WM-Niveau in Ruhpolding erwartet

von Redaktion

Biathlon-Meisterschaft: Neben deutschen Stars auch Windisch und Wierer am Start

Ruhpolding – Auf „weltmeisterliche“ Wettkämpfe können sich die Biathlon-Fans an diesem Wochenende freuen. Beim zweiten Teil der deutschen Meisterschaften, die ab Freitag auf Skirollern in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena ausgetragen werden, gehen neben den deutschen Stars internationale Weltklasse-Athleten ins Rennen. Insgesamt sind rund 80 Herren – davon 50 Deutsche und 30 Gäste – sowie 55 Damen (11 Gäste) gemeldet. Mit dabei sind die deutschen Stars wie Weltmeisterin Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal), Simon Schempp (SZ Uhingen/beide Stützpunkt Ruhpolding) sowie die weiteren Weltmeister Benedikt Doll/SZ Breitnau) und Arnd Peiffer (WSV Clausthal-Zellerfeld). Lediglich Weltmeister Erik Lesser (SV Frankenhain) ist nach seinem Schlüsselbeinbruch noch nicht fit.

Auch die internationale Besetzung kann sich sehen lassen. Bei den Herren sind der Bulgare Krasimir Anev (Einzellauf-Europameister), die Italiener Dominik Windisch (Weltmeister im Massenstart) und Lukas Hofer (Zehnter des Gesamtweltcups) sowie Verfolgungs-Weltmeister Dimitri Pidruschnji (Ukraine) gemeldet. Zu den bekanntesten Damen im Feld gehören die Siegerin im Gesamtweltcup, Dorothea Wierer (Italien) – sie wurde 2019 in Östersund (Schweden) auch Massenstart-Weltmeisterin – und deren Landsfrau Lisa Vittozzi (2. Gesamtweltcup und Vizeweltmeisterin im Einzellauf).

Während es für die ausländischen Sportler jedoch „nur“ um einen Formtest geht, kämpfen die deutschen Athleten um Startplätze im Weltcup und im IBU-Cup. Und dabei haben die Sportler des Stützpunkts Ruhpolding schon beim ersten DM-Abschnitt am Arber mit zum Teil hervorragenden Leistungen aufgewartet.

„Das Niveau war insgesamt sehr hoch, es gab viele knappe Zeitabstände“, so Trainer Remo Krug (Inzell) vom Stützpunkt Ruhpolding, der vor allem für die „potenziellen Nachrücker“ bei den Männern zuständig ist, während DSV-Disziplintrainer Isidor Scheurl die „Etablierten“ unter seinen Fittichen hat. Die Bedingungen waren insgesamt ordentlich, „auch wenn es am ersten Tag etwas geregnet hat und teilweise etwas windig war.“ Am zweiten Wettkampftag war es „bewölkt, aber trocken.“

Denise Herrmann und Karolin Horchler stark

Bei den Damen führten die Stützpunkt-Athletinnen Denise Herrmann (1. Sprint/ 2. Verfolgung) und Karolin Horchler (WSV Clausthal-Zellerfeld/2. Sprint, 1. Verfolgung) das Feld an. Zudem stürmte Vanessa Hinz (SC Schliersee) von Rang sieben im Sprint mit der besten Nettolaufzeit der Verfolgung noch auf den dritten Gesamtrang in der Verfolgung vor.

Die zweitbeste Nettolaufzeit hatte Anna Weidel (WSV Kiefersfelden/9. Sprint/6. Verfolgung Gesamt), je zwei Top-Ten-Plätze verbuchten aus dem Stützpunkt auch Franziska Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld/6. und 4.) und Maren Hammerschmidt (SK Winterberg/8. und 8.).

Überzeugend präsentierte sich aber auch ein weiteres Talent aus der Region: Marion Deigentesch (SV Obereisendorf) wurde im Sprint Dritte (11. Verfolgung). „Das war sehr positiv, sie hat gezeigt, dass sie es kann“, lobt Remo Krug. Im starken Damenfeld war übrigens Lisa Spark (SC Traunstein/18. und 14.) in der Verfolgung beste Athletin des Jahrgangs 2000. Auch Jessica Lange (SC Ruhpolding/Jahrgang 1998/19. und 18.) sowie Franziska Pfnür (SK Ramsau/Jahrgang 1999/27. und 21.) hielten ordentlich mit.

Mit einem Doppelsieg bei den Herren „hat Simon Schempp eindrucksvoll gezeigt, wie stark er ist. Das war auch für sein Selbstbewusstsein sehr gut“, freut sich Krug für den Stützpunkt-Athleten, „und auch Johannes Kühns zwei zweite Plätze waren sehr erfreulich.“ Der Tüßlinger vom WSV Reit im Winkl will nun vor eigenem Publikum wieder angreifen.

Eröffnet werden die Wettkämpfe – bei denen die Männer jeweils ab 11 Uhr, die Frauen ab 13.30 Uhr am Start sind – am Freitag mit dem Speziallanglauf. Am Samstag folgen die Massenstarts und am Sonntag die Staffeln.

„Wir sind gut vorbereitet, und am Samstag und Sonntag rechnen wir schon mit 1500 bis 2000 Zuschauern“, hofft Wettkampfleiter Alois Reiter auch diesmal auf einen guten Besuch. Denn die Wettkämpfe seien schließlich „ein echter Gradmesser“ für die beteiligten Athleten – und zwar sowohl national als auch international. who

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