Minsk – Nach seinem ersten Auftritt bei den Europameisterschaften der offenen Klasse, startete der 19-jährige Felix Astner vom WSC Kiefersfelden-Rosenheim bei der Jugend-Europameisterschaft in seiner Altersklasse in der U19.
Begonnen wurde mit den Vorläufen im Trickski. Hier stürzte der junge Oberaudorfer früh bei einem Salto und konnte sich im Anschluss knapp als Neunter nicht für das Finale der besten acht qualifizieren.
Somit lag der Fokus ganz auf den Vorläufen im Slalom und Springen. Nach seinem Fabelauftritt im Slalom bei den Erwachsenen eine Woche zuvor, bei dem er das Finale nur um einen Platz verpasste, waren die Erwartungen hoch. Felix Astner zeigte, dass er sich gut auf den Lift in Minsk eingefahren hatte und qualifizierte sich souverän als Drittplatzierter für das Finale.
Im anschließenden Springen signalisierte er seinen Mitstreitern, dass auch hier mit ihm zu rechnen sein sollte. Mit einer persönlichen Bestweite von 45,2 Metern lauerte er nur 40 Zentimeter hinter einer möglichen Bronzemedaille auf Platz fünf und unterstrich damit seine aufsteigende Form in dieser Disziplin. „Auch wenn ich den Wettkampf nur von zu Hause aus über den Live Stream verfolgen konnte, bin ich sehr stolz auf Felix, dass er alles so umgesetzt hat wie wir es in der Saison trainiert und auch in den letzten Tagen immer wieder besprochen haben“, so Thomas Bauer, lange Zeit Weltrekordhalter in dieser Disziplin und Heimtrainer von Felix Astner.
Am Finaltag wurden die Karten dann neu gemischt. Das Wetter hatte sich gedreht und ein böiger Wind wehte durch den Slalomkurs. Astner startete nach seinen Erfolgen der letzten Wochen optimistisch in das Slalomfinale.
Allerdings unterlief ihm bereits an der 13-Meter-Leine ein Fahrfehler, er stürzte und fiel am Ende auf den siebten Rang zurück. „Das ist sehr, sehr schade. Felix war gerade im Slalom extrem gut drauf in den letzten Wochen. Er hätte leicht um die Medaillen mitfahren können. Aber er ist noch jung und wenn er so weiter macht, wird er in Zukunft sicher noch ein paar internationale Medaillen sammeln“, erklärte Jana Wittenbrock, Slalomtrainerin und Weltrekordhalterin vom WSC.
Das anschließende Springen wurde zu einer regelrechten Weitenjagd der jungen Nachwuchsfahrer. Der Kiefersfeldener zeigte auch hier wieder konstante Sprünge, konnte sich in der Weite jedoch nicht mehr verbessern.
Für Felix Astner war der fünfte Platz am Ende dennoch ein Erfolg und er zeigte, dass die internationale Konkurrenz auch in dieser Disziplin mit ihm rechnen muss.
Seine konstanten Leistungen in allen drei Disziplinen brachten ihn außerdem als besten deutschen U19-Fahrer auf den sechsten Platz in der Gesamtwertung.
„Die letzten zwei Wochen waren extrem anstrengend, aber auch ein Wahnsinnserlebnis. Meine erste EM in der offenen Klasse und dann letztes Wochenende mit über 45 Metern und persönlicher Bestleistung knapp an einer Medaille vorbei. Schade, dass die Saison jetzt langsam vorbei ist. Es fängt gerade an so richtig Spaß zu machen“, sagte Felix mit einem Augenzwinkern nach seiner Ankunft am Hödenauer See.