Der Vertrag war schon unterschrieben

von Redaktion

Starbulls Wechsel von Top-Center Josh Mitchell platzte im letzten Moment

Rosenheim – Es passt zur aktuellen Seuche bei den Rosenheimer Eishockeyspielern: Seit Wochen ist Starbulls-Coach Manuel Kofler auf der Suche nach einem dritten Kontingentspieler und als am Mittwoch alles perfekt zu laufen schien, platzte der Deal. Der Vertrag mit Hamburgs Top-Center Josh Mitchell war nach zähen Verhandlungen, vielen E-Mails, Telefongesprächen und Whatsapp-Nachrichten, die der OVB-Sportredaktion vorliegen, unterschrieben, doch plötzlich legten die Hamburg Crocodiles ihr Veto ein.

Auch bei Tyler McNeely angefragt

„Mitchell wäre eine Topverpflichtung gewesen, ein Spieler, der uns definitiv besser gemacht hätte und der auch gerne zu uns gekommen wäre“, erklärte ein verständlicherweise enttäuschter Manuel Kofler. Eigentlich war alles klar mit dem Stürmer, mit seinem Spielervermittler und scheinbar auch mit Hamburg. Aber plötzlich verweigerte Crocodiles-Manager Sven Gösch die Freigabe, weil sich bei den Hamburgern ein weiterer Spieler krankgemeldet hatte und man auf der Suche nach einem Ersatz für Mitchell nicht fündig geworden ist.

Mitchell war allerdings nicht der einzige Starbulls-Kandidat. Erst stand der Hamburger Toptorjäger Brad McGowan ganz oben auf der Wunschliste. „Wäre sein Try-out-Vertrag in Freiburg nicht verlängert worden, wäre er zu uns gekommen. Wir haben auch bei Tyler McNeely angefragt, der aber die Saison in Bietigheim zu Ende spielen will und auch mit Kyle Just waren wir in Kontakt“, berichtet Kofler. Als feststand, dass es mit Mitchell nichts wird, fragte der Starbulls-Coach noch einmal bei Kyle Just nach, doch der hatte kurz vorher für einen Ty-out (vier Spiele) in Deggendorf zugesagt. Zusätzlich zeigten die Starbulls Interesse an einigen College-Spielern aus Kanada, doch da waren entweder die zu hohen Gehaltsforderungen oder die Leistungsstärke das Problem.

„Wir hätten uns gerne mit einem dritten Kontingentspieler abgesichert, aber da wollten wir keinen, der nur den Kader auffüllt, sondern einen, der besser ist als unsere beiden Ausländer“, erklärte Kofler warum jetzt kein weiterer Spieler mehr verpflichtet wird. „Wir haben einen starken Kader und mit dem versuchen wir jetzt das Optimale rauszuholen“, sagt Kofler vor dem Gastspiel seines Teams heute, Freitag, 19.30 Uhr, beim heimlichen Spitzenreiter Peiting. Am Sonntag, 17 Uhr, empfangen die Rosenheimer dann Memmingen im Emilo-Stadion.

Beim Spiel in Peiting sieht sich Kofler mit seinem Team in der Rolle des Außenseiters. Nicht nur weil seine Mannschaft einen Antilauf hat, sondern weil „Peiting das beste Team der Oberliga Süd besitzt“. Rosenheim ist gut vorbereitet auf den Gegner, auf das starke Überzahlspiel und die gute Offensive. „Und trotzdem kann es sein, dass Peiting durch sein individuelles Können zu Toren kommt,“ erklärte Kofler, der in den beiden Wochenendspielen wieder auf „meine Nummer eins im Tor“, Lukas Steinhauer, setzt. Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Tobias Draxinger und Dominik Daxlberger, mit Sicherheit fehlen werden Christoph Echtler und Michael Fröhlich. Der hat zwar am Mittwoch erstmals das komplette Mannschaftstraining absolviert, aber ein Einsatz am Wochenende kommt noch zu früh.

Einen Neuzugang im Mitarbeiterstab haben die Starbulls ja trotzdem: Ein Mentalcoach, der auf Wunsch der Mannschaft installiert wurde (siehe den offenen Brief von der Starbulls-Mannschaft) soll in den nächsten Wochen die Blockade bei den Spielern lösen und damit vielleicht auch die Rosenheimer Seuche in vielen Bereichen beenden.

Offener Brief der Starbulls-Mannschaft

Liebe Fans, Freunde und Partner der Starbulls-Familie, wir wenden uns an Euch, weil wir als Team Eure Unterstützung brauchen. Dazu gehören auch unser Trainer, unser Betreuer-Team und unser Vorstand. Wir haben uns entschieden neue Wege zu gehen, auf denen wir auch versuchen werden, uns im mentalen Bereich zu verbessern. Hier sehen wir Potenzial... Dafür haben wir uns ein Zeitfenster bis zum Start der Play-offs gesetzt. Bis dahin wartet viel Arbeit auf uns – mit zusätzlichen Einheiten. Dafür brauchen wir vor allem Zusammenhalt in der ganzen Starbulls-Familie inklusive der Fans, Ruhe um zu arbeiten, und die Zeit bis zu den Play-offs. Wir zählen auf Euch, auf Eure positive Stimmung und wir zahlen es mit unbedingtem Willen zurück.

Beste Grüße Euer Starbulls-Team

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