„Wir wollten die Trophäe unbedingt“

von Redaktion

TISCHTENNIS-POKAL Kolbermoor siegt mit Bestbesetzung – Liu Jia setzt Schlusspunkt

Berlin – Das Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen entwickelt sich mehr und mehr zum zweiten Wohnzimmer von Sabine Winter. Der Tischtennis-Profi des SV-DJK Kolbermoor hatte in der altehrwürdigen Sportstätte am 4. März 2018 den nationalen Meistertitel im Damen-Doppel an der Seite von Huong Do Thi (LTTV Leutzscher Füchse 1990) gewonnen. Zehn Monate später feierte die 26-Jährige an identischer Stelle den nächsten großen Triumph: Mit dem SV-DJK Kolbermoor gewann Winter erstmals in der Vereinsgeschichte das Final Four um die deutsche Pokalmeisterschaft.

Im Endspiel setzten sich Sabine Winter, Liu Jia und Kristin Lang gegen den Gastgeber und Titelverteidiger TTC Berlin eastside mit 3:1 durch. Der Bundesliga-Tabellenführer hatte in den vergangenen fünf Jahren den Cup gewonnen. „Wir wollten nach dem DM-Titel unbedingt auch den Pokal gewinnen“, verriet Winter im Konfetti-Regen der Siegerehrung. „Berlin ging zwar als Favorit in das Endspiel, doch wir wussten um unsere Chancen.“

Eine nicht unerhebliche Bedeutung für den Final-Sieg hatte der 3:2-Auftakterfolg von Kristin Lang gegen Georgina Pota. „Das letzte Duell hatte ich noch verloren“, erinnerte sich die junge Mutter und verheimlicht keineswegs, „dass wir mit der Führung im Rücken Berlin ganz schön unter Druck gesetzt haben“. Auch das zweite Einzel ging über die volle Distanz und wieder jubelte die Spielerin aus Oberbayern. Liu Jia, die in der Bundeshauptstadt nach dem Pokal-Qualifikationsturnier Anfang September im hessischen Seligenstadt erst zum zweiten Mal in dieser Saison zum Einsatz kam, gewann den Vergleich mit Shan Xiaona mit 11:5 im Entscheidungsdurchgang. „Susi“, wie die Ex-Europameisterin liebevoll von ihren Team-Kolleginnen und Trainer Michael Fuchs gerufen wird, präsentierte sich in einer bärenstarken Form und sorgte mit ihrem Erfolg für das 2:0.

Dass Sabine Winter ihr Einzel gegen Matilda Ekholm wie auch schon beim 3:1-Erfolg im Halbfinale gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim verlor, interessierte im Rahmen der Medaillenvergabe niemanden mehr. Die deutsche Nationalspielerin hatte nach mehrwöchiger Verletzungspause erst Ende des vergangenen Jahres wieder das Training aufgenommen. „Das soll aber überhaupt keine Ausrede für meine beiden Niederlagen sein. Ich habe einfach nicht gut gespielt.“ Das Fuchs-Team konnte dies kompensieren, denn sowohl Liu Jia als auch Kristin Lang blieben am Sonntag ohne Niederlage. Liu sorgte durch ihren 15:13, 11:7 und 11:2-Erfolg gegen Nina Mittelham für den Schlusspunkt. „Susi und Kristin haben einen super Tag erwischt“, freute sich Michael Fuchs und stellte klar, dass der Meistertitel mit dem Pokal-Sieg nicht zu vergleichen sei. „Wenn das Team im Pokal einen schlechten Tag hat, scheidet sie aus. In der Meisterschaft gibt es immer noch die Play- offs.“ Der Cup-Wettbewerb habe in dieser Spielzeit deshalb eine sehr hohe Bedeutung gehabt. „Wir wollten die Trophäe unbedingt gewinnen.“

Ob und wann Liu Jia in der Bundesliga ihr Saison-Debüt gibt, ließ der Übungsleiter offen. Doch eines verheimlicht Fuchs keineswegs. „Wir sind im September nicht in die Runde gestartet, um Zweiter zu werden. Natürlich ist unser Ziel die erfolgreiche Titelverteidigung.“

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