Michael Altmann erzielte 16 von 22 Toren des Fußball-Kreisklassisten Vogtareuth
„Wenn Gladbach anruft, bin ich weg“
Vogtareuth – „Mir ist es eigentlich egal, wer die Tore schießt, Hauptsache wir steigen auf“, so Michael Altmann, der Mann der Stunde beim SV Vogtareuth. In 14 Spielen in der Fußball–Kreisklasse 2 schoss der 26-Jährige 16 der insgesamt 22 Tore seiner Mannschaft. Mit diesem Lauf hält er seinen großen Traum vom Aufstieg in die Kreisliga mit seinem Team am Leben, nachdem es in den letzten Jahren nicht geklappt hat.
Vom Torhüter
zum Torjäger
„Eigentlich bin ich als Torwart vom SB DJK Rosenheim nach Vogtareuth zurückgeholt worden“, berichtet Altmann. Seine komplette Jugend, die er unter anderem beim TSV 1860 Rosenheim verbrachte, war er als Torhüter aktiv. Seine Erfahrungen als Torwart spielen ihm auch als Stürmer in die Karten. „Die meisten Tore erziele ich, indem ich einfach den Torwart ausspiele beziehungsweise seine Reaktionen vorausahne“, so der Torschützenkönig 2017/2018. In der vergangenen Saison erzielte er 27 Tore. Trotz seines großen persönlichen Erfolges überrascht Michael Altmann mit folgender Aussage: „Am liebsten würde ich noch heute als Torhüter auflaufen, weil ich das besser kann.“ Aber aktuell hilft er seiner Mannschaft als Stürmer wesentlich mehr.
In der zweiten Mannschaft erlaubt es ihm sein Trainer Harry Mandl, der laut Altmann „der Beste seiner fußballerischen Laufbahn ist“ aufgrund der Verletzungsgefahr nicht zwischen die Pfosten zu gehen. Außerdem spricht seine Statistik als Stürmer in den letzten Jahren Bände. „Das ewige Duell um die meisten Tore mit Lukas Maierbacher vom ASV Rott ist dabei natürlich eine zusätzliche Motivation“, erzählt Altmann. Die beiden spielten zusammen beim SB Rosenheim und stacheln sich nun gegenseitig zu Höchstleistungen an. Maierbacher führt nach seinen beiden Toren beim 2:1-Heimsieg gegen Maitenbeth mit 18 Toren von 37 erzielten Rotter Treffern die Torschützenliste an. Auch eine sehr beachtliche Quote von Lukas Maierbacher
„Richte mein Leben nach dem Fußball“
„Natürlich gab es in den letzten Jahren viele Angebote von höherklassigen Vereinen“, aber es gibt nur einen Verein zu dem Altmann wechseln würde. „Wenn Gladbach anruft, bin ich weg“, sagt der Stürmer mit einem Augenzwinkern. Er ist mit Teamkollegen bei fast jedem Spiel seiner Gladbacher live im Stadion dabei ist. So war er zum Beispiel noch am Freitag bei der Partie in Freiburg und sah einen 1:3-Niederlage der Gladbacher. Am Samstag spielte er das Derby gegen Griesstätt, das Vogtareuth mit 4:1 und einem Altmann-Tor gewann. Ansonsten will er dem SV Vogtareuth treu bleiben. „Ich weiß wirklich zu schätzen, was ich an Vogtareuth habe. Das sind alles meine Freunde, wir sind wie eine große Familie und ich bin einfach nur froh, dass ich helfen kann“, so der zukünftige Familienvater. Auch deshalb und wegen der bevorstehenden Hochzeit will es Altmann nicht mehr höherklassig probieren. „Ich richte mein ganzes Leben nach dem Fußball – Gladbach und Vogtareuth – aber meine Verlobte hofft schon, dass ich jetzt ein bisschen ruhiger werde“, witzelt Altmann.
Erst muss er sowieso noch zwei Siege mit Vogtareuth einfahren, um nach der Winterpause im Rennen um den Aufstieg in die Kreisliga alle Möglichkeiten in den eigenen Händen zu halten. Er traut seinem Team viel zu: „Das ist die mit Abstand beste Vogtareuther Mannschaft der letzten Jahre. Kommen jetzt noch die verletzten Spieler zurück und bleiben wir vor weiteren Verletzungen verschont, dann steigen wir auf.“ Mit vielen Toren von Michael Altmann, der aber großen Wert darauf legt, dass sein Erfolg ohne seine Mitspieler nicht möglich wäre.