Mushkolaj-Hattrick für die Sensation

von Redaktion

FUSSBALL-REGIONALLIGA 1860 stürzt Tabellenführer Nürnberg II mit 3:1-Auswärtssieg

Gemeinsam gejubelt: Danijel Majdancevic beglückwünscht Luftetar Mushkolaj (rechts) nach dessen Treffer zur 2:1-Führung.Fotos Zink

Nürnberg – An manchen Tagen läuft es einfach. Und einen solchen Tag haben die Rosenheimer am Samstag beim 3:1-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg erwischt. Nach neun Gegentoren in den beiden letzten Ligaspielen ging die Mannschaft von Thomas Kasparetti beim Tabellenführer als krasser Außenseiter in die Partie. Aber die Elf hatte einen Plan und mit Luftetar Mushkolaj den Mann des Tages in ihren Reihen.

Stockenreiter erstmals wieder im 1860-Tor

Dabei hatte die Partie alles andere als erfolgversprechend begonnen. Die Nürnberger Himmelsstürmer starteten gewohnt dynamisch, setzten den TSV unter Druck und erspielten sich die ersten Chancen. Nach 17 Minuten hatten die Sechziger noch Glück, als der Schuss von Philipp Harlaß vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang. Eine Minute später aber musste Mario Stockenreiter, der zum ersten Mal in dieser Saison ran durfte, den Ball aus dem Netz holen. FCN-Angreifer Lukas Schleimer köpfte einen präzise getretenen Eckball von Profi-Leihgabe Simon Rhein unhaltbar ins Rosenheimer Tor.

Die Truppe von Thomas Kasparetti ließ sich dadurch allerdings nicht verunsichern und profitierte von Fehlern der sonst so sicheren FCN-Abwehr. In der 32. Minute schickte Linor Shabani Stürmer Luftetar Mushkolaj steil. Der Kosovare schüttelte gleich zwei Gegenspieler ab und schloss von der Strafraumgrenze überlegt zum 1:1 ab. Nur sieben Minuten später war das Spiel gedreht, als Mushkolaj nach einer Körpertäuschung den Ball sehenswert über Nürnbergs Keeper Jonas Wendlinger – Sohn des ehemaligen Formel-1-Piloten Karl Wendlinger – ins lange Eck hob.

Nach der Pause verlegten sich die Rosenheimer aufs Kontern. Mit zwei kompakten Viererketten bildeten sie ein Bollwerk, an dem sich die Franken die Zähne ausbissen. Die Oberbayern lauerten auf Ballgewinne und fuhren immer wieder schnelle Konter. In der 73. Minute gelang Mushkolaj nach einer Co-Produktion mit Laurin Demolli der dritte Streich und damit die Entscheidung. Kurz vor dem Abpfiff hatte Moritz Moser gegen dezimierte Nürnberger sogar das 4:1 auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend an Wendlinger.

Mushkolaj: „Unser Plan ist aufgegangen“

Nach dem Abpfiff waren dem Matchwinner Mushkolaj Freude, aber auch Erleichterung über die Saisontore zwei, drei und vier anzumerken. Der Kosovare, der beim FC Basel ausgebildet wurde und im Winter nach Rosenheim gekommen war, hatte in den letzten Wochen Ladehemmung. „Mein Gefühl heute war gut. Unser Plan ist aber auch voll aufgegangen“, erklärte der 21-Jährige. „Wir wollten abwarten und schnelle Konter fahren. Bei den beiden ersten Toren habe ich den Ball bekommen und sofort abgeschlossen. Beim 3:1 haben wir genauso gekontert, wie wir es uns vorgenommen hatten.“

Coach Kasparetti fand für seinen Mittelstürmer lobende Worte: „Luftetar hat heute eine Riesenpartie gemacht. Mich freut es extrem für ihn. Er hatte in den letzten Wochen keine einfache Zeit. Aber wir wussten um seine Qualitäten. Irgendwann musste der Knoten ja platzen.“ Zufrieden war er aber auch mit dem Rest des Teams: „Wir hatten anfangs große Probleme. Ich bin richtig stolz auf die Jungs, die sich dann immer besser gefunden haben. Großes Kompliment.“

Marek Mintal lobt die

Sechziger-Stürmer

Der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Marek Mintal pflichtete seinem Trainerkollegen nach Nürnbergs erster Saisonniederlage bei: „Die ersten 20 Minuten waren okay. Aber nach unserem Tor haben es die Rosenheimer clever gemacht. Die Stürmer waren überragend und haben die Chancen super genutzt. Rosenheim war kompakt und hat mit Leidenschaft verteidigt.“

TSV 1860 Rosenheim: Stockenreiter, Sattelberger, Lenz, Wallner, Fambo, Majdancevic (ab 68. Linner), Moser, Shabani (ab 74. Albrich), Hölzl (ab 80. Neumeier), Demolli, Mushkolaj.

Schiedsrichter: Grimmeißen (SpVgg Löpsingen).

Zuschauer: 172.

Tore: 1:0 Schleimer (18.), 1:1 Mushkolaj (32.), 1:2 Mushkolaj (39.), 1:3 Mushkolaj (73.).

Besonderheit: Gelb-Rote Karte für Nürnbergs Schleimer (84.).bam

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