Die Voraussetzungen beim Eishockey-Oberligisten Starbulls Rosenheim sind so, wie sie sind: Trainer ist Manuel Kofler mit einem um zwei Jahre verlängerten Vertrag, die Vorstandschaft steht, an der Mannschaft wird sich kaum etwas verändern und dann gibt es als vierte und ebenfalls wichtige Komponente noch die Fans. Jetzt gilt es, aus diesen vier Zutaten in möglichst kurzer Zeit, am besten bis zum Auswärtsspiel heute, Freitag, 20 Uhr, in Höchstadt und zum Heimspiel am Sonntag, 17 Uhr, gegen Regensburg ein optimales Rezept zu kreieren, das allen schmeckt. Jetzt, nach der sicher notwendigen Aussprache zwischen den Fans sowie Mannschaft, Trainer und Vorstandschaft am Mittwochabend in der Mangfallstub’n, weiter schlechte Stimmung zu machen, zu lamentieren und alles in Frage zu stellen bringt weder der Mannschaft noch den Zuschauern etwas. Jeder muss wissen, dass es nur zusammen geht und es waren bei der hervorragend besuchten Fanversammlung schon Ansätze für eine positive Zusammenarbeit zu erkennen.
Jetzt müssen sich vor allem die Starbulls-Mannschaft und Trainer Manuel Kofler wieder auf das Wesentliche, das Eishockeyspielen, konzentrieren können. Worte sind genug gewechselt, jetzt sollten Taten folgen. Die Aufgabe heute in Höchstadt wird eine erste Bewährungsprobe, richtig ernst wird es am Sonntag gegen Spitzenreiter Regensburg, der zusammen mit Peiting (beide 70 Punkte) die Tabelle der Meisterrunde anführt. Da gilt es Revanche zu nehmen.
Die Starbulls sind in der Pflicht. Nach der 2:10-Niederlage vom vergangenen Sonntag in Regensburg, dem Tabellenführer der Meisterrunde in der Eishockey-Oberliga Süd, und einer turbulenten Woche, die in einer Fanversammlung und der Absetzung von Verteidiger Tobias Draxinger als Kapitän gipfelte, sind die Rosenheimer Spieler gefordert. Spätestens nach diesem Wochenende zeigt sich, ob die Mannschaft bereit ist für eine Wende und letztlich auch, ob sie um den Aufstieg mitspielen kann – das vor der Saison ausgegebe Ziel.
Die Kritik der Fans bei der Versammlung am Mittwoch war deftig, aber durchaus auch konstruktiv. Da ging es natürlich um die Vertragsverlängerung von Trainer Manuel Kofler, vor allem aber um das Geschehen auf dem Eis. Dass man schlechte Statistiken im Powerplay und in Unterzahl habe, einen schwachen Spielaufbau und fehlenden Zug zum Tor. „Wir brauchen keine Schlagschüsse, sondern müssen direkt vors Tor, dort, wo es wehtut“, machte Stürmer Dominik Daxlberger den Fans klar, „Denn dort werden 90 Prozent aller Tore erzielt.“
Kofler: „Wir werden passiver agieren.“
Und Kofler erklärte: „Ich will eigentlich Scheibenbesitz-Eishockey spielen lassen.“ Nach dem 2:10 in Regensburg werde er nun aber Änderungen vornehmen: „Wir werden passiver agieren.“ Und er versprach: „Noch einmal werden wir nicht so verlieren!“
Vor dem Heimspiel gegen den Spitzenreiter steht den Rosenheimern aber die Aufgabe in Höchstadt bevor. Der Aufsteiger kämpft um die Play-offs, hat derzeit vier Punkte Vorsprung auf Lindau.
„Wir haben den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen“, meinte Verteidiger Manuel Neumann am Mittwoch vor den Fans, die sich versöhnlich zeigten: „Wir müssen jetzt alle zusammenrücken und wie ein Mann hinter der Mannschaft stehen“, bekannte Fanbeirat Erich Gottelt. Nun liegt es an den Starbulls. tn/bz