Manuel Kofler nicht mehr Starbulls-Coach

von Redaktion

Rosenheimer Vorstandschaft gab gestern die völlig überraschende Trennung bekannt

Rosenheim – Am Montagvormittag leitete Manuel Kofler noch das Sommertraining im Rofa-Stadion, Mittag einigten sich die Starbulls-Vorstände und Kofler, dass man sich trennt. Anschließend wurde, nach einer der überraschendsten Trennungen der Starbulls-Geschichte, zusammen Pizza gegessen. Die Zusammenarbeit hat also anscheinend einvernehmlich geendet.

Eine Zusammenarbeit, die eigentlich viel länger hätte gehen sollen, denn Anfang des Jahres wurde der Vertrag von Manuel Kofler noch um zwei Jahre verlängert – zu einer Zeit, als die Starbulls in einer massiven Krise steckten.

Entschuldigung bei den Fans

Laut einer Pressemitteilung der Starbulls sei man nach mehreren Gesprächen, in denen die vergangenen zwei Spielzeiten sportlich analysiert wurden, gemeinsam mit Manuel Kofler zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit nicht weiter fortzusetzen. „Wir haben daraus gelernt, dass es in Rosenheim künftig keine so frühzeitigen Vertragsverlängerungen mehr geben wird. Daneben bedauern wir den langen Entscheidungsprozess zur sportlichen Analyse und möchten uns dafür bei den Fans entschuldigen“, so die Vorstandschaft. Das Sommertraining übernimmt bis auf Weiteres der Athletiktrainer und Spieler Michael Baindl.

Der Kapitän war von der Trennung „komplett überrascht“. Michael Baindl weiter: „Wir haben gestern noch telefoniert und das Sommertraining abgesprochen. Wir hatten ein hervorragendes Verhältnis. Wir sind auch in den schwierigen Zeiten alle hinter dem Coach gestanden und da kann ich für die gesamte Mannschaft sprechen.“

Manuel Kofler äußerte sich auch zur Beendigung der Zusammenarbeit: „Ich bedanke mich für die erhaltene Chance in Rosenheim, den nächsten Schritt meiner Trainerlaufbahn gehen zu können und für das entgegengebrachte Vertrauen seitens der Vorstandschaft. Es war für mich eine sehr lehrreiche Zeit und ich habe gerne für meinen Heimatverein gearbeitet. Besonders bedanken möchte ich mich bei meinen Spielern für das stets entgegengebrachte Vertrauen. Darüber hinaus tut es mir für die treuen Fans leid, dass die vom Verein gesteckten Ziele in den vergangenen zwei Spielzeiten nicht erreicht wurden.“

Besonders gefreut haben Kofler die vielen Nachrichten seiner Spieler, als feststand, dass er nicht mehr Trainer ist: „Das positive Feedback aus der Mannschaft, was unsere Zusammenarbeit betrifft, ist für mich sehr wichtig.“

Die Vorstandschaft äußerte sich am Montag über die aktuelle Situation wie folgt: „Über die Dauer der zweijährigen Zusammenarbeit haben wir Trainer Kofler als außerordentlich akribischen und hochmotivierten Vollzeittrainer kennengelernt. Da Manuel Kofler für modernes Eishockey steht, sind wir uns sicher, dass wir in naher Zukunft von ihm noch einiges hören werden. Für die Neubesetzung der Cheftrainerstelle werden wir uns Zeit nehmen, um einen neuen Trainer zu finden, der unsere Philosophie ebenfalls teilt.“ re/bz

Koflers Bilanz: 70 Siege und Viertelfinale

Zwei Spielzeiten lang war Manuel Kofler als Trainer bei den Starbulls an der Bande. Der gebürtige Kolbermoorer, der acht Spielzeiten lang in Deutschlands höchster Liga stürmte, übernahm das Amt nach dem Abstieg aus der DEL2. Die „Mission Wiederaufstieg“ scheiterte sowohl 2018 als auch 2019 an den Hannover Scorpions im Play-off-Viertelfinale. Der 39-Jährige stand 2017/18 mit den Starbulls nach der Meisterrunde in der Oberliga Süd mit 95 Punkten auf Rang zwei, siegte im Achtelfinale über die Hannover Indians, ehe das Aus kam. In 54 Spielen gab es 35 Siege und 19 Niederlagen. In der Saison 2018/19 stand nach der Meisterrunde Rang fünf mit 95 Punkten zu Buche. Im Achtelfinale bezwang man die Moskitos Essen, ehe gegen die Scorpions Endstation war. In 58 Spielen gab es 35 Siege und 23 Niederlagen, womit Kofler in zwei Jahren als Starbulls-Trainer auf 70 Siege und 42 Niederlagen in 112 Pflichtspielen kam. tn

Das sagen zwei Spieler

Torhüter Lukas Steinhauer: „Danke, Manuel Kofler. Es war mir eine Freude und Ehre, für ihn zu spielen. Viel Glück für die Zukunft.“

Verteidiger Florian Krumpe: „Das tut mir wirklich sehr leid. Ich habe gerne mit Manuel Kofler zusammengearbeitet. Ich möchte mich für das Vertrauen bedanken. Der Coach hat mir viel ermöglicht, was vielleicht nicht immer selbstverständlich war. Ich wünsche ihm alles Gute für die Zukunft. Man sieht sich im Leben mehrmals, besonders in der kleinen Welt des Eishockeys.

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