Jungspunde 0, Vollprofis 4

von Redaktion

FUSSBALL-REGIONALLIGA 1860 Rosenheim muss gegen Schweinfurt Klatsche einstecken

Rosenheim – Auch wenn die Gäste aus Schweinfurt grüne Leiberl trugen: Am Ende waren es gestern Abend die rotgekleideten Fußballer des TSV 1860 Rosenheim, die für die erfahrene Truppe aus Unterfranken zu grün waren. Mit 4:0 blieb der FC 05 in Rosenheim siegreich – vor allem, weil man halt in den wichtigen Situationen die richtigen Entscheidungen traf.

„Wir haben uns das Leben mit individuellen Fehlern selbst schwer gemacht“, zeigte sich 1860-Trainer Thomas Kasparetti nach dem Spiel enttäuscht. Dieser Gemütszustand rührte daher, weil die Sechziger eine Stunde lang dem Favoriten Paroli geboten hatten. „Schweinfurt war sehr griffig, aber wir haben dagegenhalten können“, befand Kasparetti. Die Rosenheimer hatten sicherlich stark zu kämpfen, konnten das Geschehen aber bis auf zwei, drei Szenen doch vom Tor weghalten. Und dennoch stand es zur Halbzeitpause 0:2 – weil Torwart Marius Herzig einmal viel zu eifrig herauskam und einmal viel zu ängstlich kleben blieb. Bei seinem übermotivierten Ausflug ans Strafraumeck kam er gegen Ex-Löwe Mohamad Awata zu spät und es gab Elfmeter. Den parierte Herzig gegen Adam Jabiri, beim Nachschuss war er aber machtlos. Jabiri war es auch, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auf 0:2 stellte, als er einen langen Ball erlief und am festgemauerten Herzig vorbeispitzelte.

Doch die Rosenheimer ließen sich davon nicht unterkriegen und kamen mit Elan aus der Kabine. Ein Kopfball von Moritz Moser wurde abgeblockt, eine Kopfballverlängerung von Christoph Wallner landete an der Querlatte, und als Korbinian Linner gefoult wurde, blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. „Diese Szene würde ich mir gerne noch einmal anschauen“, kommentierte Kasparetti den nicht gegebenen Muss-Elfer.

Schweinfurt zeigte in der Offensive dann aber seine Qualitäten und verpasste den Sechzigern dann mit einem Doppelschlag den endgültigen K.o.: Zunächst war es Amar Suljic, der nach einem einfachen Ball frei vor Herzig stand, diesen umkurvte und das 0:3 markierte, kurze Zeit später durfte sich der eingewechselte Tim Danhof im Sechzehner durchspielen und erhöhte auf 0:4.

Die Gäste agierten oftmals mit einfachen, aber klaren Bällen in die Spitze und kamen damit relativ leicht zu Erfolg. „Wir laufen an und wollen sie in ihrem Spiel auseinanderziehen. Wenn wir dann den Ball verlieren, dann musst du die Abstände schnell wieder schließen. Wenn nicht, dann reicht einfach ein guter, scharfer Ball und der richtige Laufweg der Stürmer“, analysierte Kasparetti diese Szenen. Am Ende mussten die Gastgeber auch ein wenig froh sein, dass nicht noch ein, zwei weitere Gegentore hinzugekommen sind. „Man muss aber schon auch anmerken, dass hier eine junge Mannschaft gegen Vollprofis gespielt hat. Das vergisst man oft“, so der Rosenheimer Coach.

Mit neun Gegentreffern aus den letzten beiden Spielen herrscht natürlich Erklärungsbedarf: „Das ist der Spiegel, der uns vors Gesicht gehalten wird. Dass wir mit unserem Spiel, das wir betreiben, grundsätzlich hohes Risiko fahren, ist uns bewusst. Wenn du so viele Tore fängst, dann musst du natürlich überlegen, welche Dinge momentan nicht so gut laufen“, sagt der 1860-Trainer, fügt aber gleichzeitig an: „Wir werden an unserem Spiel nicht so viel verändern. Wir müssen halt schauen, dass wir wieder stabiler werden.“

TSV 1860 Rosenheim: Herzig, Lenz, Wallner, Fambo, Linner (ab 79. Neumeier), Moser, Shabani, Mayerl, Majdancevic, Demolli (ab 83. Furch), Mushkolaj (ab 46. Hölzl).

Schiedsrichter: Achmüller (SV Würding).

Zuschauer: 550.

Tore: 0:1 Jabiri (24.), 0:2 Jabiri (45. + 1), 0:3 Suljic (64.), 0:4 Danhof (68.).

Besonderheit: Torwart Herzig pariert Foulelfmeter von Jabiri (24.).tn

Artikel 5 von 11