Rosenheim – Das war ärgerlich: Den Starbulls Rosenheim ist in der Meisterrunde der Eishockey-Oberliga Süd erneut kein Sechs-Punkte-Wochenende geglückt. Dabei hätten die Mannen von Trainer John Sicinski eigentlich nur die Steilvorlage, die sie sich selbst gegeben haben, verwerten müssen: Nach dem Auswärtssieg vom Freitag in Lindau lagen die Starbulls vor heimischer Kulisse gegen die Selber Wölfe schon mit 2:0 und 3:1 in Front, mussten dann aber in Verlängerung, wo Maxi Vollmayer wenigstens noch der 4:3-Siegtreffer gelang. Immerhin konnten die Rosenheimer deshalb fünf Zähler an diesem Wochenende verbuchen. „Für mich war das ein gewonnener Zusatzpunkt“, meinte Sicinski nach dem Spiel – wohl auch wissend, dass es in dieser Saison die erste gewonnene Verlängerung seines Teams war.
Dass es nicht drei Punkte im Rofa-Stadion wurden, das hatten sich die Starbulls selbst zuzuschreiben. Denn die Gastgeber vergaben Chancen für drei Begegnungen. „Die Chancenverwertung war schlecht“, bekannte der Starbulls-Trainer dann auch. Reihenweise wurden allerbeste Gelegenheiten vertan, sodass Selb immer im Spiel blieb und der Vorsprung nie größer wie zwei Tore war.
Im ersten Durchgang scheiterte Fabian Zick am Pfosten, im Mitteldrittel vergab Alex Höller und bei einer Drei-gegen-eins-Situation kam der Pass von Josh Mitchell nicht an. Und im letzten Abschnitt wurde ein Solo von Zick gebremst, Dimitrij Litesovs Nachschuss geblockt und Daniel Bucheli visierte den Pfosten an. Die teilweise schönen Offensivkombinationen brachten nur die Tore von Dominik Daxlberger (verlängerte einen Schuss von Smith), Höller (abgezockt flach ins kurze Eck) und Jake Smith (im Powerplay quasi aus dem Handgelenk geschüttelt) ein.
Und die Gäste holten sich aus den ersten Minuten nach den Drittelpausen immer wieder ihre Motivation durch schnelle Anschlusstreffer. „Wir haben ab dem zweiten Drittel das Tempo mitgehen können und nicht mehr so viele Fehler gemacht“, beschrieb Selbs Trainer Herbert Hohenberger. Und da kristallisierte sich dann auch heraus, dass die Wölfe mit Lanny Gare, Ian McDonald und Pavel Pisarik „brandgefährliche Spieler“ (O-Ton Sicinski) in ihrem Rudel haben. Gare sorgte bereits im ersten Drittel per Pfostenschuss für Aufsehen, McDonald leistete zu allen drei Toren die Vorarbeit, Pisarik und Gare trafen jeweils einmal. Hinzu kam das Tor von Ken Turner – und schon waren die Starbulls des glatten Sieges beraubt. Das 3:3 fiel im Powerplay, die Rosenheimer Fans waren mit der Strafzeit gegen Höller nicht einverstanden. „Das war unabsichtlich“, meinte der Starbulls-Coach dazu.
„Ich bin aber froh, dass wir in die Overtime gekommen sind. Im letzten Drittel war Selb am Drücker“, sagte Sicinski– und lobte Torwart Luca Endres, „der am Ende ein paar Riesensaves gemacht hat“. So dann auch in der Verlängerung gegen Pisarik. Im Gegenzug ließ es Vollmayer krachen und bescherte den Rosenheimern zumindest den fünften Punkt des Wochenendes.
Statistik: Starbulls Rosenheim – Selber Wölfe 4:3 n.V. (2:0, 1:1, 0:2, 1:0). Starbulls: Endres (Mechel) – Bergmann, Vollmayer; Reiter, Linden; Draxinger, Krumpe – Mitchell, Daxlberger, Smith; Slezak, Baindl, Höller; Zick, Bucheli, Litesov; Heidenreich.
Tore: 1:0 (9.) Daxlberger/Smith, Mitchell, 2:0 (17.) Höller/Baindl, 2:1 (23.) Pisarik/Gare, McDonald, 3:1 (40.) Smith/Vollmayer, Mitchell – PP1, 3:2 (41.) Turner/McDonald, 3:3 (58.) Gare/Ondruschka, McDonald – PP1, 4:3 (63.) Vollmayer/Mitchell, Daxlberger;
Schiedsrichter: Polaczek; Strafminuten: Rosenheim 6, Selb 6;
Zuschauer: 1904.