Rosenheim/Waldkraiburg – Nicht nur in der Oberliga mit den Starbulls Rosenheim beginnt die entscheidende Phase in den deutschen Eishockey-Ligen. Auch in den beiden höheren Spielklassen DEL und der DEL2 laufen die Play-offs an. Und auch da sind viele ehemalige Rosenheimer und Waldkraiburger im Einsatz.
Die DEL-Hauptrunde haben die Adler Mannheim mit Sinan Akdag (29) als Spitzenreiter abgeschlossen. Der gebürtige Rosenheimer, der bis 2007 bei den Starbulls spielte, hat alle 52 Partien bestritten, war dabei im Schnitt fast 19 Minuten pro Spiel auf dem Eis und weist mit +28 eine hervorragende Plus/Minus-Bilanz auf. Drei Tore und 24 Assists stehen für ihn zu Buche.
Als amtierender Meister geht Red Bull München mit Stürmer Patrick Hager (30) ins Rennen. Auch er spielte bis 2007 für Rosenheim. In der laufenden Saison kam Hager aus Verletzungsgründen nur auf 37 Spiele, erzielte dabei sechs Tore und leistete zu 14 die Vorarbeit. „Der trickreiche, torgefährliche Stürmer erwies sich als großer Kämpfer“, urteilte die Fachzeitschrift „Eishockey-News“ in ihrem Play-off-Sonderheft.
Mit Heimrecht ins Viertelfinale gehen die Augsburger Panther und die Kölner Haie. In Augsburg ist Christoph Ullmann (35), der beim EHC Waldkraiburg seine Laufbahn begann, wichtiger Bestandteil beim Aufschwung. „Führungsfigur, die jeder Situation gewachsen ist“, urteilte „Eishockey-News“. Der routinierte Angreifer kam in 46 Spielen auf sieben Tore und sieben Vorlagen. In Köln lieferte der gebürtige Waldkraiburger Fabio Pfohl (23) seine bisherige DEL-Bestmarke mit acht Toren und 27 Vorlagen in 46 Spielen ab. Bei den Haien ist Hannibal Weitzmann (23), der von 2012 bis 2015 in Rosenheim spielte, als ErsatzGoalie tätig, in fünf Spielen musste er zwölf Gegentore hinnehmen und hatte 90,3 Prozent Fangquote.
Die Düsseldorfer EG mit Stürmer Lukas Laub (24) konnte sich am Wochenende konzentriert auf die Duelle mit Augsburg vorbereiten. Der gebürtige Rosenheimer hat in seiner zweiten DEL-Saison 48 Spiele bestritten, vier Tore erzielt und sieben vorbereitet. Hingegen mussten sich die Eisbären Berlin mit Stürmer Florian Busch (34) über die Pre-Play-offs qualifizieren. Der Routinier spielte bis 2002 für Rosenheim und seitdem bei den Eisbären, für die er heuer in 42 Spielen fünf Tore und acht Assists erzielte.
In den Pre-Play-offs ausgeschieden sind die Fischtown Pinguins Bremerhaven, für die der US-Amerikaner Cory Quirk (32) antritt. Der Stürmer war in der Saison 2011/12 in Rosenheim und war in der laufenden Spielzeit in 51 Partien an 27 Treffern (zehn Tore, 17 Vorlagen) beteiligt. Ebenfalls raus sind die Straubing Tigers, die eigentlich eine gute Saison spielten. Verteidiger Maximilian Renner (26) und Stürmer Stefan Loibl (22) überzeugten bei den Niederbayern. Der gebürtige Rosenheimer Renner, bis 2016 bei den Starbulls, spielte seine dritte DEL-Saison und markierte in 51 Begegnungen zwei Tore und sechs Assists. Mit 17 Minuten Spielzeit pro Begegnung und einer Plus/Minus-Statistik von +14 hat sich der Verteidiger „zu einem grundsoliden Defender in der DEL entwickelt“, wie „Eishockey-News“ befindet. Loibl, der 2015/16 als Förderlizenzspieler bei den Starbulls überzeugte, ist zum Nationalspieler gereift und hat mit 21 Toren und 17 Vorlagen eine persönliche Bestmarke erzielt.
