Ostrau – Medaillenregen für die Tischtennis-Talente aus Kolbermoor bei den 62. Jugend-Europameisterschaften in Ostrava: Laura Tiefenbrunner, Eigengewächs des SV-DJK Kolbermoor und mittlerweile für den TSV Schwabhausen aktiv, gewann zusammen mit SV-DJK-Neuzugang Anastasia Bondareva die Goldmedaille im Teamwettbewerb der Mädchen. Das Quintett von Bundestrainerin Dana Weber qualifizierte sich gleichzeitig für die Jugend-Weltmeisterschaften vom 24. November bis 1. Dezember in Bangkok. Auch das Buben-Team, dem Felix Wetzel (FC Bayern München) aus Kolbermoor angehörte, löste das Ticket nach Thailand mit Platz drei. Ebenfalls Bronze erhielten Naomi Pranjkovic (Schülerinnen) und Mike Hollo (Schüler).
„Wenn mir jemand vor dem Turnier gesagt hätte, dass wir den Titel holen, hätte ich das für unmöglich erklärt“, verriet Tiefenbrunner. Auch wenn die 18-Jährige von Bundestrainerin Dana Weber (Hassloch) nur in einer Partie eingesetzt wurde, hielt sich die Enttäuschung darüber in Grenzen. „Diesen Moment, Europameister geworden zu sein, werde ich nie vergessen.“ Maßgeblichen Anteil an diesem Triumph hatte Bondareva, die sowohl im Viertelfinale gegen Polen als auch im Endspiel gegen Russland beim Stand von 2:2-Unentschieden keine Nerven zeigte. „Den Titel haben wir uns aufgrund eines überragenden Teamgeistes geholt“, verriet die Linkshänderin.
In der Buben-Konkurrenz sorgte Felix Wetzel mit seinem Erfolg im Spiel um Platz drei gegen den Belgier Nicolas Drigos für den Schlusspunkt, damit das Quintett von Bundestrainer Zhu Xiaoyong (Düsseldorf) das Flugticket nach Thailand buchen darf. Der 16-Jährige kam in vier der sieben Mannschaftsspiele zum Einsatz und erreichte eine 3:1-Bilanz. Die einzige Niederlage kassierte Wetzel im Halbfinale gegen Russland (1:3). „Vor dem Turnier hatte ich aufgrund meiner langen Verletzungspause überhaupt nicht damit gerechnet, überhaupt ran zu dürfen. Deshalb bin ich natürlich überglücklich, meinen Beitrag geleistet zu haben.“
Unmittelbar nach der mit 1:3 gegen Russland verlorenen Vorschlussrundenpartie stand Naomi Pranjkovic die Enttäuschung in das Gesicht geschrieben. „Schade, dass wir das Endspiel verpasst haben. In ein paar Stunden wird aber die Freude über den Gewinn der Bronzemedaille überwiegen“, stellte die Drittligaspielerin klar. Und so war es dann auch.
Bereits zum zweiten Mal gewann Mike Hollo Edelmetall bei einer Jugend-EM, denn bereits vor einem Jahr hatte der 15-Jährige im Schüler-Einzel Bronze geholt. Hollo hatte mit einer 9:1-Bilanz maßgeblichen Anteil daran, dass der Siegeszug des deutschen Quartetts erst in der Vorschlussrunde vom späteren Europameister Russland mit 1:3 gestoppt wurde. „Wir wollten ins Halbfinale. Das haben wir geschafft. Ich bin sehr zufrieden.“