Großer Kampf: Sechziger-Kapitän Mathias Heiß (links), der vor dem Elfmeter gefoult wurde, im Zweikampf mit Bayreuths Chris Wolf. Fotos Kolb
TSV 1860 besser als der Tabellenplatz
Fussball-Regionalliga Rosenheimer siegten in Bayreuth mit 1:0 – 18-jähriger Marius Herzig im Tor
„Dreckiger Sieg nach 90 Minuten Kampf“
Bayreuth – Ein solcher Sieg ging dem Fußball-Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim zuletzt ab: Während die Sechziger gegen Schalding-Heining in der Vorwoche noch vielen vergebenen Torchancen nachtrauerten, machten es die Rot-Weißen beim Vorrundenfinale in Bayreuth besser. Dieses Mal nahm die Rosenheimer Elf nach einer starken Vorstellung drei Punkte aus dem Kellerduell mit. Eine starke Leistung bot bei seinem Debüt der erst 18-jährige Ersatztorhüter Marius Herzig, der für den beruflich verhinderten Mario Stockenreiter einspringen musste.
Für Diskussionsstoff sorgte dabei nach einer intensiven Partie jedoch die Elfmeterentscheidung, die der Zaric-Elf zum 1:0-Sieg verhalf.
In der 61. Spielminute klammerte der eingewechselte Bayreuther Torjäger Shpetim Sulejmani Rosenheims Kapitän Mathias Heiß bei einem Eckball und riss ihn im Strafraum zu Boden. „Da klammern beide Spieler. Den muss man nicht geben. Solche Szenen gibt es oft im Spiel“, konnte SpVgg-Kapitän Anton Makarenko die Entscheidung des Schiedsrichters nicht nachvollziehen. Der Übeltäter lenkte dagegen nach der Partie reumütig ein: „Ich halte ihn zwar, aber mein Gegenspieler macht das auch ziemlich clever. Letztendlich kann man den Elfmeter wohl geben.“ Ludwig Räuber blieb cool und verwandelte sicher. Die Führung spielte den Rosenheimern in die Karten. So konnten die Oberbayern in der letzten halben Stunde noch tiefer stehen und hatten in der Folge noch mehr Platz zum Kontern.
Dabei hatte es zunächst den Anschein, als sollten die Gelb-Schwarzen nahtlos an die starken Leistungen der Vorwochen anknüpfen können. Marcel Schiller traf aus kurzer Distanz nur die Unterkante der Querlatte. „Den muss ich natürlich machen“, wusste Marcel Schiller um die vergebene Chance: „Dann wäre die Partie anders gelaufen.“ So überstanden die Gäste die anfängliche Drangphase der Hausherren unbeschadet und kamen aus einer kompakten Defensive immer wieder zu Kontermöglichkeiten. Markus Einsiedler hatte dabei bei einem Lattentreffer die Führung für die Oberbayern auf dem Fuß. In drei weiteren Situationen (zweimal Bosnjak und einmal Wallner) hielt dagegen der starke Altstädter Keeper Sebastian Kolbe seiner Elf die Null und damit im Spiel.
1860: Kompakte Defensive
Spätestens zur Halbzeit war klar, dass in der Rosenheimer Elf mehr Qualität steckt als der Tabellenplatz aussagte. Die Oberbayern bestachen vor allem durch eine kompakte Defensive, die den Altstädtern nur wenig Räume anbot. Bayreuths Trainer Timo Rost gab zu: „Wir hatten in der zweiten Halbzeit keine nennenswerte Torchance mehr.“
Markus Einsiedler dagegen verpasste kurz nach der Rosenheimer Führung bei einem Pfostentreffer die vorzeitige Entscheidung, sodass die Gäste bis zum Schlusspfiff um den Auswärtssieg bangen mussten.
TSV 1860 Rosenheim: Herzig, Lenz, Heiß, Christoph Wallner, Maier, Räuber, Krätschmer, Krüger (70. Neumeier), Omer Jahic (84. Tobias), Andrija Bosnjak (57. Linner), Einsiedler.
Schiedsrichter: Elias Tiedeken (Neusäß) - Zuschauer: 526
Tor: 0:1 Räuber (62. Foulelfmeter).