Der Beginn einer neuen Paradereihe?

von Redaktion

AUS DER STARBULLS-STATISTIK Elf Punkte gegen Memmingen für Baindl-Höller-Witala

Nachdem man nach einer weiteren, fast schon traditionellen Overtime-Niederlage in Sonthofen am Freitag bereits glauben konnte, die Starbulls Rosenheim würden nie wieder ein Spiel gewinnen, folgte zwei Tage später – gerade rechtzeitig zum Meisterrunden-Auftakt in der Eishockey-Oberliga Süd – endlich wieder einmal ein überzeugender Sieg. Und so wie tags zuvor die Schneeflocken wirbelten, so wirbelten die Rosenheimer Stürmer im Memminger Drittel, wo besonders im Mittelabschnitt (4:0 für die Starbulls) „Lawinengefahr“ herrschte. Und hätten die Schwaben, die nach einem total verkorksten Saisonauftakt in den letzten Wochen (am Freitag zum Beispiel mit 3:0 gegen Peiting) mehr und mehr ihrem Status als „Geheimtipp“ gerecht wurden, in Rosenheim gewonnen, wären sie bis auf acht Punkte heran gewesen, so aber scheint der fünfte Platz (jetzt nach Riessersees Rückstufung in die Abstiegsrunde offiziell Platz vier) für das Kofler-Team nach unten hin wohl abgesichert.

Heimspiele gegen Memmingen bilden in dieser Saison das genaue Gegenteil zu denen gegen Riessersee. Während in den beiden SCR-Gastspielen an der Mangfall nur sieben Treffer fielen (1:3 und 1:2), waren es in den beiden Partien gegen die Indians insgesamt 18 (6:4 und 7:1). Einen wesentlichen Anteil am klaren Sieg am Sonntag hatte nicht die Rosenheimer 2:0-Führung früh im zweiten Drittel (eine solche war in den letzten Wochen mehrmals schnell verspielt gewesen), sondern dass es Daniel Bucheli & Co. nach Wochen einmal wieder gelang, das „Momentum“ eines Treffers in schnelle weitere umzumünzen. So lagen zwischen dem 2:0 und dem 4:0 nur knapp dreieinhalb Minuten, der sechstschnellste „Dreierpack“ dieser Saison. Und fünf Tore binnen 20:07 Minuten (vom 2:0 bis zum 6:0) hatte es zuvor erst zweimal gegeben! Um so erstaunlicher, weil zuvor zwischen Michael Baindls Tor in Sonthofen und Alexander Höllers 1:0 fast 58 torlose Minuten der Starbulls lagen! Und sechs Tore am Stück ohne Gegentreffer dazwischen waren in dieser Saison erst einmal (beim 7:0 in Waldkraiburg) gefallen.

Nach zehn Partien trafen die Starbulls endlich auch einmal wieder „in der Breite“. An den sieben Toren waren elf Spieler beteiligt, sechs davon als Torschützen, darunter auch Niko Meier mit seinem ersten Punktspieltor für die Starbulls. Und das, obwohl der eigentliche Paradesturm mit Bilek, Daxlberger und Frosch bereits zum dritten Mal in Folge nicht daran beteiligt war. Von den fünf Begegnungen davor ohne einen Scorerpunkt dieser drei Spieler hatten die Starbulls nur eins gewonnen (2:1 gegen Sonthofen am Anfang der Saison). Aber diesmal gab es ja eine neue Paradereihe: Nachdem Michael Baindl als Einziger in den letzten Matches ein bisschen Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Kasten bewies (vier Spiele in Folge mit einem Treffer), scheint es mit Neuzugang Alexander Höller und Chase Witala „geklickt“ zu haben. Elf Punkte in einem Spiel – so viele hatten Bilek/Daxlberger/Frosch zuletzt Anfang Dezember beim 8:5 in Sonthofen fabriziert! Um eine offene Frage aus dem Interview mit Höller zu beantworten: Gegen die Starbulls hatte er in der DEL2 viermal getroffen, dreimal für Dresden, einmal für Crimmitschau.

Wenn auch nicht so spektakulär wie das Top-Trio, konnten einige Cracks am Sonntag endlich auch ihre Ladehemmung fürs Erste beheben, zum Beispiel Fabian Zick und Tom Pauker mit Assists nach je acht und Robin Slanina mit einem Tor nach sieben „Nullnummern“. Und Daniel Bucheli hatte zwar einige Assists in den letzten Wochen geliefert, sein letztes Tor lag aber bereits elf Spiele und über einen Monat zurück. Auch eine Negativserie, die das Team als Ganzes betrifft, endete am Sonntag: Sechs Spiele in Folge (wenn auch vier mit Punktgewinn) hatten die Starbulls in Serie verloren, so viele wie noch nie zuvor in sieben Jahren Oberliga. Ob allerdings der Aufschwung reicht, auch die andere Negativsträhne zu beenden, die derzeit noch läuft? Fünf Auswärtsspiele hintereinander konnten die Starbulls nicht mehr gewinnen…

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