Bis in die Haarspitzen motiviert

von Redaktion

Tischtennis-Bundesligist Kolbermoor erwartet heute Berlin zum Finale Teil 1

Kolbermoor/Berlin – Auf dieses Wochenende haben nicht nur die Tischtennisfans gewartet, sondern auch viele Sportfans. Im Play-off-Finale der Tischtennis-Bundesliga der Damen stehen sich am heutigen Freitag im Heimspiel und am Sonntag – dann allerdings in der Bundeshauptstadt – der SV DJK Kolbermoor sowie der TTC Berlin gegenüber. Und vielleicht geben beide Teams sogar noch eine Zugabe, die dann am kommenden Freitag stattfinden würde.

„Spiel des Jahres für beide Teams“

Wenn heute, Freitag, 18.30 Uhr, Kolbermoors Damen auf Berlin treffen, dann war im Vorfeld vielfach der Ausdruck „Duell der Giganten“ oder auch „Spiel des Jahres“ zu hören. Egal, wie man es nun dreht oder wendet, es werden sich zwei Mannschaften gegenüberstehen, die die Tischtennisszene – egal ob national oder international – bis auf wenige Ausnahmen in den letzten Jahren beherrscht haben. Insbesondere die Berlinerinnen können auf eine ganze Liste von Erfolgen verweisen. In den letzten fünf Jahren wurden sie viermal deutscher Meister und gewannen fünfmal die deutsche Pokalmeisterschaft in Folge. Hinzu kommen vier Titelgewinne in der Champions League. Auf der anderen Seite gibt aber auch das heimische Quartett, der aktuelle deutsche Mannschaftsmeister der vergangenen Spielzeit Berlin im Play-off-Halbfinale eliminiert hat, eine gute Figur ab. Im Endspiel gegen die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim landete die Kolbermoorer ihren größten Erfolg seit dem Bundesligaaufstieg. Als Draufgabe landete man Anfang des Jahres auch noch den großen Coup mit dem Pokalgewinn. Im Finale schlug man Berlin mit 3:1. Matchwinnerin war damals Jia Liu mit zwei Siegen.

Heute geht eine Neuauflage dieses brisanten Duells über die Bühne – vor vollem Haus hoffen die Verantwortlichen. Vergessen sind dabei auf Kolbermoorer Seite die hohen 2:6 und 1:6-Niederlagen, die man während der Meisterschaftsrunde gegen die Berlinerinnen einstecken musste.

Bis in die Haarspitzen ist die Mannschaft um Chefcoach Michael Fuchs motiviert. Kolbermoor will den Titel unbedingt verteidigen., auch wenn die Bilanz bei 17 Niederlagen, zwei Siegen sowie einem Unentschieden nicht gerade für die Damen aus Oberbayern spricht. Wie man den Gegner in die Knie zwingen kann, hat man vor zwei Wochen deutlich unter Beweis gestellt, als man den TuS Bad Driburg in zwei Spielen mit 6:2 und 6:1 aus der Halle fegte. Kolbermoors Spielerin Jia Liu meinte danach: „Wir haben gut gespielt, müssen aber noch besser werden“. Und da hatte sie auch den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn die eine oder andere Kleinigkeit kann man tatsächlich noch verbessern.

Bei Berlins Spielerinnen wird der Stachel der letzten Niederlagen noch sehr tief sitzen. Es war das Kolbermoorer Team, das im Januar verhindert hat, dass der Tabellenführer im Pokal seinen sechsten Titel in Folge einfuhr. Dies gelang bislang nur einer Mannschaft, dem DSC Kaiserberg, in den Jahren 1964 bis 1969.

Kolbermoors stellvertretender Abteilungsleiter Günther Lodes meinte hinsichtlich dieser Top-Begegnung aber: „Wir können die Sache ganz entspannt angehen. Berlin steht sicherlich mehr unter Erfolgszwang, da sie bis jetzt noch keinen Titel in dieser Saison gewonnen haben, obwohl sie Matilda Ekholm verpflichtet haben. Vor allem im hinteren Paarkreuz wird es da-rauf ankommen, wie Sabine Winter, die ja verletzt war, drauf ist“.

Für die hoffentlich sehr zahlreichen Zuschauer hat Lodes noch ein Schmankerl parat. Der erste Preis des Tippspiels, das bei jedem Heimspiel durchgeführt wird, ist eine politische Bildungsreise nach Berlin – gestiftet von MdB Daniela Ludwig. eg

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