Rosenheim – Einen furiosen Sieg im Spitzenspiel der 2. Tennis-Bundesliga konnten die Rosenheimer Herren am Freitag erringen. Gegen den direkten Verfolger aus Reutlingen wurde ein überragender 7:2-Sieg eingefahren und lediglich in den Einzeln mussten die zahlreichen und begeisterten Zuschauer ein wenig zittern. Mit diesem Erfolg konnten sich die Rosenheimer absetzen und sind Topfavorit auf den Meistertitel.
Mit 220 km/h aufgeschlagen
Los ging es in der ersten Runde an Position 2 gleich mit einem Kracher. Der Italiener Matteo Viola bekam es mit dem Reutlinger Tobias Simon zu tun, der mit seinen zwei Metern Körpergröße teilweise mit bis zu 220 km/h aufgeschlagen hat. Nachdem Viola im ersten Satz mit 6:2 noch wenig Probleme hatte, kam Simon immer besser rein und entschied den zweiten Satz mit 7:6 für sich. Es musste also der Match-Tiebreak gespielt werden und hier erlebten die knapp 500 Zuschauer ein spannendes Hin und Her. Am Ende durften die Rosenheimer Tennisfans jubeln, da Viola die besseren Nerven hatte und den Tiebreak mit 11:9 für sich entschied.
An Position 4 war es hingegen schnell vorbei: Riccardo Bellotti hatte mit dem ehemaligen österreichischen Topspieler Andreas Haider-Maurer wenig Probleme und gewann 6:2/6:2.
Auch Publikumsliebling Lukas Jastraunig behielt an Position 6 seine weiße Weste und bezwang den Deutschen Florian Fallert mit 6:4/6:1, womit er entspannt in seinen Geburtstag am nächsten Tag reinfeiern konnte.
Perfekter Start nach drei Einzeln
Dies war mit 3:0 der perfekte Start für die Heimmannschaft. Für die nächsten beiden Punkte sorgten dann in der zweiten Runde der Spanier Mario Villela Martinez an Position 3 gegen seinen Landsmann Jordi Samper-Montana und der zweite Österreicher im Team, Thomas Statzberger an Position 5 gegen Jakob Sude. Martinez siegte mit 6:2/2:6/10:7 und Statzberger mit 7:6 6:1. Lediglich Federico Coria musste sich im Topeinzel dem Italiener Lorenzo Giustino, immerhin Nummer 131 der Welt, mit 4:6/3:6 geschlagen geben. Coria hatte allerdings die Nacht davor im Bus verbracht und man sah ihm dem Schlafentzug auch auf dem Platz ein wenig an.
Mit 5:1 hatte man aber schon sicher gewonnen und besonders Team-Manager und Vereinsvorstand Dieter Dörfler konnte man die Erleichterung und Freude ansehen. Die Doppel waren dann nur noch Formsache und Jastraunig/Viola und Bellotti/Statzberger holten noch zwei Punkte nach Hause, während sich Coria/Martinez im Match-Tiebreak geschlagen geben mussten.
Neben der Freude über den eingefahrenen Sieg sind die Verantwortlichen besonders dankbar für die äußerst positive Resonanz des Rosenheimer Publikums. Schön langsam kommt es bei den Leuten an, dass man hier Profisport auf dem höchsten Niveau sehen kann, verbunden mit tollem Ambiente und für wenig Geld.
Am Sonntag steht auswärts mit Wiesbaden ein eher leichterer Gegner an und wenn die Mannschaft weiterhin in dieser tollen Form auftrumpft, kann man tatsächlich schon anfangen mit dem nächsten Jahr für die 1. Liga zu planen. br