Nicht einmal in den Pre-Play-offs landeten die Grizzly Adams Wolfsburg, bei denen Stürmer Marius Möchel (27) agierte. Von 2007 bis 2011 spielte er in Rosenheim, seitdem hat er acht Spielzeiten in der DEL bestritten. Heuer kam er auf vier Tore und neun Vorlagen in 35 Spielen.
Auch in der DEL2 sind etliche Ex-Rosenheimer im Play-off-Einsatz. Allen voran bei den Bietigheim Steelers, wo die Angreifer Norman Hauner (27), Tyler McNeely (31), Shawn Weller (32), Benjamin Zientek (24) und Yannick Wenzel (20) unter Vertrag stehen. Der gebürtige Wasserburger Wenzel, bis letzte Saison in Rosenheim, kam per Förderlizenz sogar in der DEL zum Einsatz, wo er für die Nürnberg Ice Tigers fünfmal auflief. In Bietigheim kam er auf 14 Punkte und zählte laut „Eishockey-News“ zu den „positiven Überraschungen“. Herausragend beim Tabellenzweiten war allerdings Hauner, der von 2012 bis 2014 bei den Starbulls spielte und mit 32 Toren und 29 Vorlagen nicht zu bremsen war. Die weiteren Bilanzen: McNeely 19 Tore und 29 Assists, Weller 18 Tore und 28 Vorlagen, und Zientek 19 Tore und zwölf Beihilfen.
Beim Dritten Ravensburg steht der letztjährige Starbulls-Goalie Michael Boehm (22) – er bestritt zehn Begegnungen – unter Vertrag, beim Vierten ESV Kaufbeuren Stürmer Joey Lewis (26), der 2016/17 in Rosenheim spielte. Lewis überzeugte mit 17 Toren und 25 Vorlagen. Als Fünfter in die Play-offs gehen die Lausitzer Füchse, bei denen Torwart Olafr Schmidt (23) herausragte. Der Deutsch-Kanadier, der 2013/14 im Rosenheimer Nachwuchs spielte, weist den besten Gegentorschnitt der Liga auf. Und Stürmer Thomas Reichel (19), bis vergangenen Sommer bei den Starbulls, fand sich mit fünf Toren und drei Assists auch eine Spielklasse höher zurecht.
Beim Tabellensechsten Bad Nauheim war Dennis Reimer (25), der von 2010 bis 2012 in Rosenheim spielte, mit 14 Toren und 15 Beihilfen ein entscheidender Angreifer. Das gilt auch für Greg Gibson (28) bei den Heilbronner Falken, die allerdings nur in die Pre-Play-offs kamen. Der Kanadier, der 2016/17 nur ein Kurz-Gastspiel in Rosenheim gab, war mit 35 Toren und 31 Assists ein Top-Angreifer und der zweitbeste Torschütze der Liga. „Pfeilschnell, brandgefährlich, nie vom Puck zu trennen“, urteilte „Eishockey-News“ über ihn. Ebenfalls in Heilbronn spielt Verteidiger Marcus Götz (32). Der Deutsch-Schwede konnte aus Verletzungsgründen nur 27 Spiele bestreiten, erzielte zwei Tore und fünf Assists.
Vier ehemalige Rosenheimer müssen in den Play-downs der DEL2 den Abstieg in die Oberliga vermeiden. Bei den Bayreuth Tigers sind mit Torhüter Timo Herden (24) und Verteidiger Gustav Veisert (22) gleich zwei ehemalige Starbulls-Akteure, bei den Wölfen Freiburg ist Stürmer Christian Neuert (27) im Einsatz und bei den Tölzer Löwen Angreifer Manuel Edfelder (23). Bei den „Buam“ kam im Laufe der Saison auch der gebürtige Bad Aiblinger Kevin Slezak (17) zu seinen ersten DEL2-Einsätzen. tn