Partie nach 38 Sekunden entschieden

von Redaktion

Starbulls Eishockeyspieler erholten sich nach Selber Blitzstart nicht mehr

Selb – Die erste Minute des Eishockey-Oberligaspiels Selb gegen die Starbulls Rosenheim dürfte in die Geschichtsbücher der beiden Verteine eingehen und vielleicht auch reif sein für einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde: Nach 16 Sekunden trafen die Wölfe zum 1:0, nach 38 Sekunden stand bereits das 2:0 an der Anzeigetafel. Die VER-Fans trauten ihren Augen nicht. Und die Gäste aus Rosenheim? Die schienen zu diesem Zeitpunkt noch im Bus oder in der Kabine zu sein. Vor allem Torwart Steinhauer wurde zwei Mal eiskalt erwischt. Der erste Torschuss von Moosberger – er ersetzte in der ersten Selber Sturmreihe den erkrankten Gare – flutschte dem Starbulls-Keeper durch die Arme, bei Finks Treffer zum 2:0 fand der Puck den Weg durch Steinhauers Schoner. Welch ein Auftakt für die Wölfe gegen ihren in der Netzsch-Arena ohnehin gern gesehenen Gast, der bei seinen bislang drei Auftritten seit dem Abstieg in die Oberliga drei Mal brav die volle Punktzahl in Selb ablieferte.

Nach diesem perfekten Start lief die Scheibe natürlich flott und sicher durch die Reihen der Hausherren, die spätestens in der achten Minute eigentlich mit 3:0 hätten führen müssen. Nach McDonalds Traumpass schien Moosberger aber frei vor dem Tor zu überrascht.

Die Offensiv-Bemühungen der geschockten Starbulls waren eher zaghaft. Sie mussten erst die beiden Blitz-Gegentreffer aus den Köpfen und Beinen schütteln. Erst nach elf Minuten wurde es erstmals richtig gefährlich vor dem Selber Kasten. Der Puck trudelte quer durch den Torraum, aber weder Frosch noch Echtler brachten ihre Schläger ran. Das war Glück für den VER, der sich in der Folge etwas größerem Druck der Oberbayern ausgesetzt sah. Aber genau zum richtigen Zeitpunkt waren die Wölfe wieder da. Genau 21 Sekunden vor der ersten Pause baute McDonald die Führung auf 3:0 auf für die Selber, bei denen überraschend der lange verletzte Bayreuther Förderlizenzspieler Nijenhuis wieder im Kader stand und in der Verteidigung den Platz von Youngster Silbermann einnahm.

Im zweiten Drittel mussten die Rosenheimer, bei denen jetzt Luca Endres im Tor stand, mehr investieren – und das taten sie auch. Eine richtig gute Möglichkeit hatten die Gäste ausgerechnet im Selber Powerplay, den Konter über Pauker und Bucheli entschärfte aber Torwart Deske. Auf der Gegenseite dann fast das 4:0, aber der von Starbulls-Verteidiger Vollmayer abgefälschte Puck rauschte ebenso knapp am Gehäuse vorbei wie Sekunden später bei Hördlers Schuss.

In der Folge erarbeiteten sich die Gäste zwar ein kleines Übergewicht, die Wölfe-Defensive stand aber gut, zudem strahlte Deske viel Sicherheit aus. In der 31. Minute hatten die Hausherren auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite, als Bucheli abzog, aber an der Latte scheiterte. Zwei Minuten später erklang zum zweiten Mal an diesem Abend das so beliebte McDonald-Lied. Der Topscorer der Oberliga Süd, der unter der Woche erst seinen Vertrag bei den Wölfen um ein Jahr verlängert hat und ein richtig starkes Spiel ablieferte, schlug 18 Sekunden vor Ablauf einer Rosenheimer Strafzeit zu. Nun war die Führung wirklich beruhigend für die letzten 20 Minuten.

Die Gäste wirkten auch im Schlussabschnitt ziemlich ratlos und konsterniert gegen ein extrem kampfstarkes Wölfe-Team, das sein Pensum weiter konzentriert und diszipliniert abspulte. Die Hausherren standen defensiv hervorragend, beschränkten sich auf Konter und hätten gut und gerne noch ein, zwei Tore nachlegen können. Aber auch so sollte es gut sein. Der 13. Heimsieg in Serie war perfekt. Und dazu noch ein shut-out für Niklas Deske. Der erst dritte in dieser Saison.

Sonntag Heimspiel gegen Weiden

Ganz anders hatte sich natürlich Starbulls-Stürmer Michael Fröhlich sein Comeback vorgestellt. Vielleicht läuft es für ihn und die Starbulls im Heimspiel am Sonntag, 17 Uhr, gegen die Blue Devils Weiden besser. Muss es ja fast, denn mit Play-off-Form hatte der Rosenheimer Auftritt in Selb wenig zu tun. pöh/bz

Die Spielstatistik

VER Selb - Starbulls Rosenheim 4:0 (3:0, 1:0, 0:0)

Tore: 1:0 (1.) Moosberger (Gollenbeck, McDonald), 2:0 (1.) Fink (Hördler, Graaskamp), 3:0 (20.) McDonald (Gollenbeck; 5-4), 4:0 (33.) McDonald (Moosberger, Schiener; 5-4).

Schiedsrichter: Kapzan (Passau). – Zuschauer: 1373. - Strafminuten: Selb 10, Rosenheim10.