mit einem überlegenen Tagessieg vor Lenka Tumova (Tschechien) und Sigrid Baumgartner (Österreich) zu ihr in der Jahreswertung aufschloss und im Tiebreak durch den Chiemsee-Sieg ihr den zweiten Platz wegschnappte.